23.10.2014 | 13:39 Uhr
Göttingen (ots) – (Göttingen/Hildesheim) Der Staatsanwaltschaft Hildesheim und der Zentralen Kriminalinspektion der Polizeidirektion Göttingen ist ein Schlag gegen eine mehrköpfige rumänische Einbrecherbande gelungen, die sich auf den Diebstahl von Buntmetallen spezialisiert hatte. Drei der Männer im Alter von 21 bis 33 Jahren sitzen bereits in Untersuchungshaft.
Ausgangspunkt der Ermittlungen war ein Einbruch im Mai 2014 in eine metallverarbeitende Firma in Delligsen (Landkreis Holzminden). Bei dieser Tat wurden ca. sechs Tonnen Bronze im Wert von über 100.000.- Euro entwendet.
Durch umfangreiche Ermittlungen geriet die rumänische Bande ins Visier von Staatsanwaltschaft und Polizei. Hierbei erhärtete sich zunehmend der Verdacht, dass die Bande in unterschiedlichen Besetzungen im Zeitraum April bis August 2014 von Leipzig aus insgesamt 18 Firmeneinbrüche in den umliegenden Bundesländern begangen und dabei wiederholt Buntmetall im Tonnenbereich entwendet hat. Die Täter nahmen teilweise eine Anreise von über 200 km zu den Tatorten in Kauf. Dabei gingen die Beschuldigten regelmäßig nach dem gleichen Muster vor: Nach dem Durchtrennen der Außenzäune wurden Fenster, Türen, und Tore zu den Fertigungs- bzw. Fabrikationshallen der Buntmetall verarbeitenden Betriebe aufgehebelt und zerstört. In den Hallen überklebten oder zerstörten sie vorhandene Überwachungskameras. Alarmanlagen wurden durch das Abschalten der zentralen Stromversorgung außer Betrieb gesetzt. Nach dem Öffnen von Hallentoren fuhren die Täter mit mitgeführten Kraftfahrzeugen vor und entwendeten die Buntmetalle unter Zuhilfenahme vor Ort vorgefundener Gerätschaften. Das erbeutete Buntmetall wurde unmittelbar nach der Rückkehr an einen örtlichen Schrottverwertungsbetrieb im Bereich Leipzig veräußert.
Nachdem die Bande ihr Hauptquartier zwischenzeitlich nach Erlensee bei Hanau (Hessen) verlegt hatte, führten die von der Hildesheimer Staatsanwaltschaft erwirkten Haftbefehle zur Festnahme von drei Bandenmitgliedern in Erlensee. Der Festnahme schlossen sich Durchsuchungsmaßnahmen von Wohnungen/Garagen der Tätergruppe in Erlensee und Leipzig sowie auf dem Firmengelände des Schrottverwertungsbetriebes in Leipzig an. Es konnten Beweismittel und Diebesgut sichergestellt werden. Hierbei handelte es sich u.a. um einen PC, drei Laptops, acht Handys, Autositze, Einbruchswerkzeug, Elektrowerkzeuge, Täterbekleidung, einen vier Jahre alten BMW X1 im Wert von ca. 20.000 Euro und ca. 41.000 Euro Bargeld.
Die bisher ermittelten Tatorte befinden sich in Niedersachsen (Delligsen, Rhüden, Northeim, Hildesheim, Wolfsburg, Bovenden, Lamspringe, Wolfenbüttel und Helmstedt) sowie in Sachsen (Klingenthal), Thüringen (Schleusingen, Plaue, 2 x Flo-Seligenthal) und Brandenburg (Neupetershain).
Der Wert der erlangten Buntmetalle beläuft sich auf ca. 500.000.- Euro.
Den Erkenntnissen anderer Polizeidienststellen in Rheinland Pfalz, Baden Württemberg und Thüringen zufolge agiert die Bande mindestens seit Herbst 2013 im Bundesgebiet.
Die Ermittlungen sowohl gegen die Festgenommenen als auch gegen die weiteren Bandenmitglieder dauern aktuell an.
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