Wild kennt keine Verkehrsregeln

Wild kennt keine Verkehrsregeln

LKR. HASSBERGE. Einen Besorgnis erregenden Anstieg der Unfälle mit Wild haben die Polizeiinspektionen Haßfurt und Ebern im Kalenderjahr 2015 zu vermelden. Dass bei den Wildunfällen nicht nur das beteiligte Wild buchstäblich „auf der Strecke bleibt", zeigen auch neun Verkehrsunfälle mit zum Teil schwer verletzten Personen. Die Haßfurter Polizei rät daher zur Vorsicht – insbesondere auf Strecken in Wäldern beziehungsweise waldnahen Gebieten.

Foto: Polizei

Im Kalenderjahr 2015 sind im Landkreis Haßberge bis zum heutigen Tage 750 Unfälle mit Wildbeteiligung aktenkundig. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 530 Verkehrsunfällen bedeutet dies einen Anstieg von mehr als 40 Prozent.

Eine Kommission aus Jagdausübenden, Behördenvertretern und den Verkehrssachbearbeitern der Polizei stellte fest, dass sich durch das veränderte Ruhe- und Äsverhalten, insbesondere der Rehe, sowie die intensivere Flächennutzung durch die Landwirtschaft, die Gefahr von Wildunfällen begünstigt. Aber auch das veränderte Freizeitverhalten des Menschen wirkt sich auf die Tiere aus. Bereits in den frühen Morgenstunden und auch noch spätabends wird das Wild an seinen Ruheplätzen durch Freizeitsportler oder Spaziergänger aufgeschreckt. Aufgrund des Fluchtverhaltens der Tiere wird so die Häufigkeit von Wildwechseln zusätzlich begünstigt.


Jeder Verkehrsteilnehmer kann die Gefahr eines Wildunfalls reduzieren. Die Polizeiinspektion Haßfurt empfiehlt daher:

Achten sie auf die bestehende Warnbeschilderung „Wildwechsel“ und reduzieren sie ihre Geschwindigkeit. Bereits bei einer Geschwindigkeit von 70 km/h verringert sich der Anhalteweg nahezu um die Hälfte.

Rechnen Sie in Waldgebieten und Feldrändern mit verstärktem Wildaufkommen und bleiben Sie bremsbereit.

Rechnen Sie mit „Nachzüglern“. Ein Reh oder Wildschwein kommt selten allein.

Weichen Sie im Fall eines Unfalls nicht aus. Ein kontrollierter Aufprall ist meist besser als ein unkontrolliertes Ausweichen. Ein Zusammenstoß mit dem Gegenverkehr oder einem Hindernis neben der Fahrbahn hätte weitaus schlimmere Folgen.


Verkehrssicherheit geht uns alle an – die Haßfurter Polizei


Quelle: Bayerische Polizei