LKA-MV: Betrüger trüben Urlaubsfreuden – Cybercrime weiter auf dem Vormarsch

02.09.2014 | 15:04 Uhr

Rampe (ots) – Seit Anfang August 2014 kommt es bundesweit vermehrt zu Anzeigen im Zusammenhang mit dem Anbieten von Ferienwohnungen im Ostseeraum Mecklenburg-Vorpommerns.

Die Geschädigten haben sich zumeist auf bekannten Internetportalen über Ferienwohnungen an der Ostsee informiert und sind dabei auf Internetseiten gelangt, die eigens für die Betrugshandlung von den Tätern angelegt worden sind. Hier werden zu vermietende Objekte von nicht dazu berechtigten Personen gegen Vorkasse angeboten.

Die Geschädigten überwiesen das Geld und freuten sich auf einen schönen Urlaub an der Ostsee. Am Tag der Anreise suchten sie das vermeintlich angemietete Feriendomizil entweder vergebens oder mussten erkennen, dass sie nicht mit dem wahren Vermieter verhandelt hatten.

Diese Art des Betruges kennt aber noch weitere Varianten.

Die Geschädigten werden z.B. zwecks Geld- und Schlüsselübergabe zu einem bestimmten Treffpunkt (z.B. Parkplatz an der Autobahn) gebeten, da durch ein technisches Problem eine Onlineüberweisung nicht möglich sei.

In anderen Fällen wird kurz nach der Überweisung des Geldes per Mail mitgeteilt, dass die Ferienwohnung durch einen Wasserschaden o.ä. nicht mehr bewohnbar sei. Das Geld werde aber so schnell wie möglich zurücküberwiesen. Damit verschaffen sich die Täter aber nur Zeit.

In Mecklenburg-Vorpommern sind bisher 57 derartiger Fälle zur Anzeigen gebracht worden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf über 50.000,- EUR.

Hintergrund:

Die Fallzahlen im Bereich der Computerkriminalität sowie bei den Straftaten mit dem Tatmittel Internet sind stark gestiegen.

Entgegen der allgemein rückläufigen Kriminalitätsentwicklung, waren für den Bereich der Cybercrime auch im Jahr 2013 steigende Fallzahlen in Mecklenburg-Vorpommern zu verzeichnen. Dabei beruhen die Zahlen allein auf die bei der Polizei bekannt gewordenen Fälle, dem Hellfeld. Dieses ist stark vom Anzeigeverhalten der Betroffenen abhängig. Oftmals wird seitens der Betroffenen keine Anzeige erstattet, weil die Straftat als Solches nicht erkannt oder aber durch entsprechende Sicherheitssoftware die Installation von Schadsoftware verhindert wird.

Im Jahr 2013 wurden 7.025 Fälle mit dem Tatmittel Internet in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) MV registriert. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein auffälliger Anstieg der Fallzahlen um 41,4% (4.968 Fälle) zu verzeichnen. Die größten Steigerungen entfallen hierbei auch auf die Vermögensdelikte wie z.B. den Betrug. Seit dem Jahr 2009 sind die Aufklärungsquoten in Bezug auf Straftaten mit Tatmittel Internet trotz gestiegener Fallzahlen rückläufig. Die Aufklärungsquote für das Jahr 2013 liegt bei 58,2% im Gegensatz von 65,1% für das Jahr 2012.

Für den Bereich der Computerkriminalität wurden im letzten Jahr insgesamt 2.479 Fälle und damit 811 mehr als im Vorjahr (+48,6%) erfasst. Die höchsten Steigerungen sind bei der Datenveränderung/Computersabotage (+615 Fälle) sowie dem Ausspähen, Abfangen von Daten einschl. Vorbereitungshandlungen (+ 223 Fälle) zu verzeichnen.

Rückfragen bitte an:  Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern Pressestelle Synke Kern Telefon: 03866/64-8701 E-Mail: presse@lka-mv.de 

Quelle: news aktuell / dpa