05.12.2014 | 08:00 Uhr
Schwerin (ots) – Den heutigen Internationalen Tag des Ehrenamtes nimmt Innenminister Lorenz Caffier zum Anlass das Engagement der vielen Freiwilligen in Mecklenburg-Vorpommern zu würdigen und an diesem Tag die öffentliche Wahrnehmung von Freiwilligenarbeit sowie ehrenamtliches Engagement in den Fokus zu setzen.
„Mich beeindruckt, wie viele Menschen sich tagtäglich freiwillig engagieren, um anderen Menschen in unserem Bundesland, in Deutschland oder in anderen Ländern zu helfen“, so Innenminister Lorenz Caffier. „Ein Engagement, das so ungemein wichtig für uns alle und für eine funktionierende und lebenswerte Gesellschaft ist. Ein Engagement, ohne das so viele alltägliche Dinge kaum möglich wären. Genau genommen ist jeder Tag ein Tag des Ehrenamts.“
Die Aufrechterhaltung der Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit des bestehenden ehrenamtlichen Hilfeleistungssystems stellt in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern eine der größten Herausforderungen dar. Die Veränderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt, werden auch das Ehrenamt und die Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements beeinflussen.
Innenminister Lorenz Caffier: „Man stelle sich vor, es brennt und die Feuerwehr lässt auf sich warten. Man stellen Sie sich vor, es gäbe die Möglichkeit einer geförderten Straßensanierung, aber keinen Gemeinderat, der eine solche Maßnahme beschließt und einen Förderantrag stellt. Man stelle sich vor, Kinder wollen im Sommer allein zum Baden an den Strand und der Strand wird nicht von der DLRG überwacht. Man stelle sich weiter vor, es gäbe keine freiwilligen Übungsleiter in den Sportvereinen oder was würde nur ohne das THW oder die anderen ehrenamtlichen Helfer passieren, wenn Mecklenburg-Vorpommern erneut Hochwasserlagen zu bewältigen hat!“
Schlagworte, die im Zusammenhang mit der ehrenamtlichen Hilfeleistung immer wieder auftauchen, sind: fehlender Nachwuchs, geringe Einsatzbereitschaft während des Tages, veraltete Technik und fehlende Motivation für das Ehrenamt. Die Probleme, die dazu führen, dass immer weniger Menschen sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit einsetzen, sind heutzutage derart vielfältig, dass es keine einfachen Lösungsrezepte gibt. Der Demographische Wandel und damit die Wandlung der Altersstrukturen sowie die zunehmend geforderte Mobilität der Beschäftigten bedingen kurz- und mittelfristige Maßnahmen, um die Hilfe für den Bürger durch den Bürger weiterhin leisten zu können.
„Als Innenminister ist eine der wichtigsten Säulen für unsere Gesellschaft das ehrenamtliche Engagement im Brand- und Katastrophenschutz. Freiwillige Feuerwehren oder das THW sind von unschätzbarer Bedeutung für ein sicheres Leben in den ländlichen Regionen und den Städten in Mecklenburg-Vorpommern“, so Innenminister Caffier. „Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau zu sein bedeutet, mit viel Enthusiasmus, Zeit- und Kraftaufwand die Öffentliche Sicherheit in Mecklenburg-Vorpommern zu gewährleisten. Nicht selten wird dabei die eigene Gesundheit, ja sogar das eigene Leben für die Allgemeinheit eingesetzt.“
Im Jahr 2008 hatten die Freiwilligen Feuerwehren im Land noch rund 28.000 aktive Mitglieder. Im Jahr 2012 waren nur noch rund 26.300 Personen in der Freiwilligen Feuerwehr in unserem Land aktiv, während sich aktuell rund 25.600 freiwillige Feuerwehrkameradinnen und -Kameraden in den insgesamt 989 Freiwilligen Feuerwehren des Landes engagieren. Natürlich ist es auch Aufgabe der Landesregierung, die Rahmenbedingungen für ein intaktes Ehrenamt zu schaffen. Sie muss sich für das Ehrenamt als zentralen Eckpfeiler der Gesellschaft weiter einsetzen. In der Vergangenheit konnte hier mit der Erhöhung von Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Kommunalpolitiker oder der Änderung des Brandschutz-Ehrenzeichen-Gesetzes bereits viel getan werden. Hier gilt es anzuknüpfen, um auch zukünftig die richtigen Weichen für ein attraktives Ehrenamt zu stellen.
„Wir müssen darüber nachdenken, wie wir den hohen Stellenwert des Ehrenamtes wieder in das Bewusstsein der Bürger rücken“, appelliert Innenminister Caffier an Politik und Gesellschaft. „Wir müssen es schaffen, dass die Übernahme eines Amtes tatsächlich wieder grundsätzlich als „Ehre“ angesehen wird. Hierbei gilt es unsere Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern dafür zu begeistern, sich in den Dienst einer „guten Sache“ zu stellen. In diesem Zusammenhang wünsche ich mir, dass es gelingen möge, die junge Generation für ehrenamtliches bürgerschaftliches Engagement genauso zu begeistern, wie es bei der älteren Generation bereits gelungen ist.“
Rückfragen bitte an: Ministerium für Inneres und Sport Mecklenburg-Vorpommern Pressestelle Michael Teich Telefon: 0385/588-2008 E-Mail: michael.teich@im.mv-regierung.de http://www.regierung-mv.de