Serieneinbrecher in Untersuchungshaft – Ca. 50 Fälle zur Last gelegt
HAMMELBURG, LKR. BAD KISSINGEN, u. Bad KISSINGEN. Eine bereits seit mehreren Monaten anhaltende Serie von Einbrüchen vornehmlich in Kindergärten und Feuerwehrhäuser in den Bereichen Hammelburg, Bad Kissingen und den angrenzenden Landkreisen steht vor der Aufklärung. Bereits in der vergangenen Woche gelang die Festnahme des mutmaßlichen Täters in Hammelburg. Dem 68-Jährigen werden ca. 50 Fälle zur Last gelegt, bei denen er zumeist nur kleinere Geldbeträge erbeutet hat. Der angerichtete Sachschaden schlägt mit mehr als 20.000 Euro wesentlich höher zu Buche. Die Ermittlungen werden federführend durch die Polizeiinspektion Hammelburg geführt.
Nach den zahlreichen Einbrüchen, von denen neben den Bereichen Bad Kissingen und Hammelburg auch die Landkreise Main-Spessart, Rhön-Grabfeld und Fulda betroffen waren, war bereits vor einigen Wochen ein Mann in das Visier der Ermittler geraten, der dann anhand von gesicherten Tatortspuren eindeutig identifiziert wurde. Es handelt sich um einen 68-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen, der offensichtlich schon seit Jahren wohnsitzlos umherzieht. Er fiel bereits wiederholt in ähnlicher Weise bundesweit auf und saß wegen Eigentumsdelikten auch schon mehrere Jahre in Strafhaft.
Die fieberhaften Fahndungsmaßnahmen führten schließlich am Dienstag, dem 10. Februar, im Stadtgebiet von Hammelburg zum Erfolg. Ein Zivilfahnder der Hammelburger Polizei entdeckte den Gesuchten in den Abendstunden im Bereich der Innenstadt und nahm ihn sofort fest. Der Tatverdächtige wurde am folgenden Tag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Nach Erlass eines Haftbefehls wurde der Mann in eine Haftanstalt eingeliefert. Mit der Festnahme des 68-Jährigen riss die Einbruchserie dann auch schlagartig ab.
Bislang werden dem Mann nur im hiesigen Bereich und den angrenzenden Landkreisen ca. 50 Einbrüche zur Last gelegt. Gestohlen wurden meist nur kleinere Geldbeträge. Der angerichtete Sachschaden an Eingangstüren, Fenstern und Inneneinrichtungen ist aber beträchtlich. Nach ersten Schätzungen liegt dieser insgesamt bei mehr als 20.000 Euro.
Nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen wurde der Wohnsitzlose zuletzt im April 2013 aus einer Justizvollzugsanstalt in Niedersachsen entlassen. Offensichtlich zog er seit dem unstet umher und bestritt seinen Lebensunterhalt vornehmlich durch Straftaten. Mittlerweile laufen aufgrund der veranlassten bundesweiten Erkenntnisanfragen zahlreiche Hinweise auf weitere Straftaten aus dem gesamten Bundesgebiet ein. So werden dem Mann im Bereich des Hochsauerlandkreises im vergangenen Jahr 70 Einbrüche zur Last gelegt. Dort campierte er für längere Zeit in einer Erdhöhle.
Im Bereich Hammelburg hielt sich der Mann wohl schon seit einigen Wochen auf. Es spricht nach den jetzt vorliegenden Erkenntnissen vieles dafür, dass sich der Beschuldigte aus einem Unterschlupf heraus nachts auf Diebestour begab. Möglicherweise benutzte er dabei auch ein Fahrrad, weil die meisten Tatorte über Rad- und Flurwege leicht zu erreichen sind.
Die Ermittlungen im Zusammenhang mit der Straftatenserie liegen federführend bei der Polizeiinspektion Hammelburg. Der Festgenommene schweigt beharrlich. Er macht auch keine Angaben über seinen Unterschlupf. Die Auswertung der gesicherten Spuren ist noch im Gange. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es noch Mittäter gibt. Um die noch erforderlichen Ermittlungen nicht zu gefährden, wurde die Öffentlichkeit erst jetzt über den Fahndungserfolg informiert.
Die Polizeiinspektion Hammelburg bittet aus dem Bereich Hammelburg noch um folgende sachdienliche Hinweise:
Wo ist möglicherweise ein Lager mit Kleidern, Decken, Schlafsack, eventuell in einer Garten- oder Weinbergshütte oder in einem herrenlosen Zelt aufgefallen?
Wo ist ein herrenloses Fahrrad schon seit längerer Zeit abgestellt?
Audiodatei
O-Ton des Pressesprechers Karl-Heinz Schmitt, Dauer 0:36 Min.
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