Falsche Polizisten erbeuten bei Rentner mehrere tausend Euro
INGOLSTADT. Mit einer sehr üblen Masche bereicherten sich gestern Nachmittag zwei Männer, die sich als Polizeibeamte ausgaben, um mehrere tausend Euro. Das Opfer, ein 85-jähriger Rentner, hatte dabei wenig Chancen und verlor seine Ersparnisse. Die Kriminalpolizei Ingolstadt warnt vor der Dreistigkeit der Täter und sucht nach Zeugen.
Gegen 14.00 Uhr klingelten die bislang unbekannten Trickdiebe an der Wohnungstüre eines Mehrfamilienhauses in der Feselenstraße und gaben sich als Polizeibeamte aus. Obwohl der Rentner die beiden Männer nicht in die Wohnung lassen wollte, betraten diese, gegen den Willen des Opfers, sein Heim. Die falschen Polizeibeamten gaben an, Anhaltspunkte dafür zu haben, dass jemand mit Nachschlüssel hier eingebrochen wäre. Sie forderten Ihr Opfer auf nachzusehen, ob alle Wertsachen noch da wären. Dieser Aufforderung leistete der Ingolstädter Rentner Folge. Er sah nach, ob sich sein angespartes "Bestattungsgeld" noch in der Wohnzimmerschublade befinde. Im Anschluss wurde er aufgefordert weitere Schränke zu öffnen, um nach dem Rechten zu sehen. Diese Gelegenheit nutzten die Männer, um das Gesparte des Rentners zu entwenden.
Die beiden Täter können wie folgt beschrieben werden:
Der ältere Mann war über 50 Jahre alt, ca. 180 cm groß, dunkle kurze Haare und von kräftiger Statur, dunkel gekleidet, kein südländischer Typ, sondern eher hellhäutig.
Der jüngere Mann war zwischen 30 und 40 Jahre alt, ungefähr 165 cm groß, schlank, braune kurze Haare. Bekleidet war der Mann mit einer braunen Hose und einer dunklen Lederjacke.
Erste Nachbarschaftsbefragungen der ermittelnden Beamten konnten bislang keine konkreten Hinweise bezüglich der beschriebenen Personen erbringen.
Folgender Hinweis könnte jedoch nach erster Einschätzung der Kriminalpolizei von Bedeutung sein. Der Geschädigte gab in seiner Vernehmung gegenüber den Beamten an, dass er am Tattag, mittags gegen 12.00 Uhr von einer unbekannten Person vor dem Mehrfamilienhaus seiner Wohnung angesprochen wurde, ob hier im Haus eine Wohnung frei wäre.
Diese "dritte" Person wurde vom Opfer wie folgt beschrieben: Ca. 50 Jahre alt oder älter, kräftig, dunkle Haare, ebenfalls dunkel gekleidet.
Die Kriminalpolizei Ingolstadt bittet in diesem Zusammenhang um sachdienliche Hinweise, falls Sie diesbezüglich Beobachtungen gemacht oder ggf. sogar in ähnlicher Art und Weise angesprochen wurden. Auch die sogenannte Vorbereitungszeit (von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr) wäre hierbei von Bedeutung.
Die Kriminalpolizei Ingolstadt rät:
Öffnen Sie die Wohnungstüre nur mit vorgespannter Schließkette
Lassen Sie sich durch den Türspion den Dienstausweis zeigen
Schließen Sie sofort die Türe falls Ihnen etwas verdächtig vorkommt und rufen sie die Polizei unter der Ihnen bekannten Telefonnummer 110 an
Vorsicht, wenn angeblich Polizeibeamte bei Ihnen zur „Bestätigung“ anrufen. Das ist niemals der Fall.
Lassen Sie keine fremden Personen in ihre Wohnung
Zeigen Sie niemanden wo Sie Wertgegenstände oder Geld aufbewahren