Seniorin um mehrere tausend Euro betrogen
INGOLSTADT. Durch Anwendung des sogenannten „Enkeltricks“ schafften es Betrüger am Donnerstag eine Rentnerin zur Aushändigung von mehreren tausend Euro Bargeld zu bewegen. Vier bisher bekannte weitere Versuche den selben Trick bei anderen Opfern anzuwenden scheiterten.
Am Nachmittag erhielt die Seniorin einen Telefonanruf von einem Mann, der vorgab ihr Enkel zu sein. Durch das Telefongespräch zu der Annahme verleitet, der vermeintliche Enkel würde für eine Urlaubsreise einen größeren Geldbetrag benötigen, ließ sich die Rentnerin derart überzeugen, dass sie einer Übergabe zustimmte. Im Zeitraum zwischen 18:00 Uhr und 19:30 Uhr erschien dann eine junge Frau an der Wohnung des Opfers im Buxheimer Weg. Dieser Unbekannten händigte die Geschädigte schließlich mehrere tausend Euro Bargeld aus.
Die unbekannte Frau kann wie folgt beschrieben werden:
Etwa 15-20 Jahre alt, ca. 1,50 m groß, schlanke Statur, südländisches Aussehen, schwarze, schulterlange Haare, auffällig knallrot geschminkte Lippen, sprach gebrochen Deutsch, trug eine weiße Strickweste oder -pullover
Ebenfalls am Donnerstagnachmittag versuchten vermutlich die selben Täter bei vier weiteren Personen mit ihrer Masche Geld zu ergaunern. In diesen Fällen kam es jedoch zu keiner Geldübergabe. In Folge dieser Mitteilungen war die Polizei bereits entsprechend alarmiert, es fehlte jedoch an konkreten Anhaltspunkten für gezielte Fahndungsmaßnahmen. Diesbezüglich ist die Polizei auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Personen, die gesten oder auch bereits früher in ähnlicher Weise kontaktiert wurden und dies noch nicht gemeldet haben, sind aufgerufen dies umgehend nachzuholen. Insbesondere die bei einem solchen Anruf an die Telefonanlage des Angerufenen übermittelte Telefonnummer des Anrufers bietet Ermittlungsansätze für die Polizei.
Sachdienliche Hinweis zu der oben beschriebenen weiblichen Person bzw. zu möglichen mit den Tätern in Verbindung stehenden Fahrzeugen nimmt die Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt unter der Telefonnummer 0841/9343-0 entgegen.
Die Betrugsmasche Enkeltrick
Die von den überregional agierenden Tätern verwendete Betrugsmasche wird bei der Polizei „Enkeltrick“ genannt. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebende Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben.
Verhaltenshinweise
Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht eindeutig erkennen.
Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald ihr Gesprächspartner Geld fordert.
Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.
Lassen Sie keine fremden Personen in ihre Wohnung.
Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Informieren Sie unter der Notrufnummer 110 sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt.