07.10.2014 | 15:54 Uhr
Köln (ots) – Beuteltiere der Gattung Macropodidae findet man gemeinhin in Australien. Oder auch auf Neuguinea. Im extremen Einzelfall allerdings auch im tiefsten Rheinland – auf den Hinterläufen in Richtung Köln-Zündorf hüpfend. So geschehen am Dienstagvormittag (7. Oktober).
Gegen 9.30 Uhr alarmierte eine Pflegekraft eines Streichelzoos am Tulpenweg die Leitstelle der Polizei. Augenscheinlich hatte eine dort residierende Känguru-Kleinfamilie sich zuvor die Mühe gemacht, ein Gattertor des umfangreichen Geheges von innen zu öffnen. Anschließend hatte sich das Trio quasi selbst in die vermeintliche Freiheit entlassen. Wobei die Känguru-Mutter mit ihrem Jungtier lediglich auf das Gelände eines angeschlossenen Gartencenters gelangte. Dem dritten „possierlichen Ausbrecher“ gelang allerdings kurzzeitig die Flucht in die freie Wildbahn. Über die Zufahrt zum Gartencenter hoppelte das vorwitzige Tier in Richtung der Zündorfer Hauptstraße.
Weit kam es gottlob aber nicht mehr. Bereits vor dem Eintreffen zweier eingesetzter Streifenwagenbesatzungen konnte das Pflegepersonal das völlig verwirrte und verängstigte Känguru wieder in das Gehege zurückleiten. Ebenso wie das auf dem Gartencenter-Gelände ständig hakenschlagende Muttertier, das gegenüber den nun unterstützenden Einsatzkräften allerdings sehr unkooperativ auftrat. Allein deren gutes Zureden bewirkte – nichts. Unter Anleitung des Zoobetreibers wurde das Känguru dann äußerst behutsam und verständnisvoll gegen 10.30 Uhr in sein Gehege zurückgelenkt.
Sehr viel zeitaufwändiger gestaltete sich die Jagd nach dem Albino-Jungen, das sich in eine dichtbewachsene Pflanzung zurückgezogen hatte. Immer wieder entwischte das kleine Beuteltier ins Grüne. Letztendlich gelang es den Pflegern erst nach 11 Uhr, auch den kleinsten Ausreißer ins Gehege zurück zu bugsieren.
Zur Stunde kaut das Trio emsig auf Gräsern und Blättern herum. Scheinbar teilnahmslos. Es steht zu hoffen, dass die Kängurus aktuell nicht schon den nächsten Ausbruchsversuch planen. Im Allgemeinen gelten „Macropodidae“ immerhin als nachtaktiv…. (cg)
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