POL-SH: Kiel, 23.10.2015. Informationen zum „Tag des Einbruchschutzes 2015“ Hier: Öffentliche Veranstaltung im Citti Park Kiel

23.10.2015 – 18:58

Kiel (ots) – Innenminister Stefan Studt hat am Freitag, 23.10.2015 um 14 Uhr, die Veranstaltung „Tag des Einbruchschutzes“ im Citti-Park Kiel eröffnet.

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und der Leiter der Polizeidirektion Kiel, Leitender Kriminaldirektor Thomas Bauchrowitz, hielten Grußworte, Verantwortliche der Facherrichterfirmen und des Weißen Ringes standen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Vorführungen, Informationsveranstaltungen und Vorträge zum Thema Einbruchschutz werden zwei Tage lang das Thema im Citti-Park Kiel sein.

Innenminister Stefan Studt: „Kompetent eingebaute Sicherungstechnik ist in vielen Fällen ein wirksamer Schutz ihres persönlichen Lebensbereiches.“

Mit Beginn der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko von Wohnungseinbrüchen. Ein Wohnungseinbruch in den eigenen vier Wänden kann das Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden der Betroffenen, egal ob jung oder alt, nachhaltig beeinträchtigen. Neben den materiellen Schäden sind die zum Teil dauerhaften psychischen Opferfolgen nach Wohnungseinbruchstaten häufig erheblich. Wenige Delikte greifen derartig in die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger ein und beeinflussen das Sicherheitsgefühl in hohem Maße negativ.

Daher sind Präventionsmaßnahmen wie der Tag des Einbruchschutzes als eine Maßnahme des bundesweiten Präventionskonzeptes „K-EINBRUCH“ und als ein weiterer Baustein des landesweiten Wohnungseinbruchdiebstahl-Konzeptes (WED-Konzept) enorm wichtig, um verstärkt auf ein weiteres Sinken der Fallzahlen hinzuarbeiten. Unter dem Motto „Eine Stunde für mehr Sicherheit“ klären an dem Wochenende zur Zeitumstellung am 23. und 24. Oktober 2015 im Citti-Park Kiel beschulte Polizistinnen und Polizisten die Bevölkerung unter Einbindung der qualifizierten Facherrichterfirmen über technische Möglichkeiten zur Sicherung ihres Eigentums auf und geben verhaltensorientierte Tipps. Denn Hauseigentümer und Mieter können durch entsprechende Maßnahmen einen deutlichen Beitrag gegen Einbruchdiebstahl leisten.

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer: „Ich unterstütze diese Veranstaltung, da sie wichtige Informationen zur Sicherheit im eigenen Heim liefert. Um die Zahl der Wohnungseinbrüche zu verringern, müssen wir das Thema Einbruchschutz ernst nehmen. Deshalb freue ich mich, dass der ‚Tag des Einbruchschutzes‘ einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, die Kielerinnen und Kieler auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen.“

Bundesweit verzeichnete die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2014 einen Anstieg der Zahlen beim Wohnungseinbruchsdiebstahl. Waren es im Jahr 2013 bundesweit noch 149.500 Fälle, wurden 2014 mit einem Anstieg von 1,8% insgesamt 152.123 Fälle einschließlich der Einbruchsversuche erfasst (Schaden Stehlgut: 422,3 Mio EUR).

„Die hierbei lokalisierten Brennpunkte und die Verfeinerung der Ermittlungsarbeit lieferten qualitativ gesteigerte Ermittlungsansätze für die operative Bekämpfung des Phänomens. Mir ist dabei bewusst, dass die Einbruchkriminalität in Schleswig-Holstein immer noch eine große Herausforderung darstellt und intensive und nachhaltige Anstrengungen der Polizei erfordert. Aber gerade in diesem Deliktfeld können auch die Bürgerinnen und Bürger erheblich dazu beitragen, es dem Täter so schwer wie möglich zu machen, indem sie ihr Gebäude gut sichern.“, betont Studt.

Auch in Schleswig-Holstein stiegen seit 2004 die Fallzahlen kontinuierlich an. Im ersten Quartal 2012 steigerte sich die Zahl der Fälle im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal sogar um 28 %. Die Landespolizei Schleswig-Holstein führte aufgrund dieser negativen Entwicklung im Herbst 2012 das direktionsübergreifende Landeskonzept zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls (WED- Konzept) ein. Das seitdem fortentwickelte Konzept hat zum Ziel, die Fallzahlen zu senken und Einbrecher auf frischer Tat festzunehmen, beziehungsweise zu ermitteln. Der Fokus liegt dabei nicht in erster Linie in der Aufklärung möglichst vieler registrierter Taten, sondern gerade wegen der Gefährlichkeit der Tatverdächtigen, auf das Verhindern von Einbrüchen und der Festnahme von überregional und international agierenden Tätergruppen. Insgesamt wurden 313 Täter mit Stand Oktober 2015 der Kategorien 2 und 3 (überregional / international tätige Einbrecher) seit Konzeptbeginn Oktober 2012 festgenommen. Davon 138 Täter allein von Oktober 2014 bis September 2015.

Erstmals sind die seit dem Jahr 2004 gestiegenen Fallzahlen von Wohnungseinbrüchen mit Einführung des WED-Konzeptes im Jahr 2013 um 1,6% gesunken. Auch im Jahr 2014 konnte entgegen des bundesweiten Anstieges ein weitere Steigerung verhindert werden (2013 7534 Fälle, 2014 7529 Fälle). Dennoch sind die Fallzahlen exorbitant hoch. Nennenswert ist, dass die Einbruchszahlen im Versuchsstadium ansteigen. Im Jahr 2013 betrug der Anteil der Versuche am Wohnungseinbruch 40,3%, im Jahr 2014 stieg der Anteil auf 41%. Wie die Versuchszahlen zeigen, können viele Einbrüche durch richtiges Verhalten und durch vorhandene Sicherungstechnik verhindert werden. Die Verbesserung des technischen Einbruchschutzes ist besonders wichtig, um möglichst viele Täter scheitern zu lassen und damit den Versuchsanteil stetig zu erhöhen.

Thomas Bauchrowitz betont: „Der hohe Anteil von versuchten Diebstählen ist ein deutliches Zeichen dafür, dass es sich lohnt, sein Haus zu sichern.“ Intensive Präventionsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Bevölkerung über mögliche Sicherungsmaßnahmen zu informieren, tragen maßgeblich zur Steigerung der Versuchshandlungen und damit zur Reduzierung der Opferzahlen bei.

Informationen und Empfehlungen zum Thema Einbruchschutz erhalten Sie nicht nur bei dieser Veranstaltung, sondern auch auf der Kampagnenwebseite www.k-einbruch.de., sowie den Internetseiten www.polizei-beratung.de und www.polizei.schleswig-holstein.de

Jürgen Börner

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Quelle: news aktuell / dpa