IM-MV: Neues Verfahren verhindert Munition an Stränden

09.12.2015 – 15:04

  • IM-MV: Neues Verfahren verhindert Munition an Stränden
    Foto: MBD MV – Entleeren des Siebkorbes zur Nachkontrolle der Grobfraktion durch eine Kampfmittelräumfirma

  • IM-MV: Neues Verfahren verhindert Munition an Stränden
    Foto: MBD MV – Siebkorb während der Aufspülung

  • IM-MV: Neues Verfahren verhindert Munition an Stränden
    Foto: MBD MV – Siebkorb nach dem Spülvorgang, neben Steinen und Muscheln > 12 mm verbleibt auch noch Sand im Korb

  • IM-MV: Neues Verfahren verhindert Munition an Stränden
    Foto: MBD MV Ende der Spülleitung mit vorgesetztem Siebkorb

Medium 0 von 4 (4 Bilder)
  • IM-MV: Neues Verfahren verhindert Munition an Stränden
  • IM-MV: Neues Verfahren verhindert Munition an Stränden
  • IM-MV: Neues Verfahren verhindert Munition an Stränden
  • IM-MV: Neues Verfahren verhindert Munition an Stränden

Schwerin (ots) – Aufgrund von Kampfmittelfunden nach den Strandaufspülungen von Rerik und Boltenhagen und vor dem Hintergrund, dass auch zukünftig auf Sandaufspülungen zum Küstenschutz nicht verzichtet werden kann, wurde von der Landesregierung M-V beschlossen, das bisherige Verfahren zur Separation von Kampfmitteln beim Spülvorgang zu überprüfen und zukünftig die Entnahme des Spülguts und die Selektion von möglicherweise vorhandenen Kampfmitteln intensiver zu kontrollieren. Ein erster Test mit einer neuartigen Siebtechnologie erfolgte bei einer gegenwärtig laufenden Sandaufspülung auf Hiddensee.

Am 07.12.2015 fand hierzu eine technische Abnahme statt, bei der unter Anwesenheit von Bergamt als Genehmigungsbehörde für Sandentnahmen, dem Staatlichem Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg als verantwortliches Amt für den Küstenschutz, und dem Munitionsbergungsdienst Mecklenburg-Vorpommern die neue Anordnung mit der Siebtechnologie untersucht, im Einsatzbetrieb überprüft und die Wirksamkeit der Separation von Kampfmitteln mit dem Einbringen von entsprechenden Prüfstücken in das Spülgut getestet wurde.

„Der Munitionsbergungsdienst hat neben der Gefahrenbeseitigung bei Munitionsfunden primär die Aufgabe schon in der Vorsorge alles zu tun, um neue Munitionsbelastungen erst gar nicht entstehen zu lassen“, so Innenminister Lorenz Caffier. „Mit ihrem beratenden Fachverstand haben die Munitionsexperten unseres Landes nun an einem sicheren Verfahren mitgewirkt, mit dem ausgeschlossen werden kann, dass möglicherweise belastetes Material an unsere Strände gelangt.“

Bei der neuen Verfahrensweise wird das gesamte Spülgut nun an Land durch einen Siebkorb gespült, der mit einer Maschenweite von 12 mm alle zu erwartenden Kampfmittel, wie beispielsweise Flugzeug-Bordwaffenmunition ab Kaliber 12,7 Millimeter zurückhält.

Bereits bei der ersten Testspülung zeigte sich der Erfolg und die Wirksamkeit des Verfahrens. Zu Testzwecken wurden bewusst rot gekennzeichnete Prüfkörper in Form von Granaten im Kaliber 12,7 mm, 15 mm und 2 cm, die keinen Sprengstoff enthalten und somit ein Höchstmass an Sicherheit im Handling bieten, in den Spülstrom verbracht.

Nach der Testspülung wurden neben den genannten Prüfkörpern auch zwei Blindgänger von 2 cm Sprenggranaten aus dem Sand separiert, die ohne neue Siebtechnik mit an den Strand verbracht worden wären und gegebenenfalls zu einer Gefährdung von Passanten geführt hätten. Das neue Verfahren sieht auch vor, dass nach dem Herausziehen des Korbes aus dem frisch aufgespülten Sand das im Korb zurückgehaltene Material, wie Sand, Steine und Muschelschalen durch eine Kampfmittelräumfirma auf Munitionsreste oder -teile nachkontrolliert werden muss.

Rückfragen bitte an:

Ministerium für Inneres und Sport Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Michael Teich
Telefon: 0385/588-2008
E-Mail: michael.teich@im.mv-regierung.de
http://www.regierung-mv.de

Quelle: news aktuell / dpa