Nach tödlichem Unfall in Kelterstation – Unfallursache ermittelt

Nach tödlichem Unfall in Kelterstation – Unfallursache ermittelt

DETTELBACH OT NEUSES AM BERG, LKR. KITZINGEN. Nach dem tödlichen Unfall in einer Kelterstation im Dettelbacher Ortsteil Neuses am Berg Mitte September hat sich jetzt die mutmaßliche Unfallursache herauskristallisiert. Nach umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizei Würzburg in Zusammenarbeit mit einem Sachverständigen steht nun fest, dass ein heruntergefallener Schwimmer einen falschen Füllstand der Saftauffangwanne angezeigt und dadurch die Presse in Bewegung gesetzt hatte.

Wie bereits mehrfach berichtet, war ein 58-Jähriger in den Abendstunden des 18. September mit Reinigungsarbeiten in einer Kelterstation beschäftigt. Dabei war der Mann in die Trommelpresse gestiegen, die sich dann plötzlich in Bewegung gesetzt und den Mann mit dem Oberkörper eingeklemmt hatte. Erst Feuerwehrleuten war es gelungen, den Verunglückten zu bergen. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes aus dem Landkreis Kitzingen feststellen.

Die weitere Sachbearbeitung hatte noch am selben Tag die Kriminalpolizei Würzburg übernommen, wobei auch die Berufsgenossenschaft, das Gewerbeaufsichtsamt und die Staatsanwaltschaft Würzburg eingeschaltet wurden. Nachdem es anfangs keinerlei Erklärung dafür gab, warum die Maschine plötzlich gestartet war, waren in der Folgezeit mehrere Ortstermine und auch Versuchsreihen mit einem Gutachter des Bayerischen Landeskriminalamtes durchgeführt worden. Dabei stellte sich heraus, dass die Maschine während der Reinigung durch den Schwimmer der Saftauffangwanne in Gang gesetzt worden war.

Dieser Schwimmer, der im normalen Betrieb an der Auffangwanne angebracht ist, um den Füllstand an die Traubenpresse zu melden, war für die Reinigungsarbeiten von der Wanne abgenommen und auf der Presse abgelegt worden. Während der Reinigungsarbeiten war der Schwimmer dann offensichtlich heruntergefallen und hierdurch in die 100 %-Füllstand-Position gerutscht. Bei dieser Anzeige dreht die Presse die Trommel automatisch in eine Position, in der ein weiterer Saftaustritt verhindert wird. Dabei war der Arbeiter eingeklemmt und tödlich verletzt worden.

Das akustische Signal beim Start der Presse hatte der Mann offenbar nicht gehört, weil ein Arbeitskollege zu dieser Zeit mit einem Dampfstrahler Reinigungsarbeiten durchgeführt hatte.


Audiodatei

O-Ton des Pressesprechers Karl-Heinz Schmitt, Dauer 0:41 Min.  
( .mp3
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Bereits erstellte Pressemeldung

Nach tödlichem Betriebsunfall in Kelterstation – Obduktion durchgeführt – Unfallursache weiter unklar
Bericht vom 22.09.2014



Quelle: Bayerische Polizei