Pressebericht vom 16.12.2015

Pressebericht vom 16.12.2015

Aus dem Inhalt:

2193. Student stört Polizeieinsatz – Gewahrsamnahme

2194. 20-Jähriger mit schweren Verletzungen aufgefunden – Haupteingang Kultfabrik – Tatort in München vorgetäuscht
-siehe Pressebericht vom 27.06.2014, Ziff. 1057

2195. Technischer Defekt verursacht Küchenbrand – Unterschleißheim

2196. Räuberische Erpressung mit Messer verspätet angezeigt – Giesing

2197. Handtaschenraub in Großhadern

2198. Kosovarische Schleuserorganisation ausgehoben – Köln

2193. Student stört Polizeieinsatz – Gewahrsamnahme
In der Nacht zum Samstag, 12.12.2015, gegen 01.25 Uhr, war eine uniformierte Polizeistreife der Polizeiinspektion 11 (Altstadt) zu einem Einsatz wegen Sachbeschädigung in einer Diskothek gerufen worden.

Während der Personalienaufnahme der Beteiligten vor dem Haupteingang des Nachtlokals wurden die polizeilichen Maßnahmen durch Passanten gefilmt. Auch nachdem die Beamten darauf hingewiesen hatten, keine Nahaufnahmen zu fertigen, wurde dies ignoriert, indem diesen die Kamera unmittelbar vors Gesicht gehalten wurde. Nach Beendigung der Maßnahmen verlangte einer der Filmenden Name und Dienstgrad der Beamten, woraufhin sich ein Wortwechsel ergab, in den sich letztendlich auch der Beschuldigte der Sachbeschädigung einbrachte. Die Beamten wiesen sich daraufhin ihm gegenüber ordnungsgemäß aus. Nach wie vor wurde dieses Geschehen in bedrängter Weise von den Umstehenden gefilmt.

Als die beiden Beamten die Einsatzörtlichkeit im Dienst Pkw verlassen wollten, wurde der Streifenwagen durch die filmenden Passanten umringt, so dass sie nicht losfahren konnten. Gleichzeitig begannen die Personen mit ihren Handflächen gegen die Fensterscheiben, die Motorhaube und die Türen zu schlagen. Die Beamten stiegen nochmals aus und forderten die Passanten mehrfach auf, den Weg freizumachen, was aber ignoriert wurde.

Hierbei stellte sich ein 23-jähriger Student aus München einem der Beamten in den Weg. Auch ein mehrfach ausgesprochener Platzverweis hielt den jungen Mann nicht von seinem Vorhaben ab und er versuchte sogar den Beamten durch Schieben abzudrängen. Der 23-Jährige wurde daraufhin zu Boden gebracht und gefesselt. Nach Belehrung wurde der Student in den Dienst Pkw verbracht und auf der PI 11 in Sicherheitsgewahrsam genommen.

Die solidarisierende Gruppe, die zuvor filmte, kam kurze Zeit später ebenfalls zur PI 11 und wollte sich über das Verhalten der Beamten beschweren. Sie wurden an die Beschwerdestelle des Polizeipräsidiums München verwiesen. Nach Durchführung der erforderlichen polizeilichen Maßnahmen wurde der 23-Jährige gegen 03.00 Uhr wieder entlassen.

2194. 20-Jähriger mit schweren Verletzungen aufgefunden – Haupteingang Kultfabrik – Tatort in München vorgetäuscht
-siehe Pressebericht vom 27.06.2014, Ziff. 1057

Wie bereits berichtet, kam es nach Angaben des 20-jährigen litauischen Geschädigten in der Nacht vom 16. auf den 17.06.2014 im Bereich der Kultfrabrik in München zu einem lebensgefährlichen Angriff auf seine Person.

Der 20-Jährige, der in London wohnhaft ist, wollte sich zum vermeintlichen Tatzeitpunkt zum Weggehen mit einem Bekannten aus Österreich, bei dem er zu Besuch war, treffen.

Die Polizei oder den Rettungsdienst in München verständigte man zum Tatzeiptunkt nicht, sondern trat die Rückreise nach Österrreich an. So zumindest die Version bei der späteren Anzeigeerstattung.

Nachdem die Beschwerden aufgrund der Verletzungen im Kopfbereich nicht besser wurden, brachte der Österreicher seinen litauischen Bekannten in Österreich am Freitag, 20.06.2014 in ein Krankenhaus. Der Geschädigte musste aufgrund seiner lebensgefährlichen Verletzungen auf der Intensivstation stationär behandelt werden.

Nachdem zu diesem Zeitpunkt die österreichische Polizei durch das Krankenhaus über den Vorfall informiert wurde, erhielt auch die Mordkommission München Kenntnis von dem Fall und übernahm die Ermittlungen.

Im Zuge der Ermittlungen, die mit Unterstützung der Kollegen des Landeskriminalamtes Tirol in Innsbruck geführt wurden, stellte sich letztlich heraus, dass es einen Angriff auf den Geschädigten von Unbekannten in München – wie von dem Litauer geschildert – nie gegeben hatte. Die Verletzungen ereigneten sich demnach in der Wohnung des Bekannten in Österreich.
Dieser Bekannte, ein zur Tatzeit 24-jähriger Österreicher, wird deshalb auch durch die österreichischen Behörden strafrechtlich verfolgt.
Der Geschädigte konnte sich wohl an die Tat nicht mehr erinnern und erzählte dann den Sachverhalt so, wie er ihm vom 24-Jährigen tatverdächtigen Österreicher dargestellt wurde.

Bezüglich des in Österreich anhängigen Verfahrens ist die Staatsanwaltschaft Innnsbruck bzw. das Landeskriminalamt Tirol Ansprechpartner.

Das Verfahren in Deutschland war demnach durch die Staatsanwaltschaft München I einzustellen.
Der Fall belegt auch wieder die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der österreichischen und bayerischen Polizei.

Somit gilt auch das bislang im Jahr 2014 einzig ungeklärte Tötungsdelikt, welches durch die Mordkommission München bearbeitet wurde, als geklärt – dieses hatte es letztlich nie wie angezeigt gegeben.

2195. Technischer Defekt verursacht Küchenbrand – Unterschleißheim
Am Dienstag, 15.12.2015, gegen 07.15 Uhr, bemerkte ein Anwohner eines Anwesens in Unterschleißheim einen starken Brandgeruch und verständigte die Feuerwehr. Diese öffnete die verschlossene Tür zu einer 2-Zimmer-Wohnung und löschte anschließend den in der Küche befindlichen Brand.

Die 48-jährige Wohnungsinhaberin befand sich zu dem Zeitpunkt des Brandes in der Arbeit und wurde verständigt.

Aufgrund der zunächst unklaren Brandursache, wurde der Brandfahnder des Kommissariats 13 mit den Ermittlungen betraut und begab sich vor Ort.

Nach Inaugenscheinnahme der Brandstelle im Bereich der Küche wurde festgestellt, dass kein vorsätzliches oder fahrlässiges Handeln den Brand herbeiführte. Höchstwahrscheinlich ist die Brandursache aufgrund eines technischen Defekts im Bereich des Küchenherdes/Kühlschranks begründet.

Aufgrund der Löscharbeiten kam es zeitweise zu Straßensperrungen und Umleitungen. Der Schaden beläuft sich auf ca. 50.000 Euro.

2196. Räuberische Erpressung mit Messer verspätet angezeigt – Giesing
Am Mittwoch, 11.11.2015, also vor rund einem Monat, gegen 19.00 Uhr, war eine 46-jährige Münchnerin unterwegs zu ihrem Fitnesscenter. Unmittelbar nachdem sie den U-Bahnhof Giesing verlassen hatte, wurde sie noch am Giesinger Bahnhofsplatz von einem bislang unbekannten Täter von hinten angegriffen. Der Unbekannte hielt ihr einen Gegenstand (evtl. Messer) an den Hals und forderte die Herausgabe von Bargeld. Anderenfalls drohte er sie abzustechen.

Noch bevor die 46-Jährige reagieren konnte, mischte sich ein bis dato unbekannter Passant ein, der die Tat offensichtlich beobachtet hatte. Er schrie den Täter an, woraufhin dieser von der Frau abließ und flüchtete.

Die 46-Jährige wurde bei der Tat nicht verletzt. Sie erstattete erst nach Aufforderung durch Bekannte eine Anzeige bei der Polizei.

Zeugenaufruf:
Personen, die den Vorfall beobachtet haben und sachdienliche Hinweise geben können, insbesondere der unbekannte Helfer, werden gebeten, sich mit dem K 21, Tel. 089 / 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

2197. Handtaschenraub in Großhadern
Am Dienstag, 15.12.2015, gegen 18.05 Uhr, fiel einer 19-Jährigen auf dem Fußweg vom U-Bahnhof Haderner Stern zur Einmündung Würmtalstraße/Schachblumenweg ein Mann auf.

Kurz darauf sprach dieser die 19-Jährige in einer ihr unbekannten Sprache an. Nachdem sie im weiteren Verlauf des Gesprächs nur das Wort „Train“ verstand, deutete sie in Richtung der nahegelegenen U-Bahnhaltestelle, verabschiedete sich von dem Mann und ging weiter.

Nach einigen Metern wurde sie von dem Unbekannten eingeholt. Für die junge Frau völlig unvermittelt schlug ihr der Mann mit der Faust ins Gesicht, sodass sie taumelte und zu Boden stürzte. Im Fallen versuchte der Täter nach der Handtasche der 19-Jährigen zu greifen, was ihm jedoch nicht gelang.
Nachdem die Frau laut um Hilfe schrie und sich dem Angriff vehement zur Wehr setzte, flüchtete der Räuber ohne Tatbeute zu Fuß in Richtung U-Bahnhaltestelle Haderner Stern.

Die 19-Jährige wurde bei dem Angriff leicht verletzt und ambulant in einem Krankenhaus versorgt. Eingeleitete Fahndungsmaßnahmen nach dem flüchtigen Täter verliefen negativ.

Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 20-25 Jahre alt, ca. 165-170 cm groß, schlank, schwarze Haare oder möglicherweise auch dunkle Mütze, dunkle Hautfarbe.
Bekleidet mit blauem Kapuzenpulli, dunkler Hose und dunklen Schuhen. Insgesamt eher ungepflegte Erscheinung.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

2198. Kosovarische Schleuserorganisation ausgehoben – Köln
Bereits im Dezember 2014 erreichte die Münchner Polizei ein Hilferuf von einer kosovarischen Familie. Diese hatte ihr Heimatland verlassen und sich an eine Schleuserorganisation gewandt, um nach Deutschland zu kommen. Am Zielort, dem Münchner Hauptbahnhof, kam es dann zum Streit um die Bezahlung, da die Schleuser über 5.000 Euro für den Transport forderten.

Die OK-Dienststelle des Polizeipräsidiums München übernahm die Ermittlungen. In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft München I wurden umfangreiche Ermittlungen in Deutschland, Ungarn und dem Kosovo durchgeführt. Hierbei konnte eine kosovarische Familie identifiziert werden, die im Raum Köln wohnt und von dort aus sowohl Schleusungen organisiert, als auch selbst regelmäßig Schleusungsfahrten durchgeführt haben soll. Die geschleusten Personen wurden aus dem Kosovo über Ungarn und Österreich nach Deutschland verbracht. Es konnten mehrere konkrete Schleusungsfahrten festgestellt werden. Die Polizei im Kosovo führte gleichzeitig die Ermittlungen gegen eine im Kosovo agierende Tätergruppe, ebenfalls eine kosovarische Familie. Nachdem genügend Beweismittel vorlagen, nahm die Polizei im Kosovo die dortige Tätergruppe am Dienstag, 22.09.2015 fest.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I erließ der Ermittlungsrichter anschließend Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der deutschen Tätergruppe in Köln sowie vier Haftbefehle gegen die mutmaßlichen Haupttäter. Diese wurden durch Beamte des Kommissariats 34 und Kölner Kriminalbeamten am Donnerstag, 10.12.2015 vollzogen.

Insgesamt waren an der Aktion in Köln 27 Polizeibeamte im Einsatz. Die Tatverdächtigen wurden festgenommen. In den Wohnungen wurden Beweismittel sichergestellt, sowie Bargeld und Pkw der mutmaßlichen Schleuser beschlagnahmt. Außerdem wurden in den Wohnungen weitere Familienangehörige festgenommen, welche sich in Köln unerlaubt aufgehalten haben. Die Ermittlungen dauern an.

Quelle: Bayerische Polizei