POL-DA: Rüsselsheim: Polizei, Politiker und Medien massiv angegriffen und beleidigt / Zahlreiche Ermittlungsverfahren in Zusammenhang mit der Tötung zweier Hunde

27.10.2014 | 14:54 Uhr

Rüsselsheim (ots) – Erneut haben am Sonntagnachmittag (26.10.2014) über 100 Menschen wegen eines Polizeieinsatzes am 23. September demonstriert, bei dem zwei American Staffordshire Terrier auf dem Friedensplatz erschossen werden mussten, nachdem sie zwei Menschen verletzt hatten.

„Uns ist bewusst, dass wir als Polizei besonders im Fokus der Öffentlichkeit stehen und wir scheuen uns keiner Kritik“, so Polizeipräsident Gosbert Dölger. „Die Vorwürfe und die Rechtmäßigkeit der polizeilichen Maßnahmen werden gerichtlich geprüft. Ich bin jedoch nach derzeitigem Stand fest davon überzeugt, dass meine Kollegen richtig gehandelt haben.“

In Zusammenhang mit der Tötung der zwei Hunde hat die Polizei in 47 Fällen Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Bedrohung, Beleidigung oder der Aufforderung zu Straftaten eingeleitet. Die ersten Verfahren wurden bereits an die Staatsanwaltschaft abgegeben, weitere werden folgen.

Zahlreiche Personen hatten sich in den sozialen Netzwerken zu dem Polizeieinsatz geäußert. Neben sachlicher Kritik kam es hierbei auch zu einer Vielzahl von Meinungsäußerungen mit eindeutig beleidigendem und bedrohendem Inhalt. So bezeichneten manche Internetuser die handelnden Beamten öffentlich als „asoziales Gesindel“, „Nazischweine“ und „Untermenschen“. Zudem forderten andere, die Polizisten „zu steinigen“, „an die Wand zu stellen und zu erschießen“ und „eine Kugel durch ihr Hirn zu jagen“. Auch gegen einige Familien von Beamten, lokale Politiker und Vertreter der Medien richteten sich ähnliche Beleidigungen und Bedrohungen.

Die Betroffenen, deren Kollegen und viele Bürger zeigten sich erschrocken und bestürzt über das Ausmaß des „Shitstorms“. „Das Internet ist kein rechtsfreier Raum“ weiß Dölger „wir werden die Kommentare prüfen, allen strafrechtlich relevanten Äußerungen nachgehen und Ermittlungen gegen die Verfasser einleiten.“

Text: Andrea Löb / Sebastian Trapmann, Pressestelle, Polizeipräsidium Südhessen

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Quelle: news aktuell / dpa