23.11.2014 | 20:38 Uhr
Ennepetal (ots) – Zum wiederholten Male wurde in der Feuerwehr Ennepetal ein jährliches „Sicherheitssymposium“ durchgeführt, bei dem sicherheitsrelevante Themen aus diversen Bereichen der Feuerwehrtätigkeit in ausführlicher Art und Weise aufbereitet und präsentiert werden. Am 23.11.2014 nahmen rd. 50 aktive Einsatzkräfte an der Veranstaltung im Schulungsraum des Löschzug Milspe/ Altenvoerde teil, die unter dem Titel „Feuerwehr im Straßenverkehr“ stand.
Nach kurzen einführenden Worten des stellvertretenden Leiters der Feuerwehr, Volker Engelking, referiert Lars Schumann unter dem genannten Oberbegriff zum Bereich „Gefahren bei der Einsatzfahrt“. Kamerad Schumann ist ausgebildeter Fahrlehrer und hauptamtlich tätig in der Feuer- und Rettungswache Ennepetal.
Die insgesamt acht Punkte umfassende Präsentation beginnt mit der Darstellung der besonders sensiblen Problematik „Sonderrechte mit Privatfahrzeugen“. Hier ist eine sehr differierende Verfahrensweise der Anerkennung/ Ausnutzung solcher „Sonderrechte“ nach § 35 StVO festzustellen, je nach Handhabung in Kommunen, Bundesländern, Gerichten. Insbesondere zu berücksichtigen ist bei der „Wahrnehmung von Sonderrechten“ auf der Fahrt zum Gerätehaus/ Wache der Umstand der fehlenden Erkennbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer. Zusammenfassend ist hier von Feuerwehrangehörigen möglichst Zurückhaltung zu üben nach dem Motto „Ankommen ! Nicht umkommen“. Letztlich steht hierbei jeder einzelne Feuerwehrangehörige in eigener, persönlicher Verantwortung…und ggfs. auch in straf- und zivilrechtlicher Verfolgbarkeit.
Nach Ausführungen zu Grundsätzen der Fahrphysik (Flieh-, Schwer-, Trägheitskräfte; Kurvenfahrten; Fahren an Steigungen/ Gefällstrecken; Ladungssicherung) folgen hochinteressante und bedenkenswerte Feststellungen zum „Anhalteweg“. Dieser setzt sich zusammen aus Reaktionsweg (des Fahrers) sowie Bremsweg (des Fahrzeuges) und kann durch diverse Umstände massiv negativ beeinflusst werden. Abgesehen vom „Zustand“ des Fahrers, des Fahrzeuges einschließlich der Bereifung sind die Straßenverhältnisse ganz besonders zu beachten. Bei idealisierten Verhältnissen und einer Geschwindigkeit eines PKW von 60 km/h beträgt der Anhalteweg bei trockener Fahrbahn 54 Meter, bei einer nassen 66 Meter und bei Schnee 90 Meter.
Hernach werden die folgenden Punkte „Sonderrechte (und Wegerechte, gesetzlich nicht definierter Begriff)“ gem. §§ 35/ 38 StVO, „Verkehrsunfall mit Einsatzfahrzeugen“, „Stress bei Einsatzfahrten“ sowie „Einweiserzeichen“ unter teilweiser anschaulicher Zuhilfenahme von Fotos/ Videosequenzen ausführlich dargestellt und erläutert.
Der ursprünglich vorgesehene praktische „Fahrerparcours“ kann aus zeitlichen Gründen nicht mehr absolviert werden, soll aber je nach Gelegenheit von den einzelnen Einheiten autark organisiert und mit Unterstützung des Kameraden Schumann durchgeführt werden.
In insgesamt drei Stunden (inklusive einer Frühstückspause) wurden vielerlei Informationen und Hintergründe vermittelt, die so – insbesondere den jüngeren Kameradinnen und Kameraden – noch nicht bekannt gewesen sein dürften. Als positiver Nebeneffekt konnte die jährlich vorgeschriebene „Fahrerbelehrung“ durchgeführt werden, so dass für die folgenden „Winterdienste“ andere wichtige Themata in die Schulungsdienste aufgenommen werden können.
Ein herzlicher Dank sei dem Kamerad Schumann ausgesprochen, der in unterhaltsamer, kurzweiliger Art und Weise ein wichtiges und bedeutsames Thema sehr gut nahegebracht und erläutert hat.
Text: Ulrich Lüdorff, Pressesprecher Feuerwehr Ennepetal
Die Bilder dürfen unter Nennung Volker Engelking genutzt werden.
Rückfragen bitte an: Feuerwehr Ennepetal über Einsatzzentrale erreichbar Telefon: 02333 736 00 E-Mail: feuerwehr@ennepetal.de www.feuerwehr.ennepetal.de