Wegen Ruhestörung Polizei gerufen – Einsatz endet mit massivem Widerstand – Schreckschusswaffe im Spiel
BAD KÖNIGSHOFEN, LKR. RHÖN-GRABFELD. Ein zunächst als Ruhestörung gemeldeter Sachverhalt endete am Mittwochabend mit einer massiven Widerstandshandlung gegen die eingesetzten Polizeibeamten. Wie sich weiter noch herausstellte, hatte der vom Lärm gestörte Anwohner noch vor dem Eintreffen der Polizei versucht, durch Schüsse mit einer Schreckschusswaffe für Ruhe im Haus zu sorgen. Die Polizeistation Bad Königshofen führt jetzt Ermittlungen wegen verschiedener Straftatbestände.
Gegen 21:00 Uhr hat eine Frau aus einem Mehrfamilienhaus in der Adam-Pfeuffer-Straße bei der Polizei gemeldet, dass massiver Lärm aus einer benachbarten Wohnung dringen würde. Eine Streifenbesatzung der Polizeistation Bad Königshofen machte sich auf den Weg, um den Sachverhalt zu überprüfen. Im Treppenhaus trafen sie dann auf den Ehemann der Anruferin, der streitend vor dem vermeintlichen Lärmverursacher stand. Beide Personen bluteten zudem im Gesicht.
Bei der Trennung der beiden aggressiven Personen rastete der 35-jährige Lärmverursacher dermaßen aus, dass er um sich trat, in Richtung der Polizeibeamten schlug und auch spuckte. Aufgrund seines Verhaltens legten ihm die Beamten Handschellen an und brachten ihn zum Streifenwagen. Dem nicht genug, sprach er noch übelste Beleidigungen und Bedrohungen gegen die Beamten aus. Wegen seiner blutenden Wunde im Gesicht wurde ein Rettungswagen verständigt. Die Sanitäter brachten den Mann zur Begutachtung in das Rettungsfahrzeug. Dort trat er dann gegen die Einrichtung, weshalb sogar Fußfesseln angelegt werden mussten und er in ein Krankenhaus nach Bad Neustadt gebracht wurde.
Da er offensichtlich unter starkem Alkoholeinfluss stand, wurde nach Rücksprach mit der Staatsanwaltschaft Schweinfurt eine Blutentnahme angeordnet. Nachdem die Wunden versorgt waren, musste der Mann bei der Neustädter Polizei über Nacht in Gewahrsam genommen werden.
Bei den weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass der 49-jährige Ehemann der Anruferin mit einem Gasrevolver zwei mal im Hausflur in die Luft geschossen hatte, da er den Krach aus der benachbarten Wohnung nicht mehr ausgehalten habe. Diesen Revolver stellten die Polizeibeamten zur Überprüfung zunächst sicher.
Gegen den 35-jährigen laufen jetzt Ermittlungen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung. Ob sich die beiden Männer vor dem Eintreffen der Polizei gegenseitig verletzt haben, müssen jetzt auch die weiteren Ermittlungen klären.