Wachsame Bürger sind die wichtigsten Fahnder im Kampf gegen Wohnungseinbruchskriminalität

Wachsame Bürger sind die wichtigsten Fahnder im Kampf gegen Wohnungseinbruchskriminalität

INGOLSTADT. Die Kriminalpolizei Erding startet zusammen mit den zuständigen Polizeiinspektionen in den Landkreisen Erding, Freising und Ebersberg groß angelegte Präventionsaktionen zum Schutz der Bürger gegen Wohnungseinbruchskriminalität.

Knackende Geräusche zur Dämmerungszeit, fremde Personen in einer Wohnsiedlung, Taschenlampenlichter aus Nachbargrundstücken, wartende Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen, all dies können wichtige Indizien für die Vorbereitung eines Wohnungseinbruchs sein.

Seit Jahren stagnieren die Fallzahlen im Bereich der Wohnungseinbruchskriminalität auf hohem Niveau. Statistisch gesehen, wird im Bundesgebiet alle vier Minuten ein Einbruch verübt. Allein im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord wurden im Jahr 2013 rund 933 Wohnungseinbrüche registriert. Der Gesamtschaden belief sich hierbei auf mehr als 4 Millionen Euro.

Dieser Trend ist ebenso im Zuständigkeitsbereich der Kriminalpolizei Erding, der die Städte und die Gemeinden in den Landkreisen Erding, Freising und Ebersberg betreut, zu verzeichnen. Aufgrund des präsidial übergreifenden Phänomens, welches sich auch zahlenmäßig in den beigefügten Statistikdaten Jahr für Jahr widerspiegelt, entwickelte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord ein Konzept zur ganzheitlichen Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität.

Die Kriminalpolizei Erding und die für die oben genannten Landkreise zuständigen Polizeidienststellen setzen hierbei auf groß angelegte Präventionsaktionen. Die Bürger werden hierbei vor Ort in den Wohngebieten oder auch im Rahmen von medial angekündigten Präventionsveranstaltungen sensibilisiert, wie sie sich und ihr Eigentum vor Einbrechern schützen können. Von jungen Beamtinnen und Beamten der Bereitschaftspolizei werden beispielsweise speziell für die Region entworfene Präventionsflyer in den Wohnsiedlungen ausgeteilt, die auch die Daten und Erreichbarkeit des zuständigen kriminalpolizeilichen Fachberaters enthalten. Einzelheiten zur regionalen Präventionsarbeit sind der beigefügten Terminübersicht zu entnehmen.


Neben den allgemein präventiven Verhaltenstipps

– Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit zu schließen (gekippte Fenster sind von Einbrechern leicht zu öffnen)

– Haustüren zu versperren und nicht nur zuzuziehen

– bei längerer Abwesenheit dem Wohnobjekt einen bewohnten Eindruck erwecken


setzt die Polizei hierbei ein besonderes Augenmerk auf die Wachsamkeit und aktive Mithilfe jedes einzelnen Anwohners.

Jeder und wenn auch noch so kleine Hinweis aus der Bevölkerung kann wertvoll sein und möglicherweise Einbrüche verhindern oder zur Aufklärung bereits begangener Taten beitragen.


Der Leiter der Kriminalpolizei Erding, Kriminaldirektor Gerhard Roider, ist nach wie vor davon überzeugt, dass der Bürger wichtigster Fahnder im Kampf gegen Wohnungseinbruchskriminalität ist.


Am 19.09.2014 überreichte der Leiter der stellvertretende Leiter der PI Erding, EPHK Bodo Urban, einer aufmerksamen Mitteilerin für Ihre Wachsamkeit und ihr schnelles Handeln als Dankeschön eine Belohnung in Höhe von 200 Euro.

Die 43-jährige Anwohnerin aus einem Wohngebiet am Stadtpark Erding, darf sich seit 09.09.2014 wohl zurecht als eine der wichtigsten Fahnderinnen im Kampf gegen Wohnungskriminalität im Landkreis Erding nennen.

Sie nahm am Dienstagmorgen gegen 2.40 Uhr verdächtige Geräusche aus einem Nachbargrundstück wahr. Wenig später sah sie drei Gestalten, die mit Taschenlampen in das Nachbarhaus leuchteten. Die aufmerksame Nachbarin reagiert schnell und informierte die Polizei.

Im Rahmen sofort eingeleiteter Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen wurden vier verdächtige Personen festgenommen, denen im Laufe der Ermittlungen an die 20 Einbrüche nachgewiesen werden konnten. Die Täter erbeuteten insgesamt ca. 12000 Euro und hinterließen einen Sachschaden in Höhe von ca. 30000 Euro.

Der geschilderte Fall zeigt, wie wichtig verdächtige Wahrnehmungen des Bürgers für die Ermittlungsarbeit der Polizei sind.


Es liegt dabei in der Verantwortung eines jeden einzelnen, Notizen von

– fremden Fahrzeugen, insbesondere mit auswärtigen Kennzeichen, die erkennbar nicht in die Wohngegend gehören

– fremden Personen, die scheinbar grundlos auf der Straße warten oder länger in geparkten Fahrzeugen sitzen und die Gegend beobachten

– verdächtigen Personen, die an der Haustüre klingeln, um sich unter Vorwand nach Nachbarn erkundigen


zu machen.

Diese Informationen können jedoch nur hilfreich zur Verhinderung oder Aufklärung einer Straftat sein, wenn sie umgehend über Notruf der Polizei gemeldet werden.


Die Polizei ist auf die Hilfe – „Mitfahndung der Bürger“- angewiesen!

Nur im Zusammenspiel Polizei und Anwohner kann es gelingen, Eigentum zu schützen und Straftaten zu vermeiden.



Quelle: Bayerische Polizei