05.11.2014 | 14:09 Uhr
Köln (ots) – Ob der Einbrecher sich über sein Tun in der Nacht von Sonntag auf Montag (2.-3. November) in Leverkusen-Küppersteg wirklich im Klaren war, ist zumindest zweifelhaft. Seine Beute: Ein mächtiger, schwarzer Unglücksvogel. Einer derer, die ansonsten im zerklüfteten Gebirge wohnen. Ein Rabenvogel, der grausame Schicksalsschläge und Verderben ankündigt. So zumindest die düstere Lesart mittelalterlichen Volksglaubens.
Esoteriker sehen in diesem beeindruckenden, in hiesigen Breiten vor langer Zeit ausgestorbenen Vogel eher einen Mittler zwischen den Welten. Einer, in dem die Seelen Verstorbener weiterleben. Und aufgeklärte Ornithologen verweisen auf die beeindruckende Leistungsfähigkeit der in Rede stehenden Alpenkrähe (ornith. Pyrrhocorax pyrrhocorax): Der tiefschwarz glänzende Vogel mit roten Beinen, langem roten, leicht gebogenen Schnabel sowie 80cm Spannweite nistet im Himalaya in bis zu 6000 Metern Höhe. Der ausdauernde, majestätische Segler kann senkrecht aufsteigen und erreicht im Sturzflug bis zu 100km/h. Nur bei winterlichem Nahrungsmangel auf Aas angewiesen, ernährt der als gesellig geltende und in engen Paarbeziehungen lebende Vogel sich üblicherweise von Insekten. Unter idealen Bedingungen kann die selten gewordene Alpenkrähe über 25 Jahre alt werden.
Das lässt sich für den aus dem Wildpark an der Straße Am Reuschenberger Busch gestohlenen Vogel derzeit nur hoffen. Fakt ist, dass der unbekannte Einbrecher im Tatzeitraum zwischen Sonntagnachmittag, 17 Uhr und Montagvormittag, 11 Uhr in den umzäunten Park eindrang. Er durchtrennte die Vergitterung einer Voliere und griff sich vermutlich die hochwertige Alpenkrähe. Sachdienliche Zeugenhinweise werden erbeten an das Kriminalkommissariat 59 unter Tel.-Nr. 0221/229-0 oder per E-Mail auf poststelle.koeln@polizei.nrw.de .
Auch wenn den Betroffenen und Ermittlern insbesondere das Wohlergehen der gestohlenen Alpenkrähe sehr viel eher am Herzen liegt: Niemand kann letztendlich ausschließen, dass der Einbrecher selbst in nicht allzulanger Zeit – wohlverdientermaßen – am Wege bleiben wird. Von Pest und Cholera gezeichnet und elend dahingerafft. Er hätte es wissen können. Denn so stand es geschrieben… (cg)
Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Köln Pressestelle Walter-Pauli-Ring 2-6 51103 Köln Telefon: 0221/229 5555 e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de www.koeln.polizei.nrw.de