POL-HN: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mosbach und des Polizeipräsidiums Heilbronn vom 23.12.2015

23.12.2015 – 10:58

Heilbronn (ots) – Wertheim: Auseinandersetzung in Erstaufnahmeeinrichtung löste Großeinsatz der Polizei aus

Mehrere Vorfälle in der Wertheimer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge lösten am späten Dienstagabend einen Großeinsatz der Polizei aus. Zunächst rückten gegen 21.40 Uhr drei Polizeistreifen an, um einen betrunkenen und randalierenden iranischen Staatsangehörigen in Gewahrsam zu nehmen. Gegen 22 Uhr wurde der Polizei durch Security-Bedienstete eine Schlägerei mit 20 bis 30 Beteiligten gemeldet. Beim Eintreffen der ersten Polizeistreifen waren rund 200 Personen vor den Unterkunftsgebäude. Aus einer der Zimmer wurden Möbelteile und andere Gegenstände geworfen, die von den aufgebrachten Personen im Außenbereich wieder zurück in Richtung des Zimmerfensters geworfen wurden. Unter den Beteiligten herrschte eine stark gereizte Stimmung, einzelne Personen hatten sich mit Stöcken und anderen Gegenständen regelrecht „bewaffnet“. Nach und nach trafen weitere Polizeikräfte aus dem Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn ein, die noch durch Kollegen aus dem angrenzenden bayrischen Bereich verstärkt wurden. Letztlich waren rund 50 Polizeibeamte vor Ort, um die Situation zu beruhigen und den Sachverhalt aufzuklären. Wie sich bei den ersten Ermittlungen herausstellte, war es zuvor offensichtlich zu einem Streit zwischen zwei Personen gekommen. In dessen Verlauf mischten sich Flüchtlinge verschiedenster Nationalitäten ein, was dann zur Eskalation der Situation führte. Mehrere Flüchtlinge mussten zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden, einer wurde wegen einer kleineren Stichverletzung ambulant behandelt. Kurz nach Mitternacht ging bei der Polizei die Mitteilung ein, dass man jetzt die Person ermittelt habe, die als Hauptauslöser der Tumultlage angesehen wurde. Diesen holten Polizeibeamte anschließend aus seinem Zimmer. Rund 100 Personen versuchten, die zu verhindern. Letztlich konnte auch der Hauptverdächtige in Gewahrsam genommen und zum Polizeirevier Wertheim verbracht werden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurden insgesamt 11 Personen in polizeilichen Gewahrsam genommen, sechs Flüchtlinge erlitten Verletzungen – zwei davon schwere. Polizeibeamte wurden nicht verletzt. Über die Höhe der entstandenen Sachschäden können derzeit keine Angaben gemacht werden. Die Untersuchung des Vorfalles durch die Polizei und Staatsanwaltschaft dauert an.

Rainer Ott

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Quelle: news aktuell / dpa