17.08.2014 | 13:33 Uhr
Dinkelsbühl (ots) – Von Mittwoch bis Sonntag (13. bis 17.08.2014) fand in Dinkelsbühl – Sinbronn das 9. Open-Air Festival „Summerbreeze“ statt. Insgesamt feierten rund 35.000 Besucher auf einer Gesamtfläche von 115 Hektar wieder ein friedliches und nahezu störungsfreies Musikevent.
Bereits der Anreiseverkehr konnte nach kleineren Stauungen am frühen Morgen flüssig gehalten werden. Mit dem Einsetzen des Berufsverkehrs wurden die Festivalbesucher bis zu ihrem Einlass auf speziell eingerichtete Stauflächen geleitet, um Verkehrsstörungen zu minimieren. Das immer wieder verbesserte Verkehrskonzept ist darauf ausgelegt, Rückstaus auf die A 6 und A 7 sowie in das Stadtgebiet Dinkelsbühl zu verhindern. Der Polizei ist dabei wichtig, dass die Dinkelsbühler Bevölkerung möglichst wenig beeinträchtigt wird.
Die auf dem Festivalgelände eingerichtete, rund um die Uhr besetzte Wache wurde gut angenommen und die Einsatzkräfte waren mit den unterschiedlichsten Sachbehandlungen konfrontiert.
Insgesamt registrierte die Polizei aber deutlich weniger Sachbehandlungen als im Jahr zuvor, was zuletzt wohl auch auf die kühle und nasse Witterung zurückzuführen ist. In einigen Bereichen gab es erfreulicherweise besonders starke Rückgänge. So haben sich beispielsweise die Diebstähle aus Zelten um mehr als die Hälfte von 51 auf 20 reduziert. Hilfreich dabei waren wohl auch die vom Veranstalter und der Polizei veranlassten Lautsprecherdurchsagen, in denen auf die Gefahr von Diebstählen aus Zelten hingewiesen wurde.
Die Drogendelikte sanken von 38 auf 29 Fälle. Es handelte sich hauptsächlich um Kleinmengen verschiedener Rauschmittel.
Aggressionen unter den Festivalbesuchern sind fast gänzlich ausgeblieben. Im Bereich der Körperverletzungen und Sachbeschädigungen wurde das niedrige Niveau der Vorjahre mit sieben und fünf Sachbearbeitungen gehalten. Jedoch mussten insgesamt vier Delikte wegen Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion aufgenommen werden. In einem Fall wurde eine Besucherin leicht verletzt. In drei der vier Fälle wurde Trockeneis als Treibmittel verwendet. Auch musste ein Verstoß gegen das Waffengesetz festgestellt werden; ein Besucher führte auf dem Festivalgelände ein geschliffenes Bajonette mit sich.
Glücklich konnte sich ein Verlierer eines Geldbeutels schätzen, da ein ehrlicher Finder diesen mit Bargeld und sämtlichen Papieren bei der Wache abgab.
Glimpflich verlief ein Fahrmanöver eines 24-jährigen Festivalbesuchers. Gegen Mitternacht wollte der stark betrunkene Mann sein Fahrzeug umparken. Hierbei rutschte er von der Kupplung und überrollte drei angrenzende Zelte. Personen wurden hierbei glücklicherweise nicht verletzt.
Ansonsten mussten fünf Unfälle mit lediglich kleineren Sachschäden aufgenommen werden.
Insgesamt wirkte sich auch die neu konzipierte bessere Ausleuchtung des Campingplatzes durch den Veranstalter positiv auf das Sicherheitsgefühl der Besucher aus.
Bedauerlicherweise war auch ein Todesfall zu verzeichnen. In den Vormittagstunden des 16.08.2014 wurde ein 54-jähriger Familienvater, der mit seinen Angehörigen das Festival besuchte, von seiner Tochter tot in seinem Zelt aufgefunden. Die verständigten Rettungsdienste leiteten unverzüglich Reanimationsmaßnahmen ein, welche jedoch erfolglos verliefen. Nach Feststellungen des leitenden Arztes liegt eine natürliche Todesursache vor.
Fazit:
Lob fand die Polizei auch für das besonnene und vernünftige Verhalten der Festivalbesucher, insbesondere bei der An- und Abreise. Bei den angekündigten Kontrollen wurden lediglich einige wenige Fälle von Alkohol oder Drogen am Steuer festgestellt.
Garant für die professionelle Gesamtbewältigung der Veranstaltung war wieder einmal das routinierte Ineinandergreifen der beteiligten Behörden, Dienststellen und Veranstalterverantwortlichen.
Die jahrelange gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Freiwilliger Feuerwehr, Sanitäts- und Rettungsdienst, Stadt Dinkelsbühl, Landratsamt Ansbach, Veranstalter und Polizei ist beispielhaft.
Der Gesamtverantwortliche des Malteser Hilfsdienstes, der auf dem Festivalgelände den Sanitätsdienst einschließlich der notärztlichen Versorgung übernommen hatte, zog eine positive Bilanz. Die Zahl der Versorgungen verringerte sich von 3001 auf 2002. In der Hauptsache handelte es sich um die Behandlung kleinerer Schnittverletzungen. Wegen der kühlen Witterung traten die ansonsten zu verzeichnenden Kreislaufbeschwerden so gut wie gar nicht auf.
Laut Angaben der Integrierten Leitstelle Ansbach hat das BRK insgesamt 86 Verletzte in die umliegenden Krankenhäuser transportiert. Von 40 aufgetretenen Notfällen mussten acht notärztlich versorgt werden.
Auch bei der Feuerwehr sind witterungsbedingt die Einsätze zurückgegangen. Allerdings wurden die Wehrleute zu einer kritischen Situation gerufen. Ein Besucher hatte wegen der Kälte in seinem Vorzelt ein Feuer gemacht. Offensichtlich in Folge der wohligen Wärme schlief der Mann ein und geriet offenbar mit seinem Schlafsack zu nah ans Feuer, sodass der Schlafsack in Brand geriet. Die Feuerwehr war rasch vor Ort und konnte das Feuer gerade noch rechtzeitig löschen. Der Mann blieb unverletzt.
Darüber hinaus mussten insbesondere zum Ende des Festivals insgesamt sieben Kleinfeuer abgelöscht werden, weil Festivalbesucher ihren Müll in Brand gesetzt hatten. Die veranlassten Lautsprecherdurchsagen, diese Unsitte zu unterlassen, hatten leider nicht bei allen Besuchern gefruchtet./Alexandra Oberhuber
Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Mittelfranken Polizeipräsidium Mittelfranken Pressestelle Telefon: 0911/2112-1030 Fax: 0911/2112-1025 http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/