31.07.2014 | 15:14 Uhr
Ulm (ots) – Mitte Mai hatte der 63-Jährige erstmals einen Anruf erhalten. Dem folgten weitere Telefonate. Zunächst soll er erst 40.000 Euro, dann 100.000 Euro, am Ende sogar noch mehr gewonnen haben. Und die würden auch ausbezahlt, wäre da nicht … Unter veschiedensten Vorwänden sollte der 63-Jährige erst 100 Euro, dann mehrere Hundert Euro, dann Tausende Euro bezahlen. Erst dann könne der Gewinn ausbezahlt werden. „Vertrauen Sie mir. Ich lasse Sie nicht im Stich“, mit solchen und ähnlichen Phrasen überzeugten die geschickten Betrüger den Rentner immer wieder. Als er dann mehrere Zehntausend Euro überwiesen hatte und noch immer kein Gewinn da war, zog er die Reißleine. Er erstattete Anzeige bei der Polizei, die jetzt wegen des Betrugs ermittelt.
„Solche Betrügereien sind kein Einzelfall“, erklärt Wolfgang Jürgens, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ulm. 49 Fälle registrierte die Polizei bereits in diesem Jahr im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm. Rund 66.000 Euro haben die Täter bei ihren Straftaten im Alb-Donau-Kreis, den Landkreisen Biberach, Göppingen, Heidenheim umnd der Stadt Ulm erbeutet. In den meisten Fällen blieb es zwar beim Versuch und die Opfer gingen nicht auf die falschen Versprechen ein. In 13 Fällen aber machten die Unbekannten Beute. Meist sind es Beträge von wenigen Hundert oder wenigen Tausend Euro. Und meist sind die Opfer ältere Menschen. Sie sollen zunächst eine Bearbeitungsgebühr bezahlen, etwa per UKash oder Paysafecard. Diese Bezahlmethoden nutzen die Täter, weil sie damit anonym das Geld entgegennehmen können. Die Opfer kaufen die Karten, teilen einen Zahlencode mit und die Täter können damit über das Geld verfügen. Deshalb empfiehlt die Polizei: „Geben Sie niemals Geld aus, um einen angeblichen Gewinn abzufordern.!“, und weiter:
- Seien Sie misstrauisch, wenn die Gewinnübergabe an eine Bedingung, etwa eine Zahlung oder die Teilnahme an einer Veranstaltung gebunden ist.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Besprechen Sie sich mit einer Vertrauensperson oder Ihrer Polizei.
- Wenn Sie angerufen werden, fragen Sie nach Name, Adresse, Telefon-Nummer des Anrufers, Art des Gewinnspiels und was Sie genau gewonnen haben.
- Notieren Sie sich die Nummer auf dem Display.
- Fordern Sie eine schriftliche Gewinnbenachrichtigung an.
- Seriöse Unternehmen verlangen keine Gebühr. Zahlen Sie also nichts ein.
- Erstatten Sie Anzeige, auch wenn Sie bereits Opfer eines Betrugs geworden sind.
Diese und viele weitere Tipps gibt die Polizei in Broschüren auf jeder Polizeidienststelle oder im Internet unter www.polizei-beratung.de.
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Wolfgang Jürgens, Telefon: 0731 188 1111, E-Mail: ulm.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Ulm Telefon: 0731 188-0 E-Mail: ulm.pp@polizei.bwl.de http://www.polizei-bw.de/