LKA-NI: Internationale Seepiraterie: Somalischer Asylbewerber in Eisleben festgenommen

03.09.2014 | 13:05 Uhr

Hannover (ots) – Identische Fingerabdrücke am Bord des damals entführten Handelsschiffes Susan K führen zum mutmaßlichen Seepiraten.

Es ist bereits der zweite Fall, bei dem die akribische Spurensuche der Ermittler in 6000 Kilometer Entfernung zum Erfolg führte. Ein Somalier, der nach Deutschland eingereist war und Fingerspuren auf der im April 2011 von somalischen Piraten gekaperten Susan K hinterlassen hat, wurde am 18. August 2014 durch Beamte des Landeskriminalamtes Niedersachsen in Eisleben festgenommen. Er wurde dem Haftrichter vorgeführt, der die Untersuchungshaft anordnete. Dem Asylbewerber wird vorgeworfen, an der Schiffsentführung der Susan K beteiligt gewesen zu sein. Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen werden in Osnabrück geführt.

Zum Hintergrund: Am frühen Morgen des 08. April 2011 greifen somalische Piraten unmittelbar vor der omanischen Küste das in Papenburg bereederte Handelsschiff Susan K an und kapern es mitsamt der zehnköpfigen Besatzung, die aus der Ukraine und von den Philippinen stammt. Die Piraten übernehmen das Kommando und verschleppen die Susan K an die somalische Küste. Nach fast zweieinhalb Monaten Geiselhaft und zähen Verhandlungen werden Crew und Schiff nach Bezahlung eines Lösegeldes in mehrfacher Millionenhöhe am 17.06.2011 freigelassen und nach Djibuti verbracht. Dort wird die Susan K bereits von einem vom Landeskriminalamt Niedersachsen entsandten Team erwartet. Das aus erfahrenen Ermittlern und Kriminaltechnikern bestehende Team vernimmt die Besatzung und sichert von den Piraten an Bord hinterlassene Spuren. Neben einer fotografischen Sicherung des Tatortes stellen die aus ganz Niedersachsen zusammengeholten Kriminaltechniker eine Menge an Beweismitteln und Dokumenten sicher. Hierzu gehören auch Finger- und Fußspuren und insbesondere DNA-Spuren, die die Piraten am Tatort hinter-lassen haben. Bereits im Mai 2013 wurde ein somalischer Seepirat in Deutschland festgenommen, nachdem er in Gießen Asyl beantragt hatte. Er wurde zwischenzeitlich zu einer Freiheits-strafe in Höhe von 12 Jahren verurteilt. Er hatte auf der entführten Marida Marguerite seine Fingerabdrücke hinterlassen und spielte bei der Entführung eine entscheidende Rolle. Dazu Uwe Kolmey, Präsident des LKA Niedersachsen: „Es ist erneut ein großer Erfolg, dass die sehr gute, akribische Spurensuche unserer Ermittler in 6000 Kilometer Entfernung zu diesem Ergebnis geführt hat. Damit sind wir wieder einen wichtigen Schritt in der Bekämpfung der internationalen Seepiraterie weitergekommen.“

Rückfragen bitte an:  Landeskriminalamt Niedersachsen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Frank Federau / Stephanie Weiß Telefon: 0511 / 26262 -6301 od. -6302 E-Mail: frank.federau@polizei.niedersachsen.de www.LKA.Niedersachsen.de 

Quelle: news aktuell / dpa