Polizei stößt in Wohnung auf Waffenarsenal – Großteil unerlaubt im Besitz eines Mannes
WARTMANNSROTH, LKR. BAD KISSINGEN. Am Montag hat ein aus polizeilicher Sicht verhältnismäßiger banaler Anlass umfangreiche Ermittlungen ausgelöst. Im Rahmen einer zwangsweisen durchgeführten Feuerbeschau in der Wohnung eines 57-Jährigen stießen Polizeibeamte auf ein umfangreiches Schusswaffenarsenal. Den Großteil dieser Waffen hatte der Beschuldigte unerlaubt im Besitz. Die Kripo hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Am Montag gegen 08:00 Uhr waren Polizeibeamte der Hammelburger Inspektion im Rahmen der Amtshilfe mit Vertretern der Gemeinde und dem Landratsamt an der Wohnung des Mannes aufgetaucht. Grund für den Besuch war eine zwangsweise angeordnete Feuerbeschau. Beim Betreten der Wohnung fielen den Polizeibeamten mehrere Schusswaffen auf. Der ehemalige Sportschütze zeigte zwar eine Waffenbesitzkarte vor, aber in dieser waren lediglich sieben Gewehre eingetragen.
Die Folge war letztlich eine gründliche Durchsuchung der Wohnung, die sich bis zum Mittwoch hinzog. Insgesamt stellten die Polizeibeamten 48 Gewehre, 23 Pistolen und auch ein G3 Sturmgewehr sicher. Mit eingebunden in die Suche war auch ein spezieller Sprengstoffsuchhund der Operativen Ergänzungsdienste Schweinfurt. Das nach erster Beurteilung voll funktionsfähige Sturmgewehr unterliegt grundsätzlich den Bestimmungen des Kriegswaffenkontrollgesetz. In der Folge übernahm die Kriminalpolizei Schweinfurt die weiteren Ermittlungen. Die Waffen wurden allesamt sichergestellt und werden jetzt waffenrechtlich überprüft.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt wurde der 57-Jährige vorläufig festgenommen und zunächst zur Kriminalpolizei nach Schweinfurt gebracht. Nach Abschluss der Maßnahmen kam er wieder auf freien Fuß. Gegen ihn wird jetzt wegen Verstößen nach dem Waffengesetz und dem Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt. Nach der ersten Beurteilung dürfte der Mann, der einen Hang zum Sammeln der Waffen hat, die Stücke über mehrere Jahrzehnte angehäuft haben.