Das Polizeipräsidium Oberpfalz funkt ab heute digital
OBERPFALZ. Seit heute ist der Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) offiziell das neue Hauptkommunikationsmittel des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Der BOS-Digitalfunk löst damit den mittlerweile in die Jahre gekommenen Analogfunk ab.
Polizeivizepräsident Michael Liegl (im Vordergrund) ; Polizeidirektor Manfred Bauer -Einführungsverantwortlicher für den Digitalfunk beim PP Oberpfalz– (im Hintergrund links); Erster Polizeihauptkommissar Robert Kreuzer (stellv. Einführungsverantwortlicher für den Digitalfunk beim PP Oberpfalz)
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Um 10.00 Uhr setzte Polizeivizepräsident Michael Liegl den letzten analogen Funkspruch an die Einsatzkräfte ab, um mit ihnen kurz danach bereits digital zu funken.
Diesem Wechsel vorausgegangen ist ein zwölfmonatiger Testbetrieb, der sog. erweiterte Probebetrieb, während dessen „Kinderkrankheiten“ behoben wurden und die Einsatzkräfte sich unter Realbedingungen an die neue Technik sowie die neuen Gerätschaften gewöhnen konnten. Zwischenzeitlich wurden nahezu alle Dienst-Kfz umgerüstet und auch die Dienststellen funktechnisch ausgestattet. Dort werden die analogen Funkgeräte jedoch weiter vorgehalten, um gegebenenfalls auch mit Behörden oder Hilfsdiensten kommunizieren zu können, die noch nicht auf den BOS-Digitalfunk umgestellt haben.
Neue Technik bietet wesentliche Vorteile
Der Digitalfunk bietet gegenüber dem herkömmlichen System wesentliche Vorteile. Beispielsweise ist der komplette Funkverkehr verschlüsselt und somit abhörsicher. Zudem konnten sog. „Funklöcher“ (Unterversorgung beim analogen Funkverkehr) beseitigt werden. Das digitale Funknetz wird bayernweit flächendeckend eingeführt und funktioniert je nach Baubeschaffenheit auch innerhalb von Gebäuden. Außerdem können individuell „Gruppen“ zusammen geschaltet werden, so dass künftig auch bundesweit mit anderen Polizeiverbänden, Behörden oder Hilfsdiensten gefunkt werden kann.
Bei Gefahrensituationen haben Einsatzkräfte die Möglichkeit, mit einem einzigen Knopfdruck über ihr digitales Handfunkgerät einen „Notruf“ abzusetzen, der die punktgenaue GPS-Ortung ermöglicht. Damit können von der Einsatzzentrale sofort Unterstützungskräfte zugeführt und weitere Hilfs- bzw. Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Mit den neuen Geräten sind auch sog. Statusmeldungen möglich, d. h. mit dem Drücken bestimmter Ziffern kann ohne Sprache eine Mitteilung an die Einsatzzentrale gesendet werden. Mit dem Drücken der Ziffer 1 wird beispielsweise die Einsatzbereitschaft einer Funkstreifenbesatzung dokumentiert. Dank weiterer Statusmeldungen kann der Sprachumfang des Funkverkehrs auf das Wesentliche reduziert werden.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der sog. „SDS“-Funktion. Diese ist vergleichbar mit der herkömmlichen „SMS“. Für die Praxis bedeutet dies, dass die Einsatzzentrale z. B. eine Täterbeschreibung per „Schriftmeldung“ an die Funkgeräte der eingesetzten Kräfte absetzen kann, so dass während der Fahndung keine unnötigen Notizen erstellt oder der Fahndungsaufruf durch störende Rückfragen unterbrochen werden müssen.
Beamtinnen und Beamte des Polizeipräsidiums Oberpfalz konnten den BOS-Digitalfunk während des erweiterten Probebetriebs intensiv testen und auf seine Einsatztauglichkeit hin prüfen. Die bisher gemachten Erfahrungen zeigen, dass die neue Funktechnik die in sie gesetzten Anforderungen voll erfüllt. Sowohl im Alltagsbetrieb als auch bei besonderen Einsatzlagen wie z. B. großen Sportereignissen oder bei Demonstrationen.
Damit verfügt die Oberpfälzer Polizei nun über ein modernes, funktionales und zukunftsorientiertes Einsatzmittel.
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Hier finden Sie unter folgenden Links weitere, interessante Informationen zum Thema
Digitalfunk:
www.digitalfunk-hilft-helfen.de
www.stmuv.bayern.de/umwelt/strahlenschutz/elektromagnetische_felder/index.htm
www.bdbos.bund.de
Medienkontakt: PP Oberpfalz, PHK Stefan Hartl, Tel.: 0941/506-1014
Veröffentlicht am: 20.10.2015, 15:40 Uhr