Ereignisreiche Halloweennacht – Unterfränkische Polizei bis in die Morgenstunden im Einsatz
UNTERFRANKEN. Bis in die Morgenstunden hat die Halloweennacht die Unterfränkische Polizei beschäftigt. Allen Vorwarnungen zum Trotz haben viele die Nacht für ausgelassene Feiern und Sachbeschädigungen genutzt. Die Polizei war mit verstärkten Kräften im Einsatz und hatte rund 260 Einsätze zu bewältigen, von denen 40 einen direkten Bezug zu Halloween hatten. Im Vergleich zum Vorjahr mit 60 Halloween-Einsätzen war die diesjährige Nacht ruhiger geblieben.
Auch in diesem Jahr waren Schwerpunkte der Einsätze Sachbeschädigungen und Ruhestörungen. Von harmlosen Klingelstreichen, über Streitigkeiten, die wie in Bad Bückenau und in Knetzgau beispielsweise in Körperverletzungen mit Leichtverletzten endeten, über Schmiereien mit Ketchup und Sprühfarbe, Eierwürfen, Ruhestörungen durch überlaute Feiern und abgetretenen Außenspiegeln an Pkw – auch in dieser Halloween-Nacht galt es für die Unterfränkische Polizei wieder eine wahrlich bunte Mischung an Einsätzen abzuarbeiten.
Die Unterfränkische Polizei musste allerdings auch häufiger wegen Böllerwürfen und gesprengten Briefkästen ausrücken. Obwohl das Zünden von Feuerwerkskörpern nur an Silvester erlaubt ist, nutzten insbesondere Jugendliche die Nacht zum nicht ungefährlichen Spiel mit den „Böllern“. Ein regionaler Schwerpunkt ergab sich nicht, die Halloween-Feiernden waren in ganz Unterfranken unterwegs und erst in den Morgenstunden kehrte wieder Ruhe ein.
Mainfranken
Im Stadtgebiet von Würzburg verlief die Nacht insgesamt mit zehn Ruhestörungen und einer Streitigkeit unter Jugendlichen, die auf Halloween-Feiernde zurück zu führen waren, vergleichsweise ruhig. Im Stadtteil Heuchelhof wurden vereinzelt Feuerwerkskörper geworfen. Aktiver waren die Halloween-Anhänger im Landkreis Kitzingen. Auch hier kam es wie überall in Unterfranken zu Eierwürfen auf Wohnhäuser. Während die Eier sich bei vielen Gebäuden rückstandlos entfernen ließen, entstanden bei einem Wohnhaus in Kitzingen 12 große Flecken und ein Schaden in Höhe von mehreren hundert Euro. In Wiesentheid griff eine Polizeistreife am Samstag gegen 21:00 Uhr zwei 13 und 14 Jahre alte Jungs auf, die im Wohngebiet Böller gezündet hatten und auch noch Nachschub in einem Rucksack dabei hatten. Die Böller stellten die Polizisten sicher, die Jugendlichen wurden ihren wenig erfreuten Eltern übergeben. Auch die Marktheidenfelder Beamten griffen Jugendliche auf, die fünf Feuerwerkskörper gezündet hatten.
In Eußenheim im Landkreis Main-Spessart hatten ein 17-Jähriger und sein drei Jahre älterer Begleiter über die Stränge geschlagen. Mit einer Axt und einer Eisenstange verfolgten sie maskiert eine Gruppe Kinder, die durch die Aktion verängstigt aber wohlauf waren. Die Karlstadter Polizei fing die Unruhestifter ein und stellte die Axt sicher. Die jungen Männer gaben an, sie hätten den Kindern lediglich einen kleinen Schreck einjagen wollen. Da das Duo zuvor auch Böller gezündet hatte, erwartet die beiden jungen Männer nun unter anderem eine Anzeige wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz.
Main Rhön
Auch in der Innenstadt von Schweinfurt zündeten Jugendliche Knaller und in einem Skaterpark auch vereinzelte sogenannte Bengalische Fackeln. Außerdem wurden Eier an Hauswände und vorbeifahrende Busse geworfen, wobei kein Sachschaden entstand. Auf Halloween-Feiern im gesamten Regierungsbezirk wurde teilweise auch erheblich Alkohol konsumiert. Dass immer wieder auch Jugendliche bei solchen Veranstaltungen an hochprozentige Alkoholika gelangen und dann stark betrunken von der Polizei aufgegriffen werden, zeigt ein Fall aus Fladungen. Hier musste ein 15-Jähriger mit 1,2 Promille von den Mellrichstädter Beamten in Gewahrsam genommen werden. Der junge Mann wurde anschließend in die Obhut seiner Mutter übergeben.
Wesentlich ruhiger verlief es dabei offenbar in Bereich Bad Neustadt an der Saale. Hier liefen einer Polizeistreife vier maskierte und verloren wirkende junge Erwachsene im Stadtgebiet über den Weg. Da sie in Bad Neustadt keine geeignete Örtlichkeit zum Feiern finden konnten, machten sie sich schließlich auf den Weg nach Schweinfurt.
Untermain
Neben eher harmlosen Sachbeschädigungen wie in Stockstadt am Main, wo Unbekannte Ketchup und Mayonnaise auf einer Hauswand verteilten und in Mainaschaff, wo Eier und Klopapier auf ein Haus geworfen wurden, kam es im Bereich Aschaffenburg auch zu schwerwiegenden Sachbeschädigungen. So wurden Garagentore mit Sprühfarbe beschmiert und an fünf Pkw die Außenspiegel abgetreten. Der Sachschaden beläuft sich mindestens auf 1.500 Euro. Erfahrungsgemäß melden sich am Tag nach Halloween noch weitere Geschädigte, sobald sie bei Tageslicht die Beschädigungen bemerken.
Ansonsten blieb es im bayerischen Untermain ähnlich ruhig wie im übrigen Regierungsbezirk. Hier und da waren Ruhestörungen und einzelne Böllerwürfe, wie beispielsweise in Miltenberg, gemeldet worden.
Neben all den übermütigen Feierwütigen waren aber auch viele friedlich feiernde Bürger unterwegs. Vielerorts hatte man in den Abendstunden kostümierte Jugendliche und Kinder in Begleitung ihrer Erziehungsberechtigen auf den Straßen beobachten können, wie sie von Haus zu Haus zogen und „Süßes oder Saures“ forderten. Die Kleinsten hatten somit sichtlich Spaß beim Süßigkeiten Sammeln, während die Ältern sich später auf den vielen Parties vergnügten.
Alle denen, die friedlich und maßvoll gefeiert haben, möchte das Polizeipräsidium Unterfranken ein ausdrückliches Lob aussprechen. Sie haben dazu beigetragen, dass die ganz großen Sicherheitsstörungen in Zusammenhang mit Halloween erfreulicherweise ausgeblieben sind und die diesjährige Halloweennacht trotz der vielen Einsätze und den vereinzelten Zwischenfällen im Großen und Ganzen für alle nicht nur schaurig, sondern auch schön geblieben ist.
Audiodatei
O-Ton der Pressesprecherin Kathrin Thamm, Dauer 1:20 Min.
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