08.10.2014 | 11:47 Uhr
Hamburg (ots) – Tatzeit: 07.10.2014, 20:05 Uhr bis 08.10.2014, 05:00 Uhr Tatort: Hamburg-St.Georg, Steindamm/Kleiner Pulverteich
Nachdem gestern Nachmittag in der Innenstadt ca. 500 Kurden unter dem Tenor „Schluss mit dem Massaker in Kobani“ demonstriert hatten, kam es am Abend in Hmb.-St.Georg zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen rund 400 Kurden und einer gleichen Anzahl salafistisch geprägter Personen.
Das Deutsch-Kurdische-Kulturzentrum hatte für 14:00 Uhr zu einer Demonstration unter o.g. Tenor aufgerufen. Um 15:20 Uhr hatten sich ca. 500 Teilnehmer am Hachmannplatz versammelt. Diese setzten sich um 16:20 Uhr auf dem angemeldeten Marschweg über die Mönckebergstraße-Bergstraße-Jungfernstieg mit Ziel Türkisches Generalkonsulat in Bewegung. Der Aufzug endete jedoch bereits am Gänsemarkt. Es formierte sich spontan ein neuer Aufzug, der sich zurück Richtung Gerhard-Hauptmann-Platz bewegte und in der Spitalerstraße um 17:03 Uhr von der Anmelderin beendet wurde. Die Aufzüge verliefen friedlich.
Ca. 50 bis 60 Teilnehmer entfernten sich anschließend Richtung Hauptbahnhof. Eine gleiche Anzahl von Personen blockierte wenig später im Bahnhof teilweise den Bahnverkehr, indem sie sich auf die Gleise setzten. Die Blockierer verließen nach polizeilicher Aufforderung das Gleisbett und entfernten sich in Richtung Kulturverein im Steindamm. Die polizeilichen Maßnahmen hierzu waren um 19:20 Uhr beendet.
Gegen 20:05 Uhr sammelte sich im Steindamm eine Gruppe von ca. 75 mutmaßlichen Kurden, die laut skandierend in Richtung Kleiner Pulverteich schritten. Dort hielten sich an einer Moschee rund 50 mutmaßlich salafistisch geprägte Personen auf. Ein Aufeinandertreffen der Personengruppen wurde durch Polizeibeamte verhindert. Im weiteren Verlauf erhielten die Gruppen Zulauf und die Anzahl auf beiden Seiten wuchs auf rund 400 Personen an. Diese waren zum Teil mit Schlag- und Stichwaffen bewaffnet. Bei Auseinandersetzungen, die offenbar außerhalb des Steindamms zwischen Kleingruppen stattfanden, wurden nach bisherigen Erkenntnissen 14 Teilnehmer verletzt; vier von ihnen schwer. Sie wurden Krankenhäusern zugeführt.
Es gelang der Polizei, die Gruppen schließlich in unterschiedliche Richtungen abzudrängen. Dabei war auch der Einsatz von Wasserwerfern erforderlich.
Gegen 22 Personen wurden freiheitsentziehende Maßnahmen durchgeführt. Sie wurden nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Die Beamten stellten diverse Schlag- und Stichwaffen sicher. Gegen 01:30 Uhr beruhigte sich die Lage.
Sy.
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