Pressebericht vom 12.11.2015

Pressebericht vom 12.11.2015

Inhalt:

1979. Verein – Münchner Blaulicht e.V. – veröffentlicht die neue „Chronik der Münchner Polizei“
-Lichtbilder

1980. Serieneinbrecher wird zu 4 Jahren und 6 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt

1981. DNA-Spur überführt Einbrecher

1982. 21-jährige Münchnerin wird in S-Bahnzwischengeschoss angegangen

1983. Streit endet in Messerstecherei – Schwabing

1984. Vergewaltiger konnte kurz nach der Tat festgenommen werden – Tatverdacht nicht bestätigt
-siehe Pressebericht vom 06.11.2015, Ziff. 1947

1985. Brand eines hochwertigen Fahrzeugs in einer Tiefgarage – Altstadt

1986. Schadensträchtiger Wohnungsbrand; eine Person schwer verletzt – Obergiesing

1987. 51-Jähriger sticht auf gleichaltrige Lebensgefährtin ein – Berg am Laim

Eine Schutzmannabteilung 1898 in Giesing

Verein – Münchner Blaulicht e.V. – veröffentlicht die neue „Chronik der Münchner Polizei“
Ein Zeitdokument der ganz besonderen Art erscheint demnächst im Buchhandel. Von Kollegen für Kollegen und Interessierte geschrieben, wird polizeihistorisches Insiderwissen neu und akkurat aufgearbeitet – eine neue Chronik der Münchner Polizei.
Zu unserer Geschichte gehören die dunklen Jahre der Herrschaft der Nationalsozialisten, die Schwabinger Krawalle, das Olympia Attentat sowie die vielen Einsätze auf dem Oktoberfest und der Sicherheitskonferenz – Ereignisse und Veranstaltungen, die in den Medien und in der Erinnerung der Stadtgesellschaft nach wie vor sehr präsent sind.
In den letzten Jahren hat sich das Polizeipräsidium München bereits öfters mit seiner eigenen Geschichte auseinander gesetzt und mehrere polizeihistorische Projekte vollendet.

Diese neue Chronik reiht sich nahtlos in die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit unserer eigenen Vergangenheit ein und stellt damit eine gelungene Ergänzung dar.
Am eindrucksvollsten war dabei sicherlich die Ausstellung „Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus“, die vor über zwei Jahren gezeigt wurde und die auf ein starkes Interesse und große Zustimmung stieß. Über 6.000 Interessierte aus dem In- und Ausland besuchten das Polizeipräsidium. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte wurde im Polizeipräsidium offen am historischen Ort geführt. Das Nicht-Vorhandensein einer kritischen Gesamtschau der Geschichte der Münchner Polizei im Nationalsozialismus war ohne Zweifel lange Zeit ein erhebliches Defizit, das mit der Ausstellung ausgeglichen wurde.

Aber auch der historische Blick auf andere Epochen, große Einsätze, aufsehenerregende Verbrechen und internationale Veranstaltungen hat sich verändert.
Eine der polizeihistorisch bedeutendsten Phasen der Nachkriegszeit war sicher die Amtszeit des dieses Jahr verstorbenen Polizeipräsidenten Dr. Manfred Schreiber, der mit seiner „Münchner Linie“ die Polizeiarbeit in München bis heute prägt.
Die Begriffe Deeskalation, Kommunikation, Verhältnismäßigkeit und konsequentes Handeln beschreiben diese Linie gut und sind nach wie vor die Leitlinien der Polizeiarbeit in München.

Die letzte Chronik der Münchner Polizei von Oberamtsrat Falter ist auf einem redaktionellen Stand von 1986. 1998 erschien noch ein zweiter Band für die Folgejahre. Die Bewertung, Beschreibung und Gewichtung wichtiger Abschnitte der Münchner Polizeigeschichte erfolgten somit seit knapp 30 Jahren nicht mehr. Dazu möchte ein Buchkäufer, der sich im Jahr 2015 für ein Buch über die Geschichte der Münchner Polizei interessiert, auch ein zeitgemäßes Layout und einen ansprechenden Schreibstil.

Deshalb war es wichtig, nicht nur die Jahre ab 1998 neu zu beschreiben, sondern ein komplett neues Buch über die gesamte Geschichte der Münchner Polizei heraus zu bringen, das die wichtigsten Ereignisse und Epochen beschreibt und angemessen historisch gewichtet.

Vor zwei Jahren hat sich auf Initiative des Vereins „Münchner Blaulicht e.V.“ eine Arbeitsgruppe von historisch interessierten Kolleginnen und Kollegen auf den Weg gemacht, die Inhalte einer neuen Chronik zu erarbeiten. Sie kommen aus den verschiedensten Dienststellen, repräsentieren alle Qualifikationsebenen der Behörde vom Sachbearbeiter bis zum Polizeipräsidenten a.D. und haben in ihrer Freizeit die polizeihistorischen Arbeiten geleistet. Sie repräsentieren damit vorbildlich die Verantwortung der Münchner Polizei für die Münchner Stadtgesellschaft.

Mit der Analyse der eigenen Geschichte konnten viele polizeihistorische Details und Erkenntnisse für die Zukunft gesichert werden. Wer sich mit der Geschichte befasst, erkennt wie politische und rechtliche Vorgaben die Arbeit der Polizei verändern und welche Einflüsse die Veränderungen gesellschaftlicher Rahmenbedingungen haben, wie z.B. die Rolle der Frauen in der Arbeitswelt und Menschen mit Migrationshintergrund, die Kollegen wurden. All dies wird in der neuen Chronik entsprechend beschrieben.
Der Blick zurück ist immer zugleich auch ein Blick nach vorn, denn wer die Vergangenheit reflektiert, kann dabei lernen, auch sein heutiges Handeln besser einzuschätzen.

Mit der nun vorgestellten Chronik wird die Geschichte der Münchner Polizei in historisch guten und schlechten Zeiten präsentiert – glaubwürdig – transparent – und wo es notwendig ist auch reflektierend und lernbereit – genau so, wie das Polizeipräsidium München heute tagtäglich seine Aufgaben bewältigt.

Das Buch erscheint im Münchner Hirschkäfer Verlag.

Berittene Polizei 1922 an der Bavaria


Mannschaftswagen 1920


Funkstreife Ende der 50er Jahre am Königsplatz



1980. Serieneinbrecher wird zu 4 Jahren und 6 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt
In der Zeit vom 28.11.2013 bis zum 26.01.2014, kam es im Bereich des Landkreises München, Traunstein und Fürstenfeldbruck zu einer Häufung von Einbrüchen.

Auffallend war jeweils die geschickte und professionelle Vorgehensweise des Täters. Zusätzlich konnten weitere Gemeinsamkeiten bei der Ausführung der Taten erkannt werden. So ließ der Täter unter anderem Tatmittel am Einbruchsort zurück, entwendete Bargeld, durchsuchte die Kraftfahrzeuge der Opfer in den unversperrten Garagen und nächtigte in der Nähe des Tatorts unter Zurücklassen von Diebesgut. Dieses bestand auch aus entwendeter Kleidung, Nahrungsmitteln und Gegenständen zum Errichten einer Schlafstätte.

Letztlich konnte der Einbrecher aufgrund gesicherter DNA-Spuren mit Hilfe des Landeskriminalamtes überführt werden. Aufgrund eines europäischen Haftbefehls wurde er am 01.10.2014 in Kroatien festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert.

Bei der anschließenden Gerichtsverhandlung wurde der 52-jährige Bosnier zu einer Haftstrafe von 4 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Der Einbrecher ist bereits in der Vergangenheit überwiegend wegen Wohnungseinbruch polizeilich auffällig gewesen.

1981. DNA-Spur überführt Einbrecher
In der Nacht vom 29.06.2015 auf den 30.06.2015, warf eine bislang unbekannte Person das Fenster zu einem Büro ein.

Über dieses Fenster verschaffte sich der Täter Zutritt zu den Büroräumlichkeiten. Er entwendete ein Geldkuvert mit Inhalt, sowie einen offen abgestellten Laptop.

Beim Einsteigen in das Bürogebäude über das zerbrochene Fenster verletzte sich der Täter und hinterließ eine Blutspur. Diese wurde von den Polizeibeamten vor Ort gesichert. Aufgrund der gewonnenen DNA-Spur konnte schließlich ein 22-jähriger Iraker ermittelt und festgenommen werden.

1982. 21-jährige Münchnerin wird in S-Bahnzwischengeschoss angegangen
Am Sonntag, 08.11.2015, gegen 05.30 Uhr, befand sich eine 21-jährige Münchnerin auf dem Nachhauseweg im Zwischengeschoss des S-Bahnhofes Hauptbahnhof und wurde von zwei unbekannten Männern angesprochen.

Die Frau war jedoch an der Kontaktaufnahme nicht interessiert und forderte die späteren Täter zum Gehen auf. Diese ließen sich davon jedoch nicht abhalten und folgten der Münchnerin an die Oberfläche. Dort begrapschten sie die Frau am Oberkörper und im Intimbereich. Als sie sich dagegen wehrte, wurde sie von beiden geschubst, gegen die Hauswand gedrückt und schließlich geohrfeigt. Anschließend zogen die Täter den von der Frau getragenen Stoffbeutel von ihrer Schulter und entwendeten daraus die Geldbörse. In dieser befand sich ein 20 Euroschein.

Die beiden Täter entfernten sich in Richtung Hauptbahnhof. Die geschockte 21-Jährige ging nach der Tat Nachhause.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

1983. Streit endet in Messerstecherei – Schwabing
Am Mittwoch, 11.11.2015, gegen 10.15 Uhr kam es am Bonner Platz zu einem Polizeieinsatz. Eine Person wurde mit einem Messer angegriffen und verletzt, der Täter flüchtete.

Im Zuge des polizeilichen Erstzugriffs durch Kräfte der Polizeiinspektion 13 konnte in Tatortnähe ein 35-jähriger Kosovare als Tatverdächtiger festgenommen werden. Ein 34-jähriger Albaner kam mit Stichverletzungen im Oberkörperbereich mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand kam es zwischen den beiden Beteiligten im Vorfeld zunächst zu einem verbalen Streit. Im weiteren Verlauf schlug der 34-Jährige zunächst seinem Kontrahenten mit der Faust ins Gesicht. Daraufhin versetzte der 35-Jährige seinem Widersacher zwei Stiche mit einem Messer.

Hintergrund für den Streit ist offenbar die Tatsache, dass sich der 35-Jährige in eine Sorgerechtstreit zwischen dem 34-Jährigen und dessen Ex-Partnerin einmischte.

Der 34-Jährige wurde im Krankenhaus erstversorgt, verließ dies jedoch auf eigene Verantwortung und verweigerte gegen Unterschrift die weitere Behandlung.

Der Tatverdächtige wird am heutigen Donnerstag dem zuständigen Ermittlungsrichter zur Entscheidung der Haftfrage vorgeführt. Die Staatsaanwaltschaft München I beantragt Hafbefehl wegen versuchten Totschlags.

In seiner Vernehmung bei der Mordkommission räumte er eine verbale und körperliche Auseinandersetzung ein, bestritt jedoch den Einsatz eines Messers und machte letztlich von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.

Der genauere Sachverhalt bedarf aufgrund zum Teil widersprüchlicher Aussagen noch der weiteren Abklärung und umfangreichen Ermittlungen.

1984. Vergewaltiger konnte kurz nach der Tat festgenommen werden – Tatverdacht nicht bestätigt
Wie bereits berichtet, wurde am Freitag, 06.11.2015 eine 19-jährige Münchnerin durch einen unbekannten Täter in einer Grünanlage in der Altstadt vergewaltigt.

Aufgrund der von der 19-jährigen Frau abgegebenen Täterbeschreibung, konnte kurz nach der Tat ein 17-Jähriger festgenommen werden.

Durchgeführte Ermittlungen ergaben erhebliche Zweifel an der Täterschaft des Festgenommenen. Da an der Tat selbst keinerlei Zweifel bestehen, wird der eigentliche Täter weiterhin gesucht.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

1985. Brand eines hochwertigen Fahrzeugs in einer Tiefgarage – Altstadt
Am Mittwoch, 11.11.2015, gegen 22.45 Uhr, fuhr der Halter eines hochwertigen Pkw, zusammen mit seiner Frau aus einer Tiefgarage in der Münchner Innenstadt. Hierbei bemerkten beide im Fahrzeug einen Brandgeruch und eine Qualmentwicklung im Bereich unterhalb des Beifahrersitzes. Die beiden Fahrzeuginsassen stellten daraufhin den Pkw sofort ab und versuchten die Flammen zu löschen, was jedoch nicht gelang.

Bis zum Eintreffen der Feuerwehr brannte der Mercedes im Inneren fast vollständig aus. Der Schaden am Fahrzeug wird auf 200.000 Euro geschätzt. An der Tiefgarage entstand lediglich ein minimaler Hitzeschaden. Es wurden keine Personen verletzt.

Nach ersten Erkenntnissen dürfte ein technischer Defekt an einem unter dem Beifahrersitz verbautem Elektronikteil als brandursächlich anzusehen sein.

1986. Schadensträchtiger Wohnungsbrand; eine Person schwer verletzt – Obergiesing
Am Mittwoch, 11.11.2015, kam es gegen Mittag zu einem massiven Wohnungsbrand im 3. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Sintpertstraße in Giesing.
Beim Eintreffen der durch eine Nachbarin gerufenen Einsatzkräfte, stand die Wohnung bereits in Vollbrand. Der 81-jährige Bewohner hatte sich auf den Balkon retten können und stand dort im Flammenmeer. Er zog sich bei dem Brand schwerste Verletzungen zu und wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Unfallklinik geflogen. Er schwebt in Lebensgefahr.

Seine 76-jährige Ehefrau hielt sich zum Zeitpunkt des Brandes nicht in der gemeinsamen Wohnung auf. Sie kam während der Löscharbeiten zur Wohnung.

Bei den Löscharbeiten verletzte sich auch ein 43-jähriger Feuerwehrmann, der sich als Schutz zwischen dem Mann und die Flammen stellte. Er kam mit leichten Verbrennungen zur Behandlung in ein Krankenhaus und konnte bereits wieder Nachhause entlassen werden.

Durch die Feuerwehr wurde das gesamte Wohnanwesen mit insgesamt 64 Wohnungen evakuiert. Mehrere Hausbewohner wurden vor Ort wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung untersucht. Zwei Hausbewohner kamen mit einer leichten Rauchgasvergiftung vorsorglich in ein Krankenhaus.

Durch das Feuer wurde die betroffene Wohnung komplett zerstört. Durch Ruß und Rauch, sowie durch Löschwasser entstand im Treppenhaus und einigen Wohnungen weiterer Schaden.

Der Gesamtschaden wird auf einen Betrag zwischen 1 und 2 Millionen Euro geschätzt.

Nach Ende der Löscharbeiten konnten die evakuierten Wohnungen wieder von den Bewohnern bezogen werden

Da der Brandrauch in südliche Richtung gezogen war, wurden in einem in der Nähe liegenden Kindergarten in der Pöllatstraße die dortigen Kinder durch einen Kindernotarzt untersucht.
Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Kinder. Es handelte sich hierbei lediglich um eine vorsorgliche Maßnahme.

Das Kommissariat 13 hat vor Ort die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Diese werden noch heute und morgen andauern. Ein Gutachter des Bayerischen Landeskriminalamtes wird hinzugezogen.

1987. 51-Jähriger sticht auf gleichaltrige Lebensgefährtin ein – Berg am Laim
Am Mittwoch, 11.11.2015, gegen 09.00 Uhr kam es in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Berg am Laim zu einem versuchten Tötungsdelikt.

Hierbei verletzte ein 51-jähriger arbeitsloser Deutscher seine ebenfalls 51-jährige Lebensgefährtin mit einem Messer durch zwei Stiche in den Rücken. Die 51-jährige Deutsche konnte daraufhin aus der Wohnung zu einem Nachbarn flüchten und von dort Polizei und Rettungsdienst verständigen.

Sie wurde von Rettungskräften zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert. Derzeit besteht keine Lebensgefahr.

Der Tatverdächtige konnte in der Wohnung widerstandslos durch Kräfte der Polizeiinspektion 24 vorläufig festgenommen werden.

Dem tätlichen Angriff war ein verbaler Streit vorausgegangen. Hintergrund dürfte nach jetzigem Ermittlungsstand eine bevorstehende Trennung von Seiten der Geschädigten, sowie die wiederholte Aufforderung zum Auszug aus der Wohnung gewesen sein.

Der 51-Jährige räumte noch am Tatort sowie auch bei der Vernehmung durch die Mordkommission den Angriff mit dem Messer ein.

Er wird am heutigen Donnerstag dem zuständigen Richter zur Entscheidung der Haftfrage vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft München I wird Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragen. Als Mordmerkmal wird Heimtücke angenommen.

Offenbar kam es in der Vergangenheit wiederholt zu Tätlichkeiten unter den beiden Lebenspartnern, wobei diese zuletzt vor 1,5 Jahren bei der Polizei zur Anzeige kamen. Die Ermittlungen dauern an.

Quelle: Bayerische Polizei