Wechselfallenbetrüger unterwegs – Drei Fälle mit finanziellem Schaden
WÜRZBURG / INNENSTADT UND GROMBÜHL. Am Dienstagnachmittag hat ein Unbekannter in vier Würzburger Geschäften versucht, mit der sogenannten Wechselfalle an Bargeld zu kommen. In drei Fällen war die Masche erfolgreich. Die Kripo Würzburg hat die Ermittlungen übernommen und hofft jetzt auch auf Zeugenhinweise. Das Polizeipräsidium Unterfranken rät Kassiererinnen und Kassierern gerade in der turbulenten Vorweihnachtszeit zu erhöhter Aufmerksamkeit bei Bezahl- und Geldwechselvorgängen.
Gegen 14:20 Uhr trat der Unbekannte das erste Mal in einer Apotheke in der Rottendorfer Straße in Aktion. Er verlangte zunächst einen Artikel und legte einen 50 Euro Schein zum Bezahlen ab. Sofort verlangte der Mann dann einen weiteren Artikel und die Apothekerin ließ den Geldschein kurz aus den Augen und holte einen zweiten Artikel. Diese Zeit muss der Täter genutzt haben, den abgelegten Schein wieder an sich zu nehmen. Später behauptete er, dass der Schein bereits in der Kasse sei und ließ sich das Wechselgeld ausbezahlen.
Um 15:10 Uhr tauchte ein Mann ebenfalls in einer Apotheke in der Schweinfurter Straße mit der gleichen Masche auf. Die Angestellte kündigte an, dass sie den Kassenbestand vor Übergabe des Wechselgeldes überprüfen müsse. Der Täter bekam hier anscheinend kalte Füße und kündigte an, in der Zeit eine Zigarette rauchen zu wollen. Er kehrte dann nicht mehr in die Apotheke zurück.
Wenige Minuten später kam ein Unbekannter in ein Fachgeschäft für Pflegeprodukte in der Grombühlstraße. Er forderte eine Creme und legte zum Bezahlen einen 50 Euro-Schein auf den Tresen. Nach der Aushändigung des Wechselgeldes wollte der Täter die Creme in eine andere umtauschen und die Angestellte drehte sich kurz um. Diesen Moment muss der Mann genutzt haben, um den Geldschein wieder an sich zu nehmen. Es entstand so ein Schaden in Höhe von 40 Euro.
Ein letztes Mal war ein Wechselfallenbetrüger in einem Fachgeschäft für Lebensmittel in der Spiegelstraße gegen 19:00 Uhr aktiv. Hier war sein Ansinnen, ein Produkt im Wert von 2,50 Euro mit einem 50 Euro-Schein zu bezahlen. Kurz darauf zog der Unbekannte dann doch 3 Euro aus der Tasche und übergab sie der Kassiererin. Den Geldschein wollte der Mann dann in kleinere Scheine gewechselt haben und er lenkte die Angestellte mit mehreren Fragen ab. Durch die Ablenkung war es dem Täter letztlich möglich, mit dem 50 Euro-Schein und dem gewechselten Geld das Weite zu suchen.
Die Kriminalpolizei Würzburg hat die Ermittlungen aufgenommen und geht jetzt auch der Frage nach, ob es sich definitiv um den gleichen Tätern in allen Fällen gehandelt hat.
Folgende Beschreibung des Unbekannten liegt vor:
Etwa 30 Jahre alt und 170 – 180 cm groß
Schlanke Figur
Kurze, braune Haare und 3-Tage-Bart
Gelblich verfärbte Zähne
Trug eine blaue Jeans, graue Sweat-Shirt-Jacke mit Kapuze und Reißverschluss
Sprach Hochdeutsch
Sachdienliche Hinweise werden unter Tel. 0931/457-1732 entgegengenommen.
Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt nochmal eindringlich vor der Masche. In der Vorweihnachtszeit besteht die Gefahr, dass vermehrt Wechselfallenbetrüger unterwegs sein werden. Die Täter nutzen die hochfrequentierten Zeiten in den Geschäften, weil das Personal oftmals unter Stress steht. Die Gefahr für erfolgreiche Ablenkungsmanöver steigt dadurch. Deshalb gilt für Angestellte, Geschäftsbesitzer und Kassierer:
Lassen sie sich auch bei Hektik während Bezahlvorgängen oder den sich typischerweise anschließenden Rücktausch- oder Geldwechselgeschäften nicht aus der Ruhe bringen.
Behalten sie den Überblick, was wann übergeben wurde.
Die Masche der Betrüger ist es auch immer, den Stress beim Kassierpersonal durch vorgespielte Eile zu erhöhen. Lassen Sie sich nicht anstecken.
Sollten Sie Verdacht schöpfen, dass ein Wechselfallenbetrüger am Werk ist, dann merken sie sich die genaue Beschreibung und informieren sie sofort die Polizei über den Notruf. Teilen sie dann auch die Fluchtrichtung der Täter mit.