01.12.2015 – 10:51
Lüneburg (ots) – ++ Falsche Microsoft Anrufe ++ Immer wieder neue Geschädigte auch in der Region Nord-Ost-Niedersachsen ++
Lüneburg/Lüchow-D./Uelzen
Auch wenn diese Masche schon einige Jahre bekannt ist, möchten wir aufgrund der aktuellen Ereignisse erneut davor dringend warnen.
Aktuell kommt es wieder vermehrt zu Anrufen von angeblichen Mircosoftmitarbeitern, die am Telefon behaupten, der Rechner des Angerufenen müsste dringend repariert werden. Hierfür muss zuvor ein Fernwartungstool, z.B. Teamviewer oder Ammyy, installiert werden. Da dies eine normale legale Software ist, springt hier auch kein Antivirenprogramm an. Im weiteren Verlauf soll dann z.B. eine besondere Reinigungssoftware (z.B. „Anti Virus Quick Heal“) oder etwas vergleichbare gekauft werden. Alternativ werden auch Mailkonten bei Yahoo über die Fernsteuerung eröffnet oder Onlinebanking durchgeführt, so einige Berichte von Geschädigten.
Die Täter fordern zum Vorzeigen von persönlichen Dokumenten wie Personalausweis oder Kreditkarte auf (z.B. per Webcam).
In Niedersachsen, dabei auch in den Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen gibt es bereits mehrere angezeigte Vorfälle, bei denen letztendlich mehrere hundert Euro abgebucht oder überwiesen wurden.
Bei den Tätern handelt es sich nicht um einen Service von Microsoft! Microsoft führt solche Anrufe nicht durch! Sollten Sie einen solchen Anruf bekommen, so beenden Sie sofort das Gespräch. Die Täter sprechen derzeit englisch mit leicht indischem Akzent, so einige bisherige Geschädigte.
Sollten Sie bereits in die Falle getappt sein, so informieren Sie unverzüglich Ihre Bank, wenn es in den Handlungen um Überweisungen, Onlinebanking oder Kreditkartendaten ging. Erstatten Sie ebenfalls Anzeige und bringen Sie alle verfügbaren Daten zum Vorfall mit (z.B. Rufnummer aus dem Telefondisplay). Leider können wir nicht sagen, ob neben der Fernwartungssoftware auch noch weitere Veränderungen am System (z.B. Installation von Schadsoftware) durchgeführt wurden. Hier sollten Sie vorsorglich ein aktuelles Antivirenprogramm durchlaufen lassen und ggf. auch einen Fachmann den Computer prüfen lassen. Festgestellte Auffälligkeiten (gefundene Fremdsoftware, Schadsoftware) sollte dabei unbedingt sorgfältig dokumentiert werden.
Sollte die Täter auch Zugriff auf Ihr Mailkonto erhalten haben, so ändern Sie dort die Zugangsdaten. Bedenken Sie auch die mit dem Mailkonto verknüpften weiteren Accounts (z.B. Onlineshopping). Das Ändern der Passwörter sollte aber nur über einen sauberen PC, z.B. zweiter Rechner, erfolgen, da sonst die Gefahr besteht, die neuen Zugangsdaten gleich wieder an die Täter zu übermitteln.
Die Polizei rät: Sollten Sie solche Anrufe erhalten, notieren Sie, soweit im Display des Telefons zu sehen, die angezeigten Rufnummern. Ggf. ist im Display eine ausländische Rufnummer zu erkennen, die z.B. mit 0015 oder 0016 beginnt.
Gehen Sie nicht auf die Forderungen der Anrufer ein, sondern beenden Sie das Gespräch.
Führen Sie keine Installation von Software durch, zu der Sie am Telefon aufgefordert werden. Folgen Sie auch keinen Links, die Ihnen genannt werden.
Tätigen Sie keine Zahlungen (z.B. durch Herausgabe von Kreditkartendaten)
Unterbrechen Sie im Notfall die Internetverbindung zum Computer.
Zeigen Sie den Vorfall bei Ihrer nächsten Polizeidienststelle an.
Ohne Ihre eigene vorherige Supportanfrage und Zustimmung werden Unternehmen (z.B. Banken, Softwarefirmen, Provider) Sie niemals dazu auffordern, Daten auf Ihrem Computer zu installieren oder eine Fernwartung vornehmen zu lassen!
Weitere aktuelle Meldungen rund um den Themenbereich: „Cybercrime“ sowie Tipps und Hinweise zur Prävention finden Sie im Ratgeber Internetkriminalität der Polizei Niedersachsen (www.polizei-praevention.de).
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Lüneburg
Pressestelle
Kai Richter
Telefon: 04131/8306-2324 o. Mobil 01520 9348855
E-Mail: kai.richter@polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/lueneburg/