10.01.2015 – 09:23
Erlangen (ots) – Am Abend des 09.01.2015 kam es in Erlangen zu einem heftigen Familienstreit, in dessen Verlauf ein 32-Jähriger auf seine Mutter geschossen hatte. Beamte der Spezialeinheiten Nordbayern mussten eingreifen, um den Beschuldigten festzunehmen.
Die Erlanger Polizei erhielt gegen 21:30 Uhr Kenntnis über den Vorfall. Nach vorliegenden Feststellungen entwickelte sich in der gemeinsamen Wohnung von Mutter und Sohn in der Friedrich-Bauer-Straße kurz zuvor ein Streit. Nach Angaben der Mutter (54) soll der Sohn dabei mehrfach mit einer Soft-Air-Pistole auf sie geschossen haben. Ihr gelang die Flucht, der Sohn verblieb in der Wohnung.
Auf Grund der inzwischen gewonnenen Erkenntnisse über den Beschuldigten war nicht auszuschließen, dass er über weitere Schusswaffen verfügte. Deshalb alarmierte die Erlanger Polizei-Einsatzleitung Spezialeinheiten der Nürnberger Polizei. Sie trafen wenig später ein und forderten den 32-Jährigen mehrfach auf, die Wohnung zu öffnen und herauszukommen. Diesen Aufforderungen kam er aber nicht nach.
Als die Beamten daraufhin eindrangen, bedrohte sie der 32-Jährige mit einer täuschend echt aussehenden Schusswaffe. Aufforderungen, diese niederzulegen, befolgte er nicht. Gleichzeitig drohte man ihm den polizeilichen Schusswaffengebrauch an. Dennoch schoss er mehrfach auf die Beamten. Diese erwiderten mit Warnschüssen in die Decke. Letztlich konnte der Mann mit einem sog. „Taser“ handlungsunfähig gemacht und überwältigt werden. Nach ersten Erkenntnissen blieb er unverletzt, kam aber vorsorglich in ein Krankenhaus. Polizeibeamte wurden ebenfalls nicht verletzt.
Erst nach dem Zugriff stellte sich heraus, dass die vom Beschuldigten zur Schussabgabe verwendete Waffe eine Soft-Air-Pistole war. Sie erweckte allerdings den Eindruck einer echten Schusswaffe.
Auf Grund des psychischen Zustandes des Beschuldigten war es erforderlich, ihn in eine Fachklinik einzuweisen. Wegen gefährlicher Körperverletzung (die Mutter wurde durch die Tathandlungen ihres Sohnes leicht verletzt) und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte wurde Anzeige erstattet.
Die in der Wohnung vorgefundene Soft-Air-Waffe wurde sichergestellt. Die Ermittlungen dauern an.
Bert Rauenbusch/sg
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