POL-FR: Freiburg- St.Georgen: Zeugenaufruf nach Telefonbetrug, mehrere Anrufe im ganzen Stadtgebiet

06.11.2015 – 15:02

Freiburg (ots) – Am 05.11.2015 gegen 15 Uhr erhielt eine 79jährige Frau in Freiburg-St.Georgen einen betrügerischen Telefonanruf.

Bei der 79-Jährigen meldete sich ihre vermeintliche Cousine. Die „Cousine“ schilderte, dass sie gerade beim Notariat sei und dem Notar sofort eine größere Zahlung leisten müsse, damit ihr Immobilienkauf nicht scheitere. Sie bat die 79-Jährige um Hilfe. Die Seniorin holte daraufhin Bargeld in fünfstelliger Höhe bei ihrer Bank ab. Kurze Zeit danach rief die die falsche Cousine erneut an und erzählte der Seniorin, dass der Abholer ihre Wohnanschrift nicht finden würde. Die Seniorin ging ihm schließlich auf der Straße entgegen und übergab dem Mann kurz vor 17 Uhr das Bargeld in einem Briefumschlag.

Die Dame beschrieb den Mann wie folgt: Männlich, ca. 40 Jahre alt, etwa 180 cm groß, kräftige, nicht dicke Statur, wohl osteuropäisches Erscheinungsbild, heller Hauttyp, rundliches, volles Gesicht, dunkler 3-Tage-Bart, trug dunkle Reißverschlussjacke und eine dunkle Hose. Der Mann hatte außerdem eine ca. DIN A5-große Umhängetasche in verschiedenen Brauntönen über die Schulter hängen und sprach Deutsch ohne erkennbaren Dialekt oder Akzent.

Der Polizei in Freiburg wurden am gleichen Tag noch weitere ähnliche Anrufe im zweistelligen Bereich gemeldet. In den meisten Fällen meldete sich eine Frau und stellte sich als eine Bekannte oder Familienangehörige vor, die dringend eine größere Summe Bargeld für einen Immobilienkauf benötige. In einigen Fällen wurde auch nach Gold gefragt. In den weiteren gemeldeten Fällen kam es glücklicherweise zu keinen Geldübergaben. Die Polizei warnt ausdrücklich vor Zahlungen bei derartigen Anrufen.

Die Kriminalpolizei Freiburg bittet Zeugen und Geschädigte, die Anrufe noch nicht angezeigt haben, sich unter Tel. 0761 882-5777 zu melden. Die Rufnummer ist rund um die Uhr besetzt.

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Thema: Enkeltrick – Vorsicht, falscher „Enkel“!

„Hallo Oma, ich bin´s!“ oder „Rate mal, wer hier spricht“ – mit diesen Worten rufen Betrüger vornehmlich Senioren an, geben sich als Enkel, Verwandte oder auch gute Bekannte aus. Sie bitten um Bargeld, da sie in einer finanziellen Notlage seien oder ein günstiges Angebot für ein Auto oder eine Immobilie hätten.

Der Anrufer stellt die Angelegenheit als sehr eilig dar; er lässt keine Zeit, die Sache zu überprüfen. Wer sich bereit erklärt, zu helfen und zur Bank zu gehen, der wird vom Anrufer oder seinen Komplizen beobachtet. Kaum wieder zu Hause, kündigt der „Enkel“ einen Freund als Kurier an. Dieser steht dann sehr schnell vor der Tür und weist sich mit einem zuvor vereinbarten Kennwort aus. Derart überrumpelt übergeben die Opfer ihr Geld gutgläubig einem wildfremden Menschen. So erbeuten professionelle Banden mit wenig Aufwand immer wieder hohe Geldbeträge, nicht selten von 20.000 Euro und mehr.

Sollten Sie einen derart dubiosen Anruf erhalten, beachten Sie folgende Tipps Ihrer Polizei:

   -	Achtung bei Geldforderungen am Telefon. -	Seien Sie  misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder  Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. -	Geben Sie  keine Details preis zu Ihren familiären oder finanziellen  Verhältnissen. -	Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen -  denken Sie in Ruhe nach. -	Rufen Sie im Zweifel den "Enkel" unter  einer Ihnen vorher bekannten Nummer zurück. -	Halten Sie nach einem  Anruf mit Geldforderungen Rücksprache mit Ihrer Familie. -	 Übergeben Sie niemals Geld an Fremde. -	Informieren Sie sofort die Polizei,  wenn Ihnen ein Anruf verdächtig erscheint oder Sie Opfer eines  solchen "Enkeltricks" geworden sind: Notruf 110 oder jedes  Polizeirevier. 

Bei weiteren Fragen zum Thema setzen Sie sich bitte mit Ihrer Polizeidienststelle in Verbindung. Der Polizeinotruf 110 ist rund um die Uhr für Sie erreichbar.

yb

Rückfragen bitte an:
Yasmin Bohrer
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Polizeipräsidium Freiburg
Telefon: 0761 / 882-1012
E-Mail: freiburg.pp@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

Quelle: news aktuell / dpa