12.11.2015 – 13:59
Celle Stadt und Landkreis (ots) – Nachdem die Polizei mit zahlreichen präventiven Aktionen auf die besonderen Schulweggefahren für Kinder hingewiesen hat, wurden intensive Kontrollen in schulnahen Bereichen durchgeführt. Der Landkreis Celle hat dabei die Verkehrsüberwachungsmaßnahmen durch Geschwindigkeitskontrollen in der Nähe von Schulen unterstützt.
Schwerpunkte der Verkehrsüberwachungsmaßnahmen waren die Überprüfung der Kindersicherung im Auto, die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit sowie das Verhalten der Autofahrer an Fußgängerüberwegen und Fußgängerampeln. Aber auch das verkehrswidrige Parken mit Sichtbehinderungen insbesondere in verkehrsberuhigten Bereichen wurde kontrolliert.
Die Kontrollen haben auch gezeigt, dass trotz intensiver Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit nach wie vor zu viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, obwohl sie im Nahbereich wohnen. „Vor etlichen Schulen spielen sich morgens und mittags nach wie vor chaotische Szenen ab. Das Verhalten dieser Eltern ist unverantwortlich, wenn sie ihre Autos entweder im eingeschränkten Haltverbot oder in zweiter Reihe abstellen. Das blockiert nicht nur den Verkehr, sondern stellt vor allem eine potentielle Gefahr für die Kinder dar“ moniert Joachim Ehlers, Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Celle.
Kinder, die ständig von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht und abgeholt werden, haben keine Möglichkeit eigene Erfahrungen im Straßenverkehr zu sammeln. „Diese Kinder werden kaum in der Lage sein, eigenständiges und eigenverantwortliches Verhalten im Straßenverkehr zu lernen, mit der Folge, dass diese Kinder extrem gefährdet sind, wenn sie zu einer weiterführenden Schule wechseln. Der Schulweg zu Fuß ist sicherer als im Auto oder mit dem Fahrrad. Das „zu Fuß gehen“ ist Teil der Verkehrserziehung“, erläutert der Polizeibeamte und rät, einen „Schulbus auf Füßen“ zu organisieren.
Weiterhin wird die Anschnallpflicht für Kinder zu nachlässig gehandhabt. Das belegen die durchgeführten Kontrollen eindeutig. „Wichtig ist das konsequente Anschnallen und Benutzung der richtigen Sitze für Kinder auch auf kurzen Strecken“ betont Ehlers. Die Polizei informiert regelmäßig zu diesem Thema an Schulen und Kinderbetreuungsstätten und bei Bedarf auch telefonisch
Bei den Schulwegkontrollen in Stadt und Landkreis Celle wurden insgesamt 910 Verstöße geahndet. Dabei haben allein die Geschwindigkeitsmesstrupps des LK Celle in 61 Messungen insgesamt 781 Geschwindigkeitsüberschreitungen in schulnahen Bereichen festgestellt.
Die mit Abstand höchste Anzahl von Geschwindigkeitsüberschreitungen wurde in der Windmühlenstraße in Celle in drei Kontrollen dokumentiert. Hier fuhren insgesamt 159 Autofahrer zu schnell, der schnellste mit einer Geschwindigkeit von 61 km/h in einem 30 km/h Bereich. Allerdings weist die Windmühlenstraße von allen Kontrollstellen das größte Verkehrsaufkommen auf.
In der Mittelstraße in Westercelle wird ebenfalls zügig gefahren. Die Anzahl der Geschwindigkeitsverstöße liegt dort bei 89.
Aber auch in den Gemeinden des Landkreises wird in schulnahen Bereichen zu schnell gefahren. Es kristallisiert sich hier jedoch keine Örtlichkeit deutlich heraus.
In der Rangfolge der Verstöße folgt nach der Geschwindigkeitsüberschreitung die fehlende Kindersicherung im Fahrzeug und das unerlaubte Halten und Parken.
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