POL-KS: Kassel: Angebliche Microsoft-Mitarbeiter zockten Internet-Nutzer ab: Betrüger verschafften sich mit „Service-Masche“ Zugang zu Privatrechnern

08.01.2015 – 14:45

Kassel (ots) – Der Kasseler Polizei liegen Anzeigen von Opfern vor, die von angeblichen Microsoft-Mitarbeitern per Telefon dazu gebracht wurden, auf ihren PC zuzugreifen. Den Opfern entstanden dabei finanzielle Schäden von insgesamt knapp 1.000,- Euro.

Das Fachkommissariat ZK 50 des PP Nordhessen in Kassel verzeichnet wieder Strafanzeigen von Bürgern aus der Stadt und dem Landkreis Kassel, die Anrufe von angeblichen Service-Technikern der Firma Microsoft bekommen haben und warnt vor dieser üblen Betrugsmasche. Waren in der Vergangenheit in den allermeisten Fällen von dieser Service-Masche nur Firmen betroffen, haben sich nun die angeblichen Microsoft-Mitarbeiter bei Privatpersonen gemeldet. Dabei gelang es den Betrügern bei zwei Anrufen in Privathaushalten in Lohfelden und Niestetal die Opfer mit geschickter Gesprächsführung in englischer Sprache zu Überweisungen für angebliche Sicherheitssoftware zu veranlassen.

Nach den Erfahrungen der Ermittler des ZK 50 rufen die Täter dabei oft unter manipulierten Telefonnummern bei den Geschädigten an und geben vor, ihren „Kunden“ bei der Lösung verschiedener PC- und Softwareprobleme behilflich sein zu wollen. Sie versuchen dabei die Opfer zu überreden, eine Fernzugriffs-Software, beispielsweise „Teamviewer“ oder Ammyy“, die kostenlos von verschiedenen Download-Portalen heruntergeladen werden können, auf ihrem PC zu installieren. Ist die Software installiert, erscheint beim Opfer auf dessen Bildschirm eine Maske mit den Verbindungsdaten, die dem Anrufer mitgeteilt werden sollen. Passiert das, nimmt das Unheil seinen Lauf. Denn jetzt kann der Täter den gekaperten Computer von jedem Ort auf der Welt fernsteuern. Mit dem installierten Programm sind Täter auch in der Lage, eigene Aktivitäten an dem Computer des Opfers für diesen verborgen durchzuführen. Die Installation von Schadsoftware und auch eines Keyloggers zum Mitlesen von Zugangsdaten zum Online-Banking, email-accounts, PayPal, ebay usw. sind dann ein Kinderspiel.

In den beiden nun bei der Kasseler Polizei bekannt gewordenen vollendeten Delikten riefen die angeblichen Microsoft-Mitarbeiter über das Festnetz bei den Opfern an und gaben in englischer Sprache vor, es seien erhebliche Sicherheitsprobleme beim PC des jeweiligen Angerufenen festgestellt worden. Die Betrüger verschafften sich während der Telefonate mit der Hilfe des jeweils Angerufenen Zugang zu dem jeweiligen Rechner. In einem Fall soll dies über Google, in dem anderen Fall über eine zunächst installierte Software erfolgt sein. In beiden Fällen wurden die Opfer von den Betrügern zum Kauf von Sicherheitssoftware überzeugt. Bei den anschließenden Onlineüberweisungen erbeuteten die Täter, wiederum mit arglistiger Täuschung, insgesamt knapp 1.000,- Euro.

Die Polizei rät zu allergrößter Vorsicht, denn „Microsoft ruft nicht an!“. Sollte man dem Täter dennoch Zugang zu seinem Rechner verschafft haben, sollte sofort der Rechner heruntergefahren oder vom Netz genommen werden. Da der Täter alles Erdenkliche auf den Rechner aufgespielt haben könnte, sollte man sich mit einer Fachfirma in Verbindung setzen und den Rechner erforderlichenfalls wieder reinigen lassen.

Torsten Werner Polizeihauptkommissar Tel.: 0561 / 910 – 1020

ots Originaltext: Polizeipräsidium Nordhessen  Digitale Pressemappe: http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=44143 

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Quelle: news aktuell / dpa