06.08.2014 – Vier Enkeltrickbetrügereien an einem Tag angezeigt – Die Polizei warnt – PM/BRB
Stadt Brandenburg an der Havel; Stadtgebiet
05.08.2014; Der Brandenburger Polizei wurden im Laufe des gestrigen Tages mehrere versuchte Betrügereien durch vermeintliche Enkel oder Verwandte angezeigt. In allen Fällen erfolgte jedoch keine Geldübergabe an die Anrufer. Diese gaben sich bei den älteren Brandenburgern, die sie anriefen, als Enkel, Neffe oder ehemaliger Schulfreund aus und erklärten, in einer finanziellen Notlage zu sein. Hierfür brauchten sie schnell mehrere tausend Euro und wollten diese auch am Nachmittag abholen. In drei der vier Fälle meldeten die Angerufenen dieses zeitnah der Polizei, welche auch mit Zivilkräften in der Wohnung der Anzeigenerstatter wartete. In keinem der Fälle kam es jedoch zur Geldübergabe, da die Anrufer sich nicht mehr blicken/hören ließen. Die Vereitelung des vierten, bekannt gewordenen Falles ist der 75-jährigen Geschädigten selbst sowie einem Brandenburger Taxifahrer zu verdanken. Der Taxifahrer informierte die Polizei darüber, dass er gerade mit der älteren Dame, die er schon öfter gefahren hatte, unterwegs zur Sparkasse gewesen sei und sie dort mehrere Tausend Euro abgehoben habe. Sie erzählte auf der Fahrt dem Taxifahrer, von mehreren ungewöhnlichen Anrufen und dass das Geld für ihren Neffen sei, der überraschend eine Auktion gewonnen hätte und zur Bezahlung das Geld schnell bräuchte. Die Rentnerin war beim letzten Anruf zwar schon von selbst misstrauisch geworden und hatte den vermeintlichen Neffen nach seinem Geburtsdatum gefragt, woraufhin dieser wütend auflegte, trotzdem ließ sie sich zur Sparkasse fahren und hob das Geld ab. Der Taxifahrer konnte sie jedoch noch dazu bewegen, ihren tatsächlichen Neffen anzurufen und nachzufragen. Dieser wusste natürlich nichts von dem Sachverhalt. Die Frau konnte daraufhin ihr Geld wieder auf das Konto einzahlen. Die Polizei wurde verständigt und nahm eine Strafanzeige auf.
In diesem Zusammenhang fragt die Polizeiinspektion Brandenburg nach weiteren Fällen und versuchten Betrügereien, die noch nicht bei der Polizei angezeigt wurden. (Schmidt)
Die Polizei rät allen Bürgern, insbesondere älteren Mitmenschen, bei solchen Betrugsdelikten, Vorsicht walten zu lassen.
Man spricht auch von einem so genannten „Enkel- Trick“.
Der Täter meldet sich meist am Telefon und gibt sich als Verwandter- meist als Enkel- aus, den man lange nicht gesehen hat. Während des Telefonats spricht der Täter von seiner finanziellen Not, bittet dann um Geld und sagt, dass er zufällig in der Nähe ist, um sich das Geld abzuholen.
Der bzw. die Täter nutzen dabei die Ahnungslosigkeit und Gutmütigkeit der Geschädigten aus und kündigen bei erfolgreicher Täuschung an, das Geld nicht selbst, also vom echten Enkel selbst, sondern von einem Freund abholen zu lassen. Mit dem Versprechen, die geborgte Summe bald wieder zurückzubringen, verschwinden Täter und Geld dann auf Nimmerwiedersehen. Daher rät die Polizei allen Bürger, die in ähnliche Situationen geraten sollten, zu Folgendem:
– Wenn Personen bei Ihnen anrufen oder an der Haustür klingeln und sich dann herausstellt, dass diese Personen von Ihnen Geld möchten, sofort misstrauisch werden.
– Bei Unklarheiten über die Personen Details zu deren Eltern oder familiäre Beziehungen erfragen, um das Verwandtschaftsverhältnis zu klären.
– Bestehen geringste Zweifel, erkennt man die Personen nicht oder ist sich nicht sicher, dass es wirklich der Enkel / Anverwandte ist, der vorgegeben wird, dann unverzüglich das Telefonat beenden. Wenn möglich eine Rückrufnummer erfragen oder vom Telefon notieren und die Polizei informieren.
– Fremde Personen niemals in die Wohnung lassen.
– Fremden, die sich als „Vertrauensperson“ angeblicher Verwandter ausgeben, kein Bargeld aushändigen
– Bewahren Sie höhere Geldbeträge niemals zu Hause auf. Und wenn doch, niemals darauf einlassen, diese aufzusuchen, wenn eine unbekannte Person in der Nähe ist.
– Beim geringsten Verdacht mit dem Ziel des Trickbetruges sofort die nächste Polizeidienststelle informieren.
– Anzeige auch erstatten, wenn man schon auf diesen „Enkel- Trick“ hereingefallen ist.