Nach angeblicher Messerattacke gegen Asylbewerber – mittlerweile Zweifel am Tatgeschehen

Nach angeblicher Messerattacke gegen Asylbewerber – mittlerweile Zweifel am Tatgeschehen

ZEIL AM MAIN, LKR. HASSBERGE. Nach einem angeblichen Messerangriff auf einen albanischen Asylbewerber Ende des vergangenen Jahres bestehen nach den mittlerweile gewonnenen Erkenntnissen der Kriminalpolizei Schweinfurt und der Staatsanwaltschaft Bamberg erhebliche Zweifel am Tatgeschehen. Inzwischen spricht vieles dafür, dass der Geschädigte nach Tirana ausgereist ist. Geprüft wird jetzt, ob gegen den Mann eventuell wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt wird.

Wie bereits berichtet, hatte der 29-Jährige gegenüber der Polizei angegeben, in den Abendstunden des 28. Dezember nur etwa 200 Meter von seiner Asylbewerberunterkunft entfernt von einem Unbekannten mit einem Messer attackiert worden zu sein. Dabei habe er glücklicherweise keine Verletzungen erlitten. Lediglich seine Jacke sei durch den Messerstich beschädigt worden.

Die weiteren Ermittlungen hatte in der Folge die Kriminalpolizei Schweinfurt in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Bamberg übernommen. Mittlerweile wurden zahlreiche Zeugen vernommen, von denen allerdings keiner den Sachverhalt so bestätigen konnte, wie es der 29-Jährige angegeben hatte. Die Ermittlungen lassen nun den Schluss zu, dass die Tat, wie sie von dem angeblich Geschädigten geschildert wurde, so nicht stattgefunden hat. In seinen Angaben sind zu viele Ungereimtheiten und Widersprüche. Trotz entsprechenden Vorhalts war der Mann allerdings nicht gewillt, von seinen Aussagen abzurücken.

Vom Ergebnis der weiteren Recherchen hängt jetzt ab, ob gegen den 29-Jährigen ein Ermittlungsverfahren wegen Vortäuschens einer Straftat eingeleitet wird. Eine entsprechende Entscheidung der Staatsanwaltschaft Bamberg steht noch aus.


Audiodatei

O-Ton von Pressesprecher Karl-Heinz Schmitt  
( .mp3
 / L. 0:50 )


Bereits veröffentlichte Pressemeldung

Pressebericht vom 29.12.2014



Quelle: Bayerische Polizei