Nachtrag zum räuberischen Diebstahl mit anschließender gefährlicher Körperverletzung zum Nachteil eines Polizeibeamten – Polizeilicher Schusswaffengebrauch

Nachtrag zum räuberischen Diebstahl mit anschließender gefährlicher Körperverletzung zum Nachteil eines Polizeibeamten – Polizeilicher Schusswaffengebrauch

SCHWANDORF. Wie bereits berichtet, kam es am 24.11.2015 im Nachgang eines räuberischen Diebstahls in einem Supermarkt zu einem massiven tätlichen Angriff auf einen Polizeibeamten, welcher währenddessen einen Schuss aus seiner Dienstpistole abgab. Nach ersten Ermittlungen des Kommissariats 1 der Kripo Amberg und der Staatsanwaltschaft Amberg können nun weitere Details bekannt gegeben werden.

Der 26-jährige in Schwandorf wohnhafte Mann wurde gegen 08:30 Uhr in einem Supermarkt in der Paul-von-Denis-Straße dabei beobachtet, als er Waren des täglichen Gebrauchs, darunter ein Getränk und Hygieneartikel, stahl. Als ihn ein Angestellter des Marktes hierauf ansprach, griff er diesen tätlich an und flüchtete. Der Angestellte nahm hierauf die Verfolgung des Mannes auf. Zeitgleich wurde die Polizei verständigt, eine Streife begab sich in Richtung des Supermarktes.

In der Pesserlstraße wurde die anfahrende Streifenbesatzung auf den Angestellten des Supermarktes aufmerksam. Er informierte die Beamten darüber, dass der Flüchtende auf der anderen Straßenseite in Richtung des Bahnhofes läuft. Hierbei wurde auch geäußert, dass der Flüchtende evtl. ein Messer bei sich führt.

Ein Beamter nahm daraufhin umgehend zu Fuß die Verfolgung des flüchtenden Diebes auf.

Der zu Fuß verfolgende Beamte stellte schließlich fest, dass der Flüchtende in ein Nebengebäude des Schwandorfer Bahnhofes, in welchem sich die Räumlichkeiten eines privaten Schulungszentrums befinden, läuft und folgte ihm dorthinein.
In einer Teeküche des Schulungszentrums im Erdgeschoss erklärte der Beamte dem Tatverdächtigen die vorläufige Festnahme, was dieser sofort zum Anlass nahm, den Polizisten tätlich anzugreifen und ihn dabei massiv zu würgen. Erst als der Beamte einen Warnschuss aus seiner Dienstpistole abgab, ließ der Mann von ihm ab.

Unmittelbar darauf eintreffenden Polizeikräften gelang es, den 26-Jährigen festzunehmen.

Durch die Schussabgabe kam es zu keinen Personenschäden, lediglich ein Heizkörper wurde beschädigt. Der Polizeibeamte erlitt so massive Verletzungen, dass er seinen Dienst nicht mehr fortsetzen konnte. Der 26-jährige Mann wurde leicht an der Hand verletzt.

Das Kommissariat 1 der Kripo Amberg übernahm noch am Tatort die Ermittlungen, welche in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Amberg geführt werden.

Bislang konnte kein Messer aufgefunden werden, es wird jedoch momentan davon ausgegangen, dass es sich hierbei entweder um einen Wahrnehmungsfehler des Zeugen handelt oder dass sich der Mann des Messers auf der Flucht entledigt hat.

Da sich Hinweise auf eine gesundheitliche Beeinträchtigung des Tatverdächtigen ergaben, wurde dieser von einem Landgerichtsarzt untersucht. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Amberg erging am Abend des 25.11.2015 durch den Ermittlungsrichter am Amtsgericht Amberg ein Unterbringungsbefehl gegen den 26-Jährigen wegen des Verdachts des räuberischen Diebstahls, der gefährlichen Körperverletzung und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Er wurde im Anschluss in eine forensische Einrichtung verbracht.

Medienkontakt: PP Oberpfalz – Pressestelle, PHK Müller, Tel. 0941/506-1012
Veröffentlicht am 26.11.2015, 15:30 Uhr



Quelle: Bayerische Polizei