POL-GOE: (763/2015) Körperliche Auseinandersetzung in Notunterkunft im Nonnenstieg – Streit um Speicherkarte eskaliert, vier Flüchtlinge leicht verletzt

27.12.2015 – 11:20

Göttingen (ots) – Göttingen, Nonnenstieg Freitag, 25. Dezember 2015, gegen 17.30 Uhr

GÖTTINGEN (jk) – Der Streit um die Herausgabe einer Handy-Speicherkarte ist am 1. Weihnachtsfeiertag (25.12.15) gegen 17.30 Uhr in einer Göttinger Notunterkunft für Flüchtlinge im Nonnenstieg eskaliert. Bei der anschließenden körperlichen Auseinandersetzung zwischen Angehörigen einer Familie aus Afghanistan und mehreren Pakistanern wurden nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen vier Menschen leicht verletzt. Ein 16 Jahre altes Mädchen erlitt eine oberflächliche Verletzung am Arm. Sie wurde von einer RTW-Besatzung vor Ort ambulant versorgt. Die drei anderen Verletzten, eine Frau und zwei Männer, wurden in die Göttinger Uniklinik eingeliefert. Die 38-Jährige und der 46 Jahre alte Mann konnten das Krankenhaus noch in der Nacht wieder verlassen. Ein 27 Jahre alter Pakistaner musste wegen einer Platzwunde am Kopf in der Klinik verbleiben.

Derzeitigen Ermittlungen zufolge, soll sich auf der Speicherkarte eine Aufnahme einer unerlaubten Liebesbeziehung befunden haben. Der Streit um die Herausgabe des kompromittierenden Bildes begann kurz vor den Feiertagen. Am Donnerstag eskalierte die Situation schließlich. Wie viele Flüchtlinge beider Nationalitäten genau in die anschließende Auseinandersetzung verwickelt waren, steht noch nicht fest.

Sofort nach Eingang der Meldung, fuhren alle verfügbaren Streifenwagen die Unterkunft im Nonnenstieg an. Insgesamt waren acht Streifenwagen der Polizei Göttingen, der Polizei aus Northeim, von der Göttinger Autobahnpolizei sowie zwei Diensthundeführer im Einsatz.

Als die Beamten eintrafen, hielt sich eine größere Menschenansammlung vor dem Gebäude auf. Die Polizei konnte die Lage schließlich durch klare Anweisungen in englischer Sprache und die Vergrößerung der räumlichen Trennung zwischen beiden Parteien entspannen.

Die Beteiligten, soweit bekannt, wurden anschließend mithilfe einer Dolmetscherin zum Geschehen befragt, die Personalien festgestellt.

Die Polizei sprach mehrere Platzverweise aus und führte Gefährderansprachen durch. Zu weiteren Zwischenfällen kam es anschließend nicht.

Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der wechselseitigen Körperverletzung eingeleitet.

Die weiteren Ermittlungen dauern an.

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Quelle: news aktuell / dpa