30.09.2014 | 13:51 Uhr
Nürnberg (ots) – Am 29.09.2014 um 20:15 Uhr fand im Grundig Stadion in Nürnberg die Zweitliga-Begegnung 1. FC Nürnberg gegen 1. FC Kaiserslautern statt. Nach Spielende versuchten die Ultra-Gruppierungen beider Mannschaften noch im Stadion aufeinander zu treffen. Dies wurde von den eingesetzten Polizeibeamten verhindert. Allerdings wurden dabei 10 Polizeibeamte verletzt, als sie massiv mit Gegenständen beworfen wurden.
Sowohl die Anreise der Fans als auch der Spielverlauf waren aus polizeilicher Sicht völlig unauffällig. Nach dem Abpfiff feierten beide Anhängerschaften ausgiebig ihre Mannschaften, wobei die Ultras beider Seiten, wie gewohnt, länger in ihren Blöcken ausharrten. Etwa 20 Minuten nach Spielende setzten sich dann plötzlich die Heim- und Gastultras in den Blöcken und auf dem Umlauf hinter den Blockzugängen in Bewegung und versuchten aufeinander zu treffen. Dies konnte durch die eingesetzten Polizeibeamten, den anwesenden Ordnungsdienst und das Schließen der Sektorentrennungen im Stadion hinter der Gegengerade unterbunden werden. Die Maßnahmen waren notwendig, um ein Aufeinandertreffen von etwa 250 Personen aus dem Heimbereich mit den Kaiserslauterer Problemfans zu verhindern.
Eine größere Gruppe von Heimultras, teilweise vermummt, stürmte daraufhin das versperrte Tor 4 und versuchte so ins Freie und zu den gegnerischen Fans zu gelangen. Dabei bewarfen sie die Einsatzkräfte der Polizei mit Pet-Flaschen, leeren Gasflaschen, Ketten, Bierkästen und Teilen eines Bauzaunes (aus einem nahegelegenen Imbissstand). 10 Polizeibeamte erlitten dabei Verletzungen (Prellungen an den Armen, Beinen, am Oberkörper und im Gesicht), sind aber weiterhin dienstfähig.
Die Angreifer konnten letztendlich auch mittels Einsatz von Pfefferspray und Einsatzmehrzweckstock daran gehindert werden, über das beschädigte Tor 4 das Stadion zu verlassen. Es wurden 257 Identitätsfeststellungen durchgeführt. Inwieweit auch der Tatbestand des Landfriedensbruches erfüllt ist, wird derzeit geprüft. Gegen eine Person wird eine Anzeige wegen Verstoßes nach dem Betäubungsmittelgesetz erstattet. Derzeit werden die Aufnahmen der Stadionkameras ausgewertet und Zeugenvernehmungen durchgeführt.
Wie der Polizei bereits bekannt ist, haben einige Unbeteiligte das tumultartige Geschehen beobachtet und auch mit ihren Handys gefilmt. Soweit noch nicht geschehen, werden diese Personen gebeten, der Polizei ihre Aufnahmen für die weiteren Ermittlungen zur Verfügung zu stellen.
Elke Schönwald/n
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