POL-CE: Dunkle Jahreszeit – Günstige Gelegenheit für Einbrecher

19.10.2015 – 10:00

Celle (ots) – Präventionstipps für Bürgerinnen und Bürger

Egal ob im Landkreis oder in der Stadt Celle – Wohnungseinbrüche kommen leider überall vor. Man kann sich nicht sicher sein, ob man Opfer eines Einbruches wird oder auch nicht. Und gerade wieder zu Beginn und während der dunklen Jahreszeit sind die Einbrecher aktiv. Sie bevorzugen die Dämmerungszeit.

Es ist nicht mehr zu leugnen, der Sommer ist vorbei und damit auch die helle Jahreszeit. Am 25. Oktober 2015, um 03.00 Uhr, werden die Uhren wieder um eine Stunde zurückgestellt – die mitteleuropäische Sommerzeit endet.

Damit rückt die Dunkelheit an den Abenden ebenfalls um eine Stunde nach vorn, soll heißen, dass es eine Stunde früher dunkel wird. Für Einbrecher schafft dies günstigere Voraussetzungen, da sie jetzt leichter erkennen können, ob jemand zu Hause ist oder nicht.

Leider erleichtert Ihnen die Sorglosigkeit mancher Bewohnerinnen und Bewohner vielfach die Tat. Da wird die Wohnungs- oder Haustür nur ins Schloss gezogen und nicht abgeschlossen, da kommt der Schlüssel in sein vertrautes „Versteck“ unter die Matte, im Blumenkasten oder auf den Türrahmen, da bleiben gut erreichbare Fenster, Balkon oder Terrassentüren in Kippstellung offen.

Ein Wohnungseinbruch ist für die Betroffenen oft ein Schock: Viele Opfer empfinden das Eindringen in die eigenen „vier Wände“ als besonders belastend, weiß der Beauftragte für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Celle, Christian Riebandt, aus seinen Beratungsgesprächen zu berichten.

Neben dem reinen Sachschaden und eventuell dem Verlust von unersetzbaren Erinnerungsstücken fühlen sich viele von ihnen in der eigenen Wohnung nicht mehr wohl. Unsicherheit und Ängste nach einem Einbruch belasten die Opfer oft noch lange nach der Tat.

Dass man sich vor Einbruch schützen kann zeigt die Erfahrung der Celler Polizei. Rund 42 % der Taten blieben im letzten Jahr im Versuchsstadium stecken – nicht zuletzt wegen technischer Sicherungen an Fenstern oder Türen. Aber auch richtiges Verhalten und aufmerksame Nachbarn können helfen, Einbrüche zu verhindern.

Sicherheitsbewusstes Verhalten und solide mechanische Sicherungstechnik (z.B. Schutzbeschläge und Zusatzschlösser) stehen beim Einbruchsschutz an erster Stelle und bieten dem Einbrecher Widerstand. Alarmanlagen (sogenannte Einbruchmeldeanlagen) verhindern keinen Einbruch, sondern melden ihn nur. Sie können mechanische Sicherungen nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Sie erhöhen das Entdeckungsrisiko für Einbrecher und bieten so zusätzlichen Schutz.

So schützen Sie sich vor Einbruch:

Sichern Sie mögliche Schwachstellen Ihres Hauses/Ihrer Wohnung (z.B. haus- und Wohnungseingangstüren, Balkon- oder Terrassentüren, Fenster, Kellerzugänge) durch den Einbau von geprüfter Sicherungstechnik. Gut gesicherte Türen und Fenster aufzuhebeln, kostet den Täter Zeit und verursacht Lärm.

Auch wenn Sie nur kurz weggehen, schließen Sie Ihre Haus-/Wohnungstür so oft wie möglich ab. Eine nur ins Schloss gezogene Tür öffnet der Täter in Sekundenschnelle.

Halten Sie die Hauseingangstür in Mehrfamilienhäusern auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie vor dem Drücken des Türöffners, wer ins Haus will (z.B. durch einen Blick aus dem Fenster). Lassen Sie nur Personen ein, die zu Ihnen wollen oder die bekanntermaßen „ins Haus gehören“.

Lassen Sie bei Wohnungs-/Haustüren mit Glasfüllung niemals den Schlüssel stecken.

Vermeiden Sie es Ihren Schlüssel draußen zu verstecken, um sich z.B. bei einem unfreiwilligen Aussperren helfen zu können, denn: Einbrecher kennen jedes Versteck.

Verschließen Sie Fenster, Balkon und Terrassentüren, auch wenn Sie nur kurz weggehen – denn gekippte Fenster sind offene Fenster.

Sichern Sie auch Fenster und Balkontüren in den oberen Stockwerken, denn Einbrecher sind manchmal wahre Kletterkünstler. Leitern, Gartenmöbel, Kisten, Mülltonnen, Rankgerüste usw. können als Kletterhilfe dienen.

Lassen Sie Rollläden nur nachts herunter, sonst entsteht auch tagsüber der Eindruck, die Bewohner seien nicht da.

Verschließen Sie stets Türen von Kellern und Nebeneingangstüren. Kellerlichtschächte und Kellerfenster sollten Sie z.B. mit massiven, gut verankerten Gittern oder Gitterrosten sichern lassen.

Lassen Sie Wohnung oder Haus bei längerer Abwesenheit durch Verwandte, Bekannte, Nachbarn oder gegebenenfalls „Haushüter“ bewohnen oder bewohnt erscheinen: Briefkasten leeren, Rollläden, Vorhänge, Beleuchtung, Radio und Fernseher unregelmäßig betätigen.

Verzichten Sie auf eine Mitteilung über Ihre Abwesenheit auf dem Anrufbeantworter.

Informieren Sie Ihre Nachbarn über den Einsatz von Zeitschaltuhren für Rollläden, Beleuchtung, Radio etc.

Lassen Sie Wertsachen nicht offen zu Hause herumliegen.

Markieren Sie Ihre Wertgegenstände (Gravur, UV Stifte etc.) eindeutig und notieren Sie die wichtigsten Daten in einer Wertgegenstandsliste.

Fotografieren Sie schwer zu beschreibende Gegenstände.

Bewahren sie besonders Wichtiges oder Wertvolles (z.B. Dokumente, Sparbücher, Sammlungen, Gold oder Schmuck), das Sie nur selten brauchen, bei Ihrem Geldinstitut im Schließfach auf.

Wenn Sie diese Dinge im Haus behalten möchten, bringen Sie sie in einem geprüften Wertbehältnis (z.B. Tresor) unter.

Auf gute Nachbarschaft! Achten Sie auf unbekannte Personen und/oder auf verdächtige Situationen „nebenan“. Alarmieren Sie in Verdachtsfällen sofort die Polizei über den Notruf 110.

Lassen Sie sich von der örtlichen Polizei beraten. Informationen zur Sicherung Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung und über geeignete Wertbehältnisse erhalten Sie bei Ihrer kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Celle. Diese informiert Sie auch über Hersteller von geprüften und zertifizierten Einbruch hemmenden Produkten und Unternehmen, die Sicherungstechnik fachgerecht einbauen können.

Für eine kostenlose – neutrale – und auch gern vor Ort durchzuführende Beratung ist der Beauftragte für Kriminalprävention, Christian Riebandt, unter der Telefonnummer 05141/277-208 zu erreichen.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Celle
Pressestelle
Thorsten Wallheinke
Telefon: 05141/277-104 o. Mobil 0173/2021675
E-Mail: thorsten.wallheinke@polizei.niedersachsen.de

Quelle: news aktuell / dpa