13.11.2014 | 10:20 Uhr
Heilbronn (ots) – Neckarsulm: Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann?
Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann? Was zunächst nach einem lustigen Kinderspiel klingt, zeigt sich in Neckarsulm als bitterer Ernst. Um es gleich vorweg klarzustellen: Es gibt keinen schwarzen Mann und schon gar keine schwarzen Männer! In sozialen Netzwerken, durch „Stille Post“ und durch Mund-zu-Mund-Propanda wird derzeit offenbar ein Hype geschürt, der seinesgleichen sucht und letztendlich nur zur Verunsicherung von Eltern und Kindern führt. Es geht darum, dass das Gerücht in Umlauf gesetzt wurde, zwei „schwarze Männer“ in einem weißen Bus würden Kinder verfolgen. Zwar hätte die örtliche Polizei bereits erfolgreiche Festnahmen durchführen können, die beiden jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt. Der letzte Satz klingt ja nicht schlecht, ist jedoch völlig hanebüchen, wie die gesamte Geschichte rund um das in die Welt gesetzte Gerücht. Der Polizei ist davon nichts bekannt, es gibt keine Anzeigen und schon gar keine Hinweise auf eine Straftat. Selbst ein vager Verdacht besteht bisher nicht. Was jedoch besteht, ist eine massive Verunsicherung der Eltern, verängstigte Kinder die nicht mehr allein zur Schule gehen wollen und jede Menge falscher Aussagen, deren Verbreitung wie von selbst läuft und die kaum noch zu stoppen sind. Es gab bei der Polizei jede Menge Telefonanrufe besorgter Eltern, Kinder haben Angst und reagieren sogar schon panisch. Bereits in der Vergangenheit gab es im westlichen Landkreis ähnlich gelagerte Szenarien, die sich als völlig unbegründet darstellten. Hier hatte der Fahrer eines „weißen Busses“ angehalten, um Kindern das Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen. Mehr lag nicht vor. Möglicherweise kam es zu einer ähnlichen Begebenheit in Neckarsulm, als die Insassen eines ebenfalls „weißen Busses“ nach dem Weg fragten oder auf der Arbeitssuche waren und vielleicht wurde diese Szene beobachtet. Nach dem Motto „der Schwager meiner Freundin, dessen Bruders Arbeitskollegin hat erzählt, das …“. So entstehen Gerüchte. Leidtragende sind besorgte Eltern und vor allem die Kinder.
Harald Schumacher
Für Rückfragen stehen wir Ihnen unter der Telefonnummer 07131 104-1010 gerne zur Verfügung.
Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Heilbronn Telefon: 07131 104-9 E-Mail: heilbronn.pp@polizei.bwl.de http://www.polizei-bw.de/