29.10.2014 | 10:47 Uhr
Wismar (ots) – Wer träumt nicht von dem großen Geldgewinn, einem neuen Auto vor der Haustür – auch wenn man noch nicht einmal an einem Gewinnspiel teilgenommen hat? Vielleicht die meisten von uns. Ein 85-jähriger Mann aus Rehna glaubt seit bereits 10 Jahren daran und hat über die Jahre inzwischen geschätzte 1.000 Euro Bargeld in Briefen ins Ausland geschickt. Eine Verkäuferin in einer Bäckerfiliale in Rehna informierte die Polizei in Gadebusch darüber, dass sie sich um einen älteren Kunden Sorgen mache, der 70 Euro in kleinere Scheine gewechselt haben wolle. Auf Nachfrage der Verkäuferin konnte sie erfahren, dass der Mann in den Niederlanden an einer Ratenzahlung für ein 28.000 Euro teures Auto gebunden sei. Eine Mitarbeiterin des Polizeirevieres Gadebusch fuhr am gestrigen Dienstag zur Wohnadresse des älteren Mannes in Rehna. Die Ehefrau bestätigte, dass ihr Mann seit etwa 10 Jahren Unmengen an Anschreiben aus Ländern wie den Niederlanden, China, den USA und Australien erhält. In diesen Schreiben befinden sich in der Regel voradressierte Briefumschläge und Gebührenforderungen in Höhe von 20 bis 40 Euro. Das Geld hatte der ältere Mann immer in Bar in den Briefumschlag gesteckt und die Antwortschreiben zurückgesendet. In den Schreiben gab es immer die Aussicht auf einen hohen Bargeldgewinn oder ein teures Auto. In den vergangenen 10 Jahren kam es jedoch nie zum Erhalt eines solchen in Aussicht gestellten Gewinns. Trotz des eindringlichen und sehr langen Gespräches mit der Polizistin und Gesprächen in der Vergangenheit mit Familienmitgliedern, konnte der gutgläubige Mann nicht davon überzeugt werden, dass es sich um einen Betrug Unbekannter handelt und er nie einen Gewinn auf diese Weise erhalten werde. Er blieb der Meinung, dass er in der nächsten Woche einen Luxuswagen erhalten werde. Die Polizistin erstattete Strafanzeige wegen des Betruges gegen Unbekannt von Amts wegen. Schätzungen zufolge hat der 85-jährige Mann auf diese Weise in den vergangenen Jahren etwa 1.000 Euro ins Ausland geschickt. Weitere Fälle dieser Art sind in der Polizeiinspektion Wismar derzeit nicht bekannt. Die Polizei rät niemals Geld an unbekannte Personen überweisen oder versenden. Gewinnversprechen kommen in den unterschiedlichsten Varianten vor. Lassen Sie sich niemals auf Vorauszahlungen zum Erhalt eines Gewinns ein. Auch nicht bei kleineren Geldbeträgen. Lassen Sie sich nie von dem in Aussicht gestellten Gewinn verführen. Informieren Sie die Polizei über derartige Gewinnversprechen.
Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Wismar André Falke Telefon: 03841/203-304 E-Mail: pi-wismar@t-online.de http://www.polizei.mvnet.de