In einem seit Januar 2014 geführten Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des schweren Menschenhandels haben Beamte des Landeskriminalamtes heute einen Tatverdächtigen am Flughafen Tegel festgenommen. Hauptverdächtiger ist ein 37-jähriger Rumäne, der bisherigen Ermittlungen zufolge ein 16-jähriges Mädchen zunächst in Rumänien eingesperrt und misshandelt haben soll, bevor er sie in Berlin zur Prostitution gezwungen haben soll. Nachdem zwei Bordellbetriebe in Berlin die Aufnahme des Mädchens abgelehnt hatten, weil der Rumäne für sie keinen Ausweis vorlegen konnte, brachte der 37-jährige Tatverdächtige das Mädchen in das Bordell in Neukölln, welches von einem tatverdächtigen 59 Jahre alten Mann sowie seiner 34-jährigen Ehefrau und einem 48-Jährigen betrieben wird. Dort soll er eine Kopie eines rumänischen Reisdokumentes vorgelegt haben, der auf den Namen seiner ebenfalls tatverdächtigen 25 Jahre alten Lebensgefährtin ausgestellt und mit dem Bild der 16-Jährigen versehen wurde. Obwohl es sich nicht um ein Ausweisdokument handelte, sollen die Bordellbetreiber die Fälschung akzeptiert haben und zugelassen haben, dass das Mädchen der Prostitution nachgeht. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin erließ ein Ermittlungsrichter einen Haftbefehl gegen den 37-Jährigen und Durchsuchungsbeschlüsse bei ihm sowie seinen Komplizen. Auf dem Flughafen Tegel verhafteten die Fahnder ihn bei seiner Einreise aus Rumänien und durchsuchten die Wohnungen der Tatverdächtigen. Bei den Durchsuchungen fanden die Beamten das ursprüngliche Reisedokument der 25-Jährigen und beschlagnahmten eine Geldsumme in Höhe von mehreren zehntausend Euro. Der Haftbefehl wurde heute durch einen Ermittlungsrichter verkündet. Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel dauert an.
Tatverdächtiger nach Verdacht des schweren Menschenhandels festgenommen
Polizeimeldung Nr. 2771 vom 19.11.2014
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