POL-FR: Freiburg: Ermittlungsverfahren wegen gewerbsmäßigen Menschenhandels – Durchsuchungen bei fünf Beschuldigten sowie in Bordellen in Freiburg, Villingen-Schwenningen und Hanau; mehrere Festnahmen

10.12.2015 – 16:33

Freiburg (ots)

   - Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Freiburg und       des Polizeipräsidiums Freiburg - 

Seit Juli 2015 führen das Dezernat 42 der Kriminalpolizeidirektion Freiburg und die Staatsanwaltschaft Freiburg – Abteilung organisierte Kriminalität – ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung.

Die von der Kriminalpolizei in Freiburg über fünf Monate intensiv geführten Ermittlungen gegen vier Männer osteuropäischer Abstammung und einen Mann aus dem Freiburger Umland erhärteten die ersten Verdachtsmomente. Die Einleitung des Verfahrens beruhte auf Hinweisen, wonach zumindest eine Frau aus der Ukraine zur Prostitution gezwungen worden sei. Die fünf Männer stehen inzwischen im dringenden Verdacht, mehrere Frauen aus osteuropäischen Drittstaaten, insbesondere aus der Ukraine und teilweise der russischen Föderation – über soziale Netzwerke bzw. Internetplattformen zur Arbeitsvermittlung kontaktiert, und sie in der Folge nach Deutschland geschleust und der Prostitution zugeführt zu haben. Die Frauen sollen dabei jeweils mit gefälschten Identitätspapieren aus osteuropäischen EU-Staaten „ausgestattet“ worden sein, um für die Prostitutionsausübung einen legalen Aufenthaltsstatus vorzutäuschen. Die echten Identitätspapiere sollen von den Männern einbehalten worden sein.

Die Männer im Alter von 28, 29, 33, 36 und 53 Jahren sind größtenteils polizeilich bereits im Bereich von Körperverletzungs- und Eigentumsdelikten sowie wegen Delikten mit Verstößen gg. das Waffengesetz in Erscheinung getreten.

Aufgrund der bestehenden Verdachtslage hat die Staatsanwaltschaft Freiburg bei dem Amtsgericht Freiburg Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle erwirkt, die gestern vollzogen wurden. Am Abend des 09.12.2015 wurden zeitgleich unter anderem mit Kräften des Präsidiums Einsatz sowie der Kriminalpolizei die Durchsuchungen in den Wohnungen der Beschuldigten sowie in 7 Bordellen in Freiburg, Villingen und Hanau/Hessen durchgeführt. Hierbei konnte Beweismaterial sichergestellt werden, unter anderem auch mehrere gefälschte Identitätskarten von Prostituierten bzw. deren Originalpässe, die bei einem der Beschuldigten aufgefunden wurden.

Drei der beschuldigten Männer wurden inzwischen dem Haftrichter beim AG Freiburg vorgeführt und befinden sich seither in Untersuchungshaft – gegen zwei weitere besteht Haftbefehl. Alle werden sich wegen gewerbs- und bandenmäßiger Schleusung sowie des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung verantworten müssen.

lr+mm

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Quelle: news aktuell / dpa