25.10.2015 – 21:08
Köln (ots) – Nach einem Verwaltungsstreitverfahren bis zum OVG Münster folgte der Anmelder der Versammlung „Köln 2.0“ heute (25. Oktober) der Auflage, eine Standkundgebung auf dem Gelände des Barmer Platzes durchzuführen. Kögida verzichtete hingegen auf eine Kundgebung. Gegendemonstrationen fanden im Bereich der Innenstadt und in Deutz statt.
In den Mittagsstunden setzte sich ein Aufzug mit mehreren tausend Gegendemonstranten vom Heumarkt über die Deutzer Brücke bis zum Ottoplatz in Bewegung. Im Bereich des Deutzer Bahnhofs hatten Demonstrationsteilnehmer zwei Bühnen für Musik- und Redebeiträge aufgebaut. Zur gleichen Zeit bewarfen etwa 150 Gegendemonstranten die Beamten auf dem Auenweg. Die Polizisten setzten daraufhin Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Etwa zwei Stunden später wurde aus einer Gruppe von etwa 20 vermummten Personen heraus die Seitenscheibe eines Streifenwagens eingeworfen. Hierbei erlitt ein Beamter, der auf der Deutzer Freiheit ohne Schutzausrüstung zu Verkehrsmaßnahmen eingeteilt war, leichte Schnittverletzungen. Im Bereich der Opladener Straße/Deutz-Mülheimer Straße sperrte die Polizei die Zufahrt zur Versammlung „Köln 2.0“. Als die Kräfte gegen Ausschreitungen zwischen rechten und linken Demonstranten einschritten, richtete sich die Gewalt plötzlich gegen die dort eingesetzten Beamten. Nach kurzem Einsatz des Wasserwerfers beruhigte sich die Lage. Die um 15:30 Uhr auf dem Barmer Platz gestartete Kundgebung „Köln 2.0“ wurde um 17.40 Uhr vom Versammlungsleiter beendet. Gegen 17 Uhr wurde ein spontaner Aufzug vom Ottoplatz bis zum Kölner Hauptbahnhof angemeldet, der ohne größere Zwischenfälle seinen Zielort erreichte. Neben den Demonstrationen fanden noch weitere Großveranstaltungen in Köln-Deutz statt, unter anderem ein Ligaspiel der Köln Haie sowie eine Veranstaltung im Tanzbrunnen. Bereits frühzeitig hatte die Polizei Köln Kontakt mit den Verantwortlichen aufgenommen, um die Einschränkungen für die Gäste so gering wie möglich zu halten. Polizeipräsident Wolfgang Albers bedankte sich noch am Abend bei allen Beamten, die einen komplexen Einsatz zu bewältigen hatten. Er betonte: „Ich bin froh, dass ein Großteil der Gegendemonstranten meinem Appel gefolgt ist und ein friedliches Zeichen gegen rechte Gewalt und Fremdenfeindlichkeit gesetzt hat“. (af)
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