Pressebericht vom 14.11.2014
Inhalt:
2043. Autofahrer übersieht Motorradfahrer beim Linksabbiegen; Motorradfahrer wird tödlich, Sozius schwerst verletzt – Westend
2044. Münchner Polizei und BAW-Studenten starten Feldversuche zur Evaluation der Zeugenaufruftafel bei Unfallfluchten
2045. Brand in U-Bahntunnel – Schwabing
2046. Trickdiebstahl durch falschen Wasserkontrolleur – Berg am Laim
2047. Raub in Spielhalle – Ludwigsvorstadt
2048. Terminhinweis:
Pressekonferenz zum Thema Abbiegeunfälle
2043. Autofahrer übersieht Motorradfahrer beim Linksabbiegen; Motorradfahrer wird tödlich, Sozius schwerst verletzt – Westend
Am Donnerstag, 13.11.14, befuhr gegen 19:40 Uhr ein 34-jähriger Mechaniker mit seinem BMW die Dillwächterstraße in Richtung Westpark und wollte in die Tübinger Straße links abbiegen. An dieser Einmündung galt für ihn „Vorfahrt achten“.
Zur gleichen Zeit befuhr ein vorfahrtsberechtigter 28-jähriger Motorradfahrer zusammen mit seinem 40-jährigen Sozius die Tübinger Straße in Richtung Westendstraße und wollte die Einmündung Dillwächterstraße passieren.
Hierbei übersah der Pkw-Fahrer den von links kommenden Honda-Fahrer und es kam trotz Vollbremsung des Motorradfahrers zu einem Zusammenstoß. Durch diese Kollision wurde der 28-jährige Motorradfahrer gegen den Holm oberhalb der hinteren Türe der Fahrerseite des BMWs geschleudert und erlitt tödliche Verletzungen.
Der 40-Jährige Sozius wurde über den BMW geschleudert und kam ca. 23 Meter nach dem Fahrzeug auf der Straße zum Liegen. Er erlitt hierdurch schwere Verletzungen (Schädel-Hirn-Trauma, innere Verletzungen, diverse Frakturen) und wurde zur Behandlung in ein Münchner Krankenhaus gebracht. Nach derzeitigem Erkenntnisstand besteht Lebensgefahr.
Der BMW-Fahrer wurde durch den Unfall leicht im Gesicht verletzt. Ein im BMW anwesender Beifahrer wurde nicht verletzt.
An den beteiligten Fahrzeugen entstand jeweils wirtschaftlicher Totalschaden in einer Gesamthöhe von 6500,- Euro.
Der Unfall wurde durch die Verkehrspolizeiinspektion Verkehrsunfallaufnahme aufgenommen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde ein Gutachter hinzugezogen.
Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.
Zur Unfallaufnahme mussten die Tübinger Straße zwischen Garmischer Straße und Rüdesheimer Straße und die Dillwächter Straße zwischen Hansastraße und Tübinger Straße für 4 ¼ Stunden gesperrt werden. Der Verkehr wurde großräumig abgeleitet. Es kam zu leichten Verkehrsbehinderungen.
2044. Münchner Polizei und BAW-Studenten starten Feldversuche zur Evaluation der Zeugenaufruftafel bei Unfallfluchten
Etwa 13.000 Unfallfluchten ereignen sich alleine im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München pro Jahr. Eine besorgniserregend hohe Zahl, insbesondere wenn man den jährlichen Schaden von rund 18 Millionen Euro nur in München (!) bedenkt.
Die Münchner Polizei bekämpft das Phänomen der Unfallflucht mit eigenen Ermittlern, die immerhin in 50% der Fälle den flüchtigen Unfallverursacher ermitteln können.
Wichtiges Hilfsmittel bei der Ermittlungsarbeit sind unabhängige Zeugen, denn nahezu jede Unfallflucht wird in irgendeiner Weise von Unbeteiligten wahrgenommen.
„Dieses Potenzial an Zeugen wollen wir erreichen und ansprechen“ sagt das Unfallkommando, das zu diesem Zweck über sogenannte Zeugenaufruftafeln verfügt. Dabei handelt es sich um eine solide Hinweistafel, die an Unfallstellen mit hohem Sachschaden oder gar Verletzten aufgestellt wird, um mögliche Zeugen zu erreichen.
„Es ist oft der Nachbar im Garten, der im Nahbereich wohnende Fußgänger oder der auf dem Weg zur Schule/Uni/Arbeit befindliche Radfahrer, der uns die entscheidenden Hinweise geben kann“, so das Unfallkommando der Münchner Polizei. „Allerdings wissen diese Personen oft nicht, wie wichtig ihre Beobachtungen sind, da Sie oft glauben, dass der Verursacher auch anders ermittelt werden kann“.
„Um hier noch besser zu werden, probieren wir regelmäßig neue Ermittlungsmethoden aus und stellen bisherige Verfahren auf den Prüfstand“, erklärt das Unfallkommando zum Hintergrund einer gegenwärtig laufenden Studie.
Im Zusammenarbeit mit fünf Studenten der Bayerischen Akademie für Werbung (BAW) wird gegenwärtig die Wirksamkeit der Zeugenaufruftafel wissenschaftlich untersucht. Dazu finden u.a. Feldversuche statt, wie etwa am kommenden Donnerstag im Bereich des Sendlinger Tors und am Freitag im Bereich Feldmochinger Straße und Treitschke Straße.
Die Kommunikations- und Marketingstudenten werden sich im Zuge ihrer Arbeit mit der Frage nach der Wirksamkeit der Zeugenaufruftafel auseinandersetzen. Ziel ist es aus der Auswertung der Passantenbefragung Hinweise für eine weitere Verbesserung und Optimierung dieses Fahndungshilfsmittels erarbeiten zu können.
„Wer sich schon bei einem hohen Entdeckungsrisiko von über 50% dazu entschließt andere auf ihrem Schaden sitzen zu lassen und zu flüchten, dem wollen wir mit einer optimierten Zeugenaufruftafel die letzte Hoffnung nehmen, mit so einem Verhalten durchzukommen“, so das Unfallkommando.
Und das zu Recht. Die Folgen für einen überführten Unfallflüchtigen sind immens. Neben einem Strafverfahren mit einem empfindlichen Strafrahmen drohen dem Täter dauerhafter Entzug der Fahrerlaubnis sowie Verlust des Versicherungsschutzes.
2045. Brand in U-Bahntunnel – Schwabing
Am Donnerstag, 13.11.2014, gegen 17.20 Uhr, wurde im Tunnel zwischen den U-Bahnhaltestellen Giselastraße und Münchner Freiheit ein Brand bemerkt und sofort gemeldet.
Durch die Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr und der U-Bahnwache wurden die beiden betroffenen U-Bahnhöfe geräumt. Durch die Feuerwehr konnte der Brand schließlich gelöscht werden.
Die U-Bahnhöfe wurden letztendlich gegen 19.00 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben.
Die Brandursache liegt in einer Selbstendzündung aufgrund Funkenflug.
2046. Trickdiebstahl durch falschen Wasserkontrolleur – Berg am Laim
Am Donnerstag, 13.11.2014, gegen 13.15 Uhr, klingelte ein bislang unbekannter Mann an der Wohnung einer 82-jährigen Rentnerin in Berg am Laim. Er behauptete ihr gegenüber, dass er das Leitungswasser auf Keime überprüfen müsse.
Als er in der Wohnung war, forderte er die Seniorin auf, im Bad das Wasser laufen zu lassen. Er wollte in der Zeit angeblich in den Keller gehen. Als der Mann nicht wieder zurückkam, stellte die 82-Jährige schließlich fest, dass aus ihrem Schlafzimmer 1.000 Euro Bargeld sowie Schmuck entwendet worden waren.
Der Täter war mit seiner Tatbeute in unbekannte Richtung geflüchtet.
Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 50 Jahre alt, ca. 170 cm groß, schwarze, kurze Haare, osteuropäischer Typ; schwarzes T-Shirt, schwarze Hose.
Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum in der Ampfingstraße Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
2047. Raub in Spielhalle – Ludwigsvorstadt
Am Mittwoch, 12.11.2014, gegen 11.30 Uhr, befand sich ein unbekannter Mann an einem Automaten in einer Spielhalle in der Münchner Schillerstraße. Als Aufsicht war hier eine 57-jährige Münchnerin tätig.
Aufgrund einer Zwischenleerung der Automaten hatte sie entsprechende Geldscheine in der Hand. Plötzlich trat der unbekannte Mann von hinten an die 57-Jährige heran und drückte sie gegen einen Automaten. Er verdrehte ihr die Hand und nahm schließlich das Geld an sich.
Gleich darauf flüchtete er aus der Spielhalle in Richtung Landwehr-/Sonnenstraße.
Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 40 Jahre alt, ca. 180 cm groß, helle Haut, Glatze; beige Jacke, darunter Kapuzenpulli.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
2048. Terminhinweis: Pressekonferenz zum Thema Abbiegeunfälle
Am Montag, 17.11.2014, um 11.30 Uhr, findet eine Pressekonferenz zum Thema Abbiegeunfälle statt.
PORin Christine Müller, stellv. Leiterin der Verkehrsabteilung des Polizeipräsidiums München wird zusammen mit Dr. Wolfram Hell, Unfallsachverständiger und Rechtsmediziner, wichtige Präventionshinweise zur aktuellen Thematik geben.
Quelle: Bayerische Polizei