11.09.2014 – Notlage vorgetäuscht und Geld gefordert – Polizei warnt und sucht Zeugen – PDM
Stadt Potsdam, Brandenburger Vorstadt
Mittwoch, 10.09.2014, 12:30 Uhr
Einen versuchten Betrug zeigte eine 76 Jahre alte Potsdamerin am Mittwochnachmittag bei der Polizei an. Die Rentnerin war gegen 12.30 Uhr in der Lennestraße spazieren, als ein grauer Pkw Mercedes mit ausländischem Europa-Kennzeichen neben ihr hielt. In dem Fahrzeug befanden sich zwei Männer und eine Frau. Sie gaben an, dass Josephs-Krankenhaus zu suchen und fragten die Potsdamerin nach dem Weg. Weil sie die Beschreibung nicht verstanden, baten sie die 76-Jährige im Auto ein Stück mitzufahren, damit sie ihnen den Weg zeigen könne. Die Geschädigte folgte der Aufforderung. Zwischenzeitlich erhielt der Fahrer auf dem Handy einen Anruf des vermeintlichen Arztes. Er gab an, dass der Bruder der Frau dringend operiert werden muss und sie baten die 76-Jährige, einen Koffer bei ihr unterstellen zu dürfen. Dafür boten sie ihr einen Betrag von 50 Euro. Auch dem kam die Potsdamerin nach und sie fuhren gemeinsam zu ihrer Wohnung. Während der jüngere der beiden Männer im Auto blieb, kamen die anderen beiden Personen mit in die Wohnung. Dort holte der Mann ein Geldbündel aus der Tasche und gab ihr die versprochenen 50 Euro. Nach einem erneuten Anruf aus dem Krankenhaus äußerte er jedoch, dass er die Operationskosten in Höhe von 900 Euro vor Ort bezahlen muss. Da er nur ca. die Hälfte der Summe habe bat er die 76-Jährige um Geld. Die Geschädigte gab an, kein Bargeld zu Hause zu haben. Der Mann schrie sie daraufhin an, nahm ihr die 50 Euro wieder aus der Hand und verließ anschließend zügig mit seiner Begleitung die Wohnung.
Die Geschädigte beschrieb den Mann als ca. 50-Jährig, etwa 1,75 bis 1,80 m groß und etwas korpulent. Er hatte kurze dunkle Haare und war stark sonnengebräunt. Er trug eine schwarze Hose und schwarze Schuhe sowie ein weißes Hemd und eine karierten Jacke. Seine Begleitung war ca. 40 Jahre alt und etwa 1,70 m groß. Die Frau war korpulent, hatte ein volles rundes Gesicht und ihre dunklen Haare waren im Nacken zu einem Dutt gebunden. Bekleidet war sie mit einem schwarzen engen Kleid und Sandalen. Beide hatten sichtbare Zahnlücken. Gegenüber der Geschädigten hatten die Unbekannten angegeben, aus Ungarn zu stammen.
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor Trickbetrügereien, bei denen den Geschädigten eine vermeintliche Notlage vorgetäuscht wird. Lassen sie sich nicht in lange Gespräche verwickeln. Lassen sie unbekannte Personen nicht in ihre Wohnung. Verständigen sie sofort die Polizei, wenn ihnen etwas verdächtig vorkommt oder wenn sie Opfer eines möglichen Trickbetruges geworden sind. Sachdienliche Hinweise zu diesem oder zu anderen Sachverhalten richten sie bitte an die Polizeiinspektion Potsdam, Telefon 0331-5508-1224, www.polizei.brandenburg.de oder jede andere Polizeidienststelle.