LKA-BW: Falsche Amtsträger bringen arglose Bürger um ihre Wertsachen

11.12.2015 – 14:05

Stuttgart (ots) – Mit einer trickreichen Masche bringen derzeit Täter arglose Opfer um ihr Geld und Wertgegenstände. Dazu täuschen sie mit dem sogenannten Call ID Spoofing bei den Angerufenen eine behördliche Telefonnummer vor und geben sich als Polizisten oder Staatsanwälte aus. Schließlich bringen sie die so getäuschten Opfer dazu, ihre Wertsachen an Komplizen zu übergeben, die sich ebenfalls als Amtsträger ausgeben. Dem LKA sind im Jahr 2015 landesweit bereits rund 70 solcher Fälle bekannt geworden. Im Visier der Täter sind meist ältere Menschen.

Durch das Spoofing (engl. Vortäuschen oder Manipulieren) erscheint auf dem Telefon- oder Handy-Display der Opfer eine vermeintlich behördliche Telefonnummer, beispielsweise die einer Polizeidienststelle. Diese existierenden Nummern werden von den Tätern aber nur vorgetäuscht. Sie geben sich am Telefon als Amtspersonen aus. Dann berichten sie den Angerufenen, dass diese in Kürze überfallen werden oder bei ihnen eingebrochen werden soll. Der vermeintliche Beamte fragt die Opfer nach Wertanlagen, Bargeld oder Schmuck, die deshalb angeblich in Sicherheit gebracht werden müssen. So erhalten die Gauner die wichtigen Informationen über die mögliche Beute.

Kurz darauf ruft ein anderer Täter das gleiche Opfer an und gibt sich ebenfalls als Polizist oder Staatsanwalt aus. Dieser täuscht erneut die Angerufenen mit der Behauptung, sie seien zuvor auf einen Betrüger hereingefallen. Denn das vorherige Telefonat sei angeblich überwacht und aufgezeichnet worden, weil man gegen eine kriminelle Bande ermittle. Diese Bande habe auch „Informanten“ bei Banken. Die Bauernfänger gaukeln den Opfern vor, dass nicht nur deren Wertsachen zu Hause, sondern auch deren Vermögenswerte auf der Bank in Gefahr seien. So bringen die vermeintlichen Amtsträger ihre Opfer dazu, bei der Bank ihre Wertanlagen zu holen und sogar ihre Bankschließfächer zu leeren. Die Kriminellen holen nun als falsche Amtsträger getarnt die Wertsachen bei den Getäuschten ab, um diese angeblich zu kennzeichnen und in Sicherheit zu bringen. Erst später bemerken die Betroffenen, dass sie einer skrupellosen Bande zum Opfer gefallen sind.

In einer anderen Variante informiert eine angebliche Amtsperson den Betroffenen, ebenfalls unter einer vorgetäuschten Rufnummer, dieser sei Opfer einer Straftat geworden. Die Täter seien festgenommen worden und dem Angerufenen stehe nun eine hohe Entschädigungssumme zu. Um diese zu erhalten, soll das Opfer zuvor aber Gebühren und Mehrwertsteuer überweisen. Gehen Sie nie auf derartige Forderungen ein!

Um sich vor derartigen Straftäter zu schützen, rät die Polizei:

   - Die Polizei holt keine Auskünfte über das Vermögen ein und       fordert auch nicht zu Zahlungen über Geldtransferunternehmen auf 
   - Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr       Gesprächspartner Informationen über Ihre finanzielle Situation       einfordert 
   - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen       Verhältnissen preis 
   - Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen 
   - Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf       verdächtig vorkommt 
   - Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und      erstatten Sie Anzeige. 

Weitere Informationen finden Sie unter www.polizei-beratung.de .

Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Baden-Württemberg
Telefon: 0711 5401-3012
E-Mail: pressestelle-lka@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

Quelle: news aktuell / dpa