„24-Stunden-Blitz-Marathon“ in Niederbayern – Kontrollergebnisse
NIEDERBAYERN. Am diesjährigen bundesweit stattfindenden sog. „24-Stunden-Blitz-Marathon“ (Beginn: 18.09.14, 06.00 Uhr) beteiligte sich auch die Polizei Niederbayern mit einigen größeren und vielen kleineren Aktionen. Von den vielen Kraftfahrzeugen, welche die zahlreichen Messstellen durchfuhren, mussten nur verhältnismäßig wenig wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen beanstandet werden. Die Überwachungsmaßnahmen sind nach diesen ersten 24-Stunden keinesfalls beendet, eine Schwerpunktwoche "Geschwindigkeit" schließt sich an.
Vor den Hintergründen, dass in Bayern jedes Jahr fast 10-mal so viele Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen, als durch Mord und Totschlag, bzw. statistisch gesehen jeder dritte Bayer in seinem Leben an einem Verkehrsunfall mit Personenschaden beteiligt ist, werden bei annähernd 200 Messstellen in ganz Niederbayern, die vorher im Internet angekündigt werden, eine Woche lang Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Der Schwerpunkt der Örtlichkeiten liegt hierbei insbesondere im Bereich von Schulen und auf Landstraßen. Dieser zweite 'bayerische Blitzmarathon' dauert sieben Tage, also bis zum 25. September 2014 und findet im Rahmen des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2020 "Bayern mobil – sicher ans Ziel" statt.
Sinn und Zweck ist es, durch diese öffentlichkeitswirksame Aktion möglichst viele Verkehrsteilnehmer für die Gefährlichkeit insbesondere von Geschwindigkeitsverstößen zu sensibilisieren und hierdurch einen breiten Denk- und Lernprozess anzustoßen, der letztlich zu einem Einstellungs- und Verhaltenswandel der Verkehrsteilnehmer führt. Um die Medienaufmerksamkeit zu erhöhen, die notwendige Transparenz zu schaffen und nicht den Anschein einer "Abzocke" aufkommen zu lassen, wurden die Kontrollstellen seitens des Bay. Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, im Vorfeld im Internet konkret angekündigt. Eine Vielzahl von Geschwindigkeitsunfällen in der Vergangenheit zeigten deutlich, dass derartige polizeiliche Maßnahmen unabdingbar sind, um die Moral so mancher Verkehrsteilnehmer zu verbessern, um damit einen sog. "erzieherischen Effekt" zu erzielen.
Unterstützung erhält die niederbayerische Polizei von Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei. Diese Unterstützungskräfte halfen u.a. mit, bei den größeren Anhaltekontrollstellen die Schnellfahrer in die Anhaltestelle zu leiten und dort dann die laut Bußgeldkatalog angezeigten Verwarnungs- und Bußgeldverfahren einzuleiten.
Gleichzeitig führten die Kontrollkräfte ganzheitliche Kontrollen durch. Dabei kamen verschiedene weitere Verstöße z.B. Fahren ohne Fahrerlaubnis, Gefahrgutverstöße, Ladungssicherungsverstöße u.a. zum Vorschein.
Erfahrene Einsatzkräfte zahlreicher Polizeidienststellen erkannten ziemlich bald, dass die große Mehrheit der motorisierten Verkehrsteilnehmer sich an die zulässigen Geschwindigkeiten hielt und demzufolge unbehelligt blieb.
Folgende Bilanz kann nach den ersten 24-Stunden bekannt gegeben werden: Niederbayernweit wurden ca. 15.000 Fahrzeuge kontrolliert und dabei annähernd 500 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Knapp 350 davon lagen im Verwarnungs-, der Rest im Anzeigenbereich.
Weitere Beanstandungen gab es aufgrund: Gefälschter serbischer Führerscheine, Verstöße gegen die Gurtanlegepflicht und Alkohol bzw. Drogen im Straßenverkehr. Der Spitzenreiter im Geschwindigkeitsbereich außerorts wurde mit 130 km/h bei erlaubten 70 km/h in Haibach (Lkr. Straubing-Bogen) gemessen. Innerorts waren es 93 km/h bei erlaubten 50 km/h in Pörndorf (Lkr. Passau). Die beiden Fahrzeugführer müssen mit einem empfindlichen Bußgeld, sowie mit einem Fahrverbot rechnen. Der erstgenannte Fahrzeugführer stand zudem unter Alkoholeinfluß.
Viele der Schnellfahrer blieben in einem Bereich, der wegen der relativ geringen Überschreitung mit einer Verwarnung belegt werden konnte.
Zusammenfassend ist die Niederbayerische Polizei mit dem Verhalten der Verkehrsteilnehmer im oben genannten 24-Stunden-Zeitraum grundsätzlich schon zufrieden. Es bleibt zu hoffen, dass diese bemerkenswerte Verkehrsmoral auch in Zukunft derartig hoch gehalten wird, auch wenn die Kontrollörtlichkeiten irgendwann einmal nicht mehr konkret angekündigt werden. Weitere Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen werden darüber Aufschluss geben.
Um das vorrangige Ziel, Geschwindigkeitsunfälle zu verringern und damit verbunden die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, werden auch künftig Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.
Medien-Kontakt: Pol.-Präs. Ndby., Presse-Team, Michael Emmer, PHK, 09421-868-1013
Veröffentlicht am 19.09.2014 um 12.20 Uhr