12.01.2015 – 09:20
Recklinghausen (ots) – Am 13.01.2015 startet das Polizeipräsidium Recklinghausen mit der Veranstaltungsreihe „Crash Kurs NRW“ ins Jahr 2015. Die Veranstaltungen finden an den weiterführenden Schulen des Kreises Recklinghausen und der Stadt Bottrop statt. Die Durchführung von insgesamt 37 Veranstaltungen wird nur dadurch möglich, dass die Feuerwehren, Krankenhäuser, die Notfallseelsorger und die Polizei gemeinsam das Programm gestalten und die dafür erforderlichen Ressourcen zur Verfügung stellen. Mehr als 8000 Schüler und Schülerinnen werden voraussichtlich durch die 37 Veranstaltungen erreicht.
Wir werden die örtlichen Medien im Vorfeld der Veranstaltungen in ihrer Stadt separat einladen. Erster Pressetermin ist am 15.01.2015 um 10:00 Uhr im Schulzentrum in Oer-Erkenschwick (Christov-Stöver-Straße)
Hintergrund „Crash Kurs NRW“ ist eine Kampagne der Polizei in Nordrhein-Westfalen, die sich speziell an Schülerinnen und Schüler in den 10. und 11. Klassen in weiterführenden Schulen sowie Berufskollegs richtet. Ziel ist es, die Zahl von Verkehrsunfällen – vor allem solche mit jugendlichen Beteiligten – nachhaltig zu senken. In Nordrhein-Westfalen ereignen sich pro Jahr ca. 550.000 Verkehrsunfälle. Über 500 Menschen werden dabei pro Jahr getötet. Junge Fahrerinnen und Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren verursachen überproportional viele der schweren Unfälle. Fast 100 von ihnen sterben jedes Jahr in NRW. Das ist alarmierend und inakzeptabel. Überhöhte Geschwindigkeit, das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes, der Konsum von Alkohol und Drogen sind in über 50 Prozent aller Fälle die Ursachen, warum Menschen im Straßenverkehr zu Tode kommen oder schwer verletzt werden. Die Polizei geht gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern beim „Crash Kurs NRW“ diesen Wege, da dies eine wirkungsvolle Möglichkeit ist, junge Menschen tatsächlich anzusprechen und dauerhafte, positive Verhaltensänderungen zu bewirken. Vor einigen Jahren wurde in Staffordshire (Großbritannien) „Crash Course“ entwickelt. Mit diesem vergleichbaren Programm hat man bereits seit Jahren gute Erfahrungen in England gemacht. Nach diesem Vorbild wurde auch „Crash Kurs NRW“ entwickelt.
Crash Kurs NRW Das Präventionsprogramm „Crash Kurs NRW“ zeigt mit emotionalen Berichten von Betroffenen und eindringlichen Bildern auf, dass Verkehrsunfälle ihre Ursachen haben. Es wird vermittelt, dass Verkehrsunfälle nicht einfach passieren, sondern verursacht werden, weil von den Verkehrsteilnehmern Regeln missachtet wurden. Damit sind sie vermeidbar. Bei „Crash Kurs NRW“ wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ohne erhobenen Zeigefinger klar gemacht, wie lebensgefährlich riskantes Verhalten im Straßenverkehr ist und dass es auf ihr eigenes Handeln als Fahrer und Mitfahrer entscheidend ankommt. Während der „Crash-Kurs“-Veranstaltung berichten z. B. Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungssanitäter, Notärzte und Notfallseelsorger über die Ursachen sowie über die oftmals schrecklichen Folgen. Und sie erzählen von ihren ganz persönlichen Erfahrungen, wie sie z. B. ortsbezogene Unfälle erlebt haben, wie sie sich bei der Erstversorgung oder dem Überbringen einer Todesnachricht gefühlt haben. Damit sprechen sie direkt die Gefühle an und aktivieren das Vorstellungsvermögen der jugendlichen Zuhörer und können starke Emotionen auslösen. Gute Vor- und Nachbereitung Es ist wichtig, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor einer Veranstaltung darüber informiert werden, dass über Unfalltod und Unfallfolgen gesprochen wird. Wer z. B. einen Unfall in der Familie oder im Freundeskreis erlebt hat, gehört nicht zur Zielgruppe dieser Präventionskampagne. Direkt im Anschluss an einen „Crash-Kurs“ sollte in der Schule ausreichend Zeit für Gespräche eingeplant werden, um das, was gehört oder auch gesehen wurde, verarbeiten zu können. Die Veranstaltung soll emotional „die Türen öffnen“, um anschließend in der Schule nachbereitet zu werden. Hierzu wird den Schulen Unterrichtsmaterialien, wie z.B. ein Rollenspiel, zur Verfügung gestellt, welches durch die Universität zu Köln entwickelt wurde. Die Materialien können Lehrerinnen und Lehrer nutzen, um gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern aktiv Handlungsalternativen zu erarbeiten. Wirkung Das Projekt wird durch die Universität zu Köln und Universität Zürich wissenschaftlich begleitet und evaluiert.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Recklinghausen
Michael Pillipp
Telefon: 02361 55 1042
E-Mail: pressestelle.recklinghausen@polizei.nrw.de