POL-BS: 2. Bundesweiter Blitzmarathon in der Region Braunschweig Verkehrsteilnehmer fuhren zumeist vernünftig – Aber: Zwei schwere Unfälle

19.09.2014 | 11:19 Uhr

Braunschweig (ots) – Der zweite bundesweite Blitzmarathon ist Geschichte – 24 Stunden lang überprüfte die Polizei auch in der Region Braunschweig die Geschwindigkeit der motorisierten Verkehrsteilnehmer. 90 Beamtinnen und Beamte der Polizeidirektion Braunschweig hatten 46 wechselnde Kontrollstellen eingerichtet. Diese Auswahl der Messstellen war nach der Unfallhäufigkeit und den bestehenden Unfallschwerpunkten ausgerichtet. Daneben wurde in unterschiedlichen Bereichen die Geschwindigkeit auch durch mobile Einsatztechnik gemessen. Neben den Kontrollteams der Polizei waren auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der regional zuständigen Verkehrsbehörden in diese konzertierte Aktion eingebunden.

Insgesamt wurde die Geschwindigkeit von 27.852 PKW und 218 Motorrädern gemessen; außerdem fuhren 822 LKW und 44 Busse durch die Kontrollstellen.

Polizeivizepräsident Roger Fladung bewertet die Ergebnisse an den Messstellen positiv: „Ich glaube, dass es uns gelungen ist, die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer in unserer Region für ein defensives Fahrverhalten zu sensibilisieren. Rasen ist kein Kavaliersdelikt – besonders Unfälle mit schweren Folgen sind immer mit großem persönlichen Leid verbunden.“

Obwohl alle stationären Kontrollstellen seit mehreren Tagen öffentlich bekannt waren, mussten die Ermittler der Polizei tätig werden. Gegen 394 PKW-Fahrer gab es Verwarnungen, ebenso gegen 15 LKW-Lenker und neun Motorradfahrer. 84-mal fuhren Fahrzeugführer so schnell, dass die Polizei Bußgeldverfahren einleitet – fünf Verkehrsteilnehmer müssen mit einem Fahrverbot rechnen.

Polizeivizepräsident Fladung appelliert an die Fahrzeugführer/-innen, auch zukünftig so vernünftig zu fahren: „Die Fahrerinnen und Fahrer müssen begreifen, dass hinter jeder Kurve ein Hindernis lauern kann.“

Schon bei einer innerörtlichen Geschwindigkeitsüberschreitung vom 10 km/h verlängert sich der Anhalteweg innerorts um 14 Meter. Bei einer Gefahrenbremsung wäre der Fahrzeugführer mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit nach 27,50 Meter zum Stehen gekommen, bei der tatsächlich festgestellten Geschwindigkeit hätte das Anhalten 36 Meter in Anspruch genommen. Diese verlängerte Strecke von 8,50 Meter kann über Leben und Tod entscheiden. Eine überhöhte Geschwindigkeit ist unverändert eine der Hauptunfallursachen auf unseren Straßen. Überschattet wurde der Blitzmarathon von zwei schweren Verkehrsunfällen, bei denen als Ursache die nicht angepasste Geschwindigkeit festgestellt wurde. In einem Fall verunfallte ein PKw mit vier Insassen so schwer, dass zwei Personen noch vor Ort verstarben – zwei weitere Mitfahrer wurden mit schweren Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt. Durch zu schnelles Fahren verlor ein 23-jähriger Mann die Gewalt über sein Fahrzeug und kam von der Fahrbahn ab. Auch er musste mit schweren Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber ins Klinikum eingeliefert werden. Diese Ereignisse zeigen, wie aktuell und notwendig eine intensive Überwachung der Geschwindigkeit ist. Ein Blick auf die aktuelle Unfallbilanz der Polizeidirektion Braunschweig verstärkt diesen Eindruck: In der ersten Hälfte des Monats September mussten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Behörde schon fünf Unfälle mit Verkehrstoten aufnehmen. Diese traurige Bilanz zeigt aber auch, dass der intensive Einsatz von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten erforderlich ist.

Daneben gab es auf der Bundesautobahn auch 230 Fälle, bei denen Fahrer eine Bußgeldanzeige wegen Missachtung des Sicherheitsabstandes erhielten. Vier Kraftfahrer mussten sich einem Atemalkoholtest unterziehen.

Die Polizei wird – neben den alltäglichen – auch zukünftig immer wieder groß angelegte Kontrollen vornehmen. So soll die Sensibilität der motorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer für das Einhalten der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten erhöht werden.

Rückfragen bitte an:  Polizei Braunschweig PD Braunschweig, Öffentlichkeitsarbeit   Telefon: 0531/476-1004 /- 1041 /-1042 Fax: 0531/476-3035 E-Mail: pressestelle@pd-bs.polizei.niedersachsen.de http://www.polizei-braunschweig.de 

Quelle: news aktuell / dpa