POL-VER: Explosion in Fabrik

10.09.2014 | 02:46 Uhr

VER-OHZ (ots) –

Explosion in Fabrik Ritterhude (Sachstand 10.09.2014, 01:15 Uhr)  Zu einer folgenschweren Explosion kam es gestern Abend gegen 20:30  Uhr in der Kiepelbergstraße in Ritterhude. Bei der auf thermische  Verwertung spezialisierten Firma Organo Fluid explodierte aus bislang unbekannter Ursache die Produktionsstätte. Im Vorfeld der Explosion waren zwei Mitarbeiter der Firma mittels  Pieperalarm zu einem möglichen Defekt aufgebrochen. Die Mitarbeiter  trafen zeitversetzt an der Produktionsstätte ein. Während ein  Mitarbeiter momentan noch vermisst wird, traf ein zweiter Mitarbeiter erst nach der Explosion und den ersten Kräften der Feuerwehr vor Ort  ein.  Zu dem 60-jährigen vermissten Mitarbeiter aus Osterholz-Scharmbeck  wurde wiederholt vergeblich versucht telefonischen Kontakt  aufzunehmen. Es ist zu vermuten, dass er sich zum Zeitpunkt der  Explosion in der Produktionsstätte aufhielt, da sein Fahrzeug vor der Firma parkte. Bei der Brandbekämpfung waren bis zu 300 Feuerwehrkameradinnen und  -kameraden verschiedener Freiwilliger Wehren aus dem Landkreis  Osterholz und der Berufsfeuerwehr Bremen im Einsatz.  Des Weiteren unterstützten das Deutsche Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk bei den Maßnahmen vor Ort. Darüber hinaus sicherten etwa 50 Polizisten das Einsatzgebiet.  Der Brand konnte gegen 0:30 Uhr unter Kontrolle gebracht werden.  Während der Löscharbeiten konnte im hinteren Teil der  Produktionsstätte eine männliche Person mit Verbrennungen dritten  Grades geborgen werden. Der Mann wurde mit einem Rettungshubschrauber zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus geflogen.  Ob es sich bei dem Schwerverletzten um den vermissten Mitarbeiter  handelt, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesichert gesagt  werden. Darüber hinaus gab es lediglich einen weiteren nur leicht  Verletzten zu verzeichnen. Dieser wurde zusammen mit 20 anderen  unverletzten Personen im Hamme-Forum betreut.  Durch die Explosion wurden im direkten Umfeld der Firma vielen  Fensterscheiben zerstört und einige Häuser in ihrer Bausubstanz  beschädigt. Da auf Grund der Dunkelheit zunächst keine abschließende  Beurteilung der Statik der Häuser vorgenommen werden konnte, wurden  die direkten Anwohner evakuiert. Im etwas entfernten Bereich wurden  die Anwohner gebeten die Nacht bei Bekannten oder in - von der  Gemeinde zur Verfügung gestellten - Unterkünften zu verbringen. Dies  betraf nach ersten Schätzungen etwa 22 Hausbesitzer.  Die beschädigten Häuser werden durch patrouillierende Polizeibeamte  geschützt.  Der Bankverkehr auf der Strecke Bremen - Bremerhaven ist zur Zeit bis auf weiteres unterbrochen, da durch die Detonation Gegenstände auf  die Oberleitung geschleudert wurden und diese nun eine Gefahr für den Bahnverkehr darstellen.   Da eine Absuche bei Dunkelheit die Gefahr des Übersehens einzelner  Teile bedeutet, wird die Bahnstrecke voraussichtlich bis in die  Morgenstunden gesperrt bleiben.  Zu den Ursachen der Detonation, die auch noch im entfernten  Bremen-Stuhr und in Delmenhorst zu hören war, kann derzeit noch  nichts gesagt werden. Polizeibeamte der Technischen Ermittlungsgruppe Umwelt (TEGU) der Polizeidirektion Oldenburg werden sich nach  Beendigung der Löscharbeiten einen groben Überblick verschaffen und  die ersten Beweise sichern. Eine detaillierte Spurensuche kann erst erfolgen, wenn die  Brandstätte soweit ausgekühlt ist, dass sich die Polizisten dort  gefahrlos bewegen können. 

Rückfragen bitte an:  Polizeiinspektion Verden / Osterholz PHK Marcus Neumann  Telefon: 04231/806-258 mobil 01525-6880604 

Quelle: news aktuell / dpa